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Mädchen, haben eure Brüste manchmal schlechte Laune?

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Die Jungsfrage

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

„Die Frauen tragen heute wieder schwer an ihren Brüsten.“ Ich habe vergessen, wo dieser Satz stand, ich glaube, es war in einem Roman von Thomas Kapielski. Ich fand das jedenfalls eine treffende Beobachtung. Sehr gut konnte ich mir die schwül-lastende Stimmung des Tages vorstellen, durch den Frauen da schwerfällig manövrieren. Und seit ich diesen Satz im Kopf herumtrage, achte ich, räusper, auch gelegentlich darauf. Also, die meiste Zeit sehen eure Brüste an euch so aus, wie alle anderen Körperteile auch: natürlich angewachsen, geschmeidig herumgetragen – selbstverständlich eben, und zusätzlich noch top schön. Es gibt aber Tage, da schiebt ihr statt netten Brüsten eine Bugwelle aus Fett- und Drüsengewebe vor euch her, so mühselig, dass man den Hausmeisterservice rufen möchte. Was ist das? Sind Brüste wirklich an manchen Tagen schlechtgelaunt? Möchten sie dann lieber im Bett bleiben und machen sich absichtlich schwer? Gibt es sozusagen: bad boobs days? Die Mädchenantwort

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Über was ihr euch alles Gedanken macht! Jetzt werde ich mich an schlechten Tagen gleich noch viel schlechter fühlen und mich kaum mehr aus dem Haus trauen. Ich überlege mir gerade sogar ernsthaft, mir für solche Tage eine von diesen Brust-Abbinde-Bandagen zu kaufen, die Transmänner tragen, um ihren Busen zu verstecken. Denn um auf deine Frage zurückzukommen: „bad boobs days“ gibt es definitiv. Das Verhältnis Frau-Brust ist ja ohnehin kein Einfaches. Nach Schätzungen der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. ließen sich in Deutschland im letzten Jahr etwa 10.000 Frauen ihre Brust vergrößern oder verkleinern. Mit dem ersten zarten Knospen in der Pubertät geht es los: zu groß, zu klein oder am Ende gar zu wenig stramm? Zu drüsig, zu viele Äderchen, zu große Brustwarzen? Darf ich noch enge Ringelshirts mit Ausschnitt tragen, oder seh’ ich dann aus wie eine dralle Wuchtbrumme? Sind Push-Up BHs eigentlich peinlich oder völlig ok? Es dauert schon ganz schön lange, bis man ein halbwegs entspanntes Verhältnis zu seinen Brüsten entwickelt. Dann kann es aber auch durchaus innig werden: Für Scarlett Johansson sind ihre Brüste ja angeblich sogar Freundinnen, weshalb sie sie liebevoll auf den Namen Girls getauft hat. Ob Freundinnen oder Feindinnen – eines wird klar: Unsere Brüste sind eben kein Körperteil wie jedes andere. Sie waren nicht von Anfang an ein Teil von uns und führen bis heute ein Eigenleben. Noch dazu: Sie verändern sich ständig. Nie fühlen sie sich gleich an und an manchen Tagen tragen wir tatsächlich Tonnenschwer an ihnen und verfluchen diese Wölbungen, die sich dann alles andere als erotisch anfühlen. Diese „bad boobs days“ haben aber einen ziemlich einfachen Grund. Wie ja mittlerweile auch bis zu euch vorgedrungen sein sollte, unterliegt der weibliche Körper einem Zyklus. Das äußert sich aber eben nicht nur in seltsamen prämenstrualen Launen oder postmenstrualen Depressionen. Jeden Monat aufs Neue, versucht unser Körper optimale Bedingungen für eine mögliche Schwangerschaft herzustellen. Da werden dann munter Östrogene freigesetzt und Gebärmutterschleimhäute aufgebaut, in der Hoffnung, dass sich ein befruchtetes Ei einnistet. Und auch der Busen – Östrogen sei verflucht - wächst und wächst und wächst, bis er unerträglich spannt und man beim Schlafen vor lauter Schmerzen nicht mehr auf dem Bauch liegen kann. Ja, so kann das wirklich sein, und das ist kein Spaß. Und an solchen Tagen, liebe Jungs, tragen wir wirklich schwer an unseren Brüsten, weil wir uns fühlen, als würden wir platzen. Weil wir uns nichts sehnlicher als diesen vermaledeiten Eisprung herbeisehnen, damit endlich die Hormondosis wieder zurückgefahren wird (natürlich nur, wenn nichts befruchtet wird) und mit allem anderen auch unsere Brüste wieder abschwellen. Erst dann werden aus diesen seltsamen Fremdkörpern wieder unsere „Girls“. penni-dreyer

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