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Mädchen, wann hört für euch der Sex auf?

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Die Jungsfrage

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Komische Frage, ich weiß. Irgendwie ergibt sich ja beim Sex immer das Ende und meistens einfacher als die vorherige Anbahnung. Aber trotzdem frage ich das jetzt, gerade weil für uns Männer das Ende ja so klar und für jedermann ersichtlich definiert ist. Wir kommen und danach kommt erstmal nix mehr, sprich, Sex zu Ende, Erholungsphase je nach persönlicher Verfassung zwischen 30 Minuten oder drei Stunden. Ihr aber mit euren verrückten Orgasmen, mit euren Plateauphasen und weit verstreuten erogenen Zonen, ihr könnt ja nach dem Höhepunkt eigentlich weitermachen, warum schließlich, sollte man aufhören wenn es am Schönsten ist?

Es geht jetzt gar nicht darum, wie man den Akt auf eine ganze Nacht ausdehnt oder wie wir zwischenzeitlich an euch tätig werden sollen. Nein, die Frage ist einfach: Wann ist für euch Sex zu Ende, wann habt ihr das Gefühl, jetzt reicht’s auch wieder? Ist das doch auch ein deutliches Lust-Abklingen wie bei uns oder nehmt ihr andere Dinge als Maßstab?




Die Mädchenantwort

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



 
Tja, so ganz genau wissen wir das selbst manchmal auch nicht, wann es eigentlich vorbei ist. Zumindest dann, wenn wir von dem Fall ausgehen, dass es gerade nur um unseren Spaß geht – und anschließend nicht auch noch ihr befriedigungstechnisch an der Reihe seid. Also eine spezielle Konstellation, aber eben eine, in der euer Höhepunkt den Schlusspunkt nicht klar gesetzt hat – oder unser körperliches Wohlbefinden das Aktende gebietet. Dazu später noch ein paar mahnende Worte. In diesem Fall aber, dass also unser Vergnügen definieren soll, wann wir keinen Sex mehr haben (wollen), musste ich sofort an Basics unseres Dr.-Sommer-Wissens denken. Nämlich dass es im Bett auch noch ein Vor- und ein Nachspiel gibt, die den Hauptakt einrahmen, dass Sex also nicht nach dem Prinzip Rein-Raus-Tschüss funktioniert. Dieses Drei-Phasen-Gesetz ergänzt sich schließlich ganz gut mit dem Fortgeschrittenen-Wissen über weibliche Plateauphasen, multiple Orgasmen und auch mal ausbleibende Höhepunkte.

In der Praxis ist es ja so, dass unsere Erregungskurve oft ziemlich unvorhersehbar auf und ab mäandert, so dass wir manchmal auch selber nicht ahnen: Kommt da noch was bzw. ich? Und deshalb klingt der Sex unter diesen Bedingungen wohl einfach langsam aus, switcht erstmal von uns unbemerkt ins Nachspiel, während wir gleichzeitig womöglich noch hoffen, dass es nochmal aufwärts gehen könnte. Bis wir irgendwann registrieren: Huch, jetzt ist’s wirklich vorbei. Solche beizeiten enttäuschten Hoffnungen sind aber gar nicht unangenehm, sondern das langsame Ausfaden ist sehr schön, nah, vertraut, auch wenn ihr uns manchmal ja nicht so wirklich zu glauben scheint, dass es ohne Orgasmus durchaus sehr viel Spaß machen kann (Wir wollen natürlich nicht in Abrede stellen, dass uns der gegenteilige Fall sehr genehm ist.)
 
Sehr unangenehm ist dagegen das andere Ende, das wir uns manchmal gezwungen sehen, einzufordern: Die Idee, dass uns nächtelanger Sex mit extrem ausdauernden Betthengsten besonders viel Freude bereitet, entspricht nämlich nur selten der Realität. Manchmal glaube ich, eine Überdosis Youporn muss euch das suggeriert haben. Tatsächlich wird so eine Endlosvögelei aber nach einer gewissen Zeit ziemlich schmerzhaft. Dann sorgt unser Stop-Zwischenruf für ein definiertes Ende: Aufhören, bevor es noch schlimmer wird. So einen Schlussakkord wollt ihr nicht, wollen wir nicht. Wenn es also um uns geht, ist uns das unklare Ende daher das Liebste. Für euren Spaß sind wir aber natürlich in ungefähr der Hälfte unserer körperlichen Interaktionen gerne bereit, mit einem Paukenschlag aufzuhören.

veronique-schneider

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