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Hey, Mädchen: Wie macht ihr Schluss?
Die Jungsfrage Bisher hatte ich fünf Beziehungen. Zwei sehr kurze und drei recht ausführliche. Alle Fünfe sind sie vorbei und neulich kam mir folgende Beobachtung siedendheiß in den Sinn: In vier von fünf Fällen war es die Dame, die mit mir Schluss gemacht hat. Und in jedem dieser vier Fälle war es ein Ding der Unmöglichkeit, das renitente Weib umzustimmen, die jeweilige Dame meines Herzens also auf den nach meiner Überzeugung „rechten Pfad der Zweisamkeit“ zurückzulotsen. Während ich bei dem einen Mal, bei dem ich das Finale der Beziehung eingeläutet hatte immerhin auch nach dem „Aus“ einigermaßen verhandlungsbereit, aufgeschlossen und irgendwie auch offen blieb, sagten die Frauen vorzugsweise Sätze wie: „Wenn du reden willst – gerne. Aber Vorsicht: An meinem Entschluss wird sich nichts ändern.“ Das ist hart, kalt, endgültig. Kann es sein, dass ihr Mädchen auf eine spezielle Art Schluss macht? Dass ihr über Wochen hinweg Beweise für die Schieflage der Beziehung sucht, um dann, wenn ihr genug belastendes Material gefunden habt, die Axt an die Partnerschaft zu setzen? Sind wir Jungs vielleicht sorglosere Schlussmacher, während ihr schon vor dem finalen Gespräch nach und nach euren Privat-Kram aus unseren Zimmern zurück in euer Gewahrsam bringt, um am Tag X einen nachhaltigen Schnitt setzen zu können? Seid ihr die professionelleren Finisher? Sollen wir in der Hinsicht – etwas von Euch lernen? Die Mädchen antworten auf der nächsten Seite
Die Mädchenantwort
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Oh ha. Schlussmachen. Ganz heikles Thema. Aber früher oder später führt kein Weg mehr daran vorbei und wir Mädchen beenden die Beziehung. Als wir zum Beispiel vor zehn Jahren mit den Eltern auf Teneriffa waren, da fiel uns auf einmal auf, dass wir euch gar nicht vermissen. Und der Junge, der im theoretischen Surfkursunterricht neben uns saß, der war sowieso viel süßer. Dann sind wir an den Postkartenstand gelaufen um euch eine Karte zu schicken auf der stand: Das Wetter ist super, die Leute hier sind auch voll nett und sorry, aber es ist Schluss. Das war praktisch, denn man musste sich nicht erklären. Und es war unglaublich fies und gemein. Aber wir waren ja auch noch klein. Heute sind wir so viel älter und so viel reifer. Und darum kommen für uns Mädchen im Großen und Ganzen nur noch zwei Schlussmachmöglichkeiten in Frage. Das hängt allerdings auch von euch ab. Manchmal seid ihr Jungs nämlich große Idioten. Das wir fremdgehen verachten habe wir euch oft genug gesagt. Und trotz allem eröffnet ihr uns eines Abends, dass ihr vor kurzem mit eurer Ex im Bett gelandet seid. Alles klar. Das wars! Nachdem wir das Abendessen vom Tisch gefeuert haben packen wir unsere Klamotten zusammen und sind weg. Und zwar für immer. Wir gehen nicht mehr ans Handy und lassen uns am Telefon von unserer Mitbewohnerin verleugnen. Wir können aber auch sensibel sein. Vor allem dann, wenn der Grund, weshalb wir uns trennen nicht nur an euch liegt. Wenn wir Mädchen merken, dass wir uns innerhalb der Beziehung im Kreis drehen und keinen gemeinsamen Nenner mehr finden. Und als letzen Versuch senden wir dann Signale aus die ihr, würden eure Sensoren besser funktionieren, erkennen könntet. Erinnert ihr euch noch an die super Kette, die ihr uns vor langer Zeit zu Weihnachten geschenkt habt? Und dann gab es doch auch immer diese eine Band, die uns von Anfang an begleitet hat. Portishead, genau! Auf einmal da steht die Platte ganz weit hinten im Regal und die Kette liegt in der Kiste, unter alten Fotos und Briefen. Und außerdem sind wir die letzten Male immer allein zu unseren Eltern gefahren, ohne euch einmal zu fragen, ob ihr mitkommen wollt. Wir Mädchen tendieren in diesem Fall dazu, uns langsam und schrittweise zu entfernen. Und zwar genau dann, wenn die unzähligen Gespräche die wir mit euch führten um die Beziehung doch noch zu retten erfolglos blieben. Wenn alle Anzeichen, die wir euch gegeben haben, nicht angekommen sind und wenn wir uns innerhalb der Beziehung so festgefahren haben, dass wir da nicht mehr raus kommen. Jetzt sind wir unglaublich traurig und sitzen weinend vor euch. Alles was uns jetzt noch einfällt ist ein abgedroschenes: „Lass uns bitte in Kontakt bleiben.“ Dann nehmen wir euch noch mal in den Arm und verlassen den Raum. kristin-matousek