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Mädchen, was denkt ihr, wenn ihr von Promischwangerschaften hört?

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Heidi Klum, das war in diesen Tagen zu erfahren, trägt wieder ein Kindlein unterm Herzen. Ihr viertes. Wir Jungs nehmen eine solche Nachricht gelassen hin. Uns fällt dazu entweder er Begriff „Überbevölkerung“ ein oder die Vorstellung, dass Heidi Klum im Kreißsaal das Neugeborene mit einem strahlenden „Hallo Säugling“ begrüßen wird. Dann denken wir daran, dass sie wahrscheinlich einen Kaiserschnitt vornehmen lässt, weil Promis das lieber machen als eine normale Geburt. Dann überlegen wir, woran das wohl eigentlich liegt? Sind sie sich zu fein dafür, dass ihnen ein ganzes Team an der Mumu rumzerrt? Oder haben sie Angst, dass sie sich bei einer normalen Geburt nicht angemessen prominent benehmen könnten? Aber ist so eine Kaiserschnittnarbe für ein Model nicht auch von Nachteil? Dann fällt uns unsere eigene Blinddarmnabe ein, das erinnert uns daran, wie sich Tom beim Skaten den Arm gebrochen hat. Und dann sind unsere Denkwege schon wieder ganz woanders und der Klumsche Nachwuchs interessiert uns nicht weiter. Wie ist das bei euch? Denkt ihr genau so darüber? Auf der nächsten Seite kannst du die Mädchenantwort lesen.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Schön wär’s! Ich muss auf diese Frage heute mal sehr persönlich antworten, weil ich nämlich keine Ahnung habe, ob es anderen jungen Frauen genauso geht wie mir oder ob nur ich so eine gehässig-kleingeistige Persönlichkeit mein eigen nenne. Meine Gefühle angesichts solcher Promi-Vermehrungs-Meldungen lassen sich ungefähr in dieser Emotionen-Kette darstellen: Hass, Hass, Hass, Eifersucht, Hass, Ätz, Würg, Verdrängung, Bier, Schnaps, Erschöpfung, Schlaf. Das war jetzt ein klein wenig übertrieben, aber grundsätzlich reagiere ich schon immer leicht überreizt und unverhältnismäßig, wenn wieder einmal die freudige Nachricht einer Sechslings-Geburt irgendeiner prominenten Dame bekannt gegeben wird. Ganz hundertprozentig habe ich mein Innerstes natürlich noch nicht durchschaut, aber ich glaube, diese Reaktion rührt vor allem daher, dass diese Frauen all das repräsentieren, was ich nicht bin: In erster Linie sind sie schon mal Mütter. Und sie sind dabei auch noch gut aussehende, stolze Mütter mit mehrfachen und sehr niedlichen Kindern, kriegen nebenher noch locker eine Karriere auf die Reihe und sehen dabei auch noch so aus wie man als Model oder Kassenschlager-Schauspielerin eben aussieht: großartig. Wohingegen ich auch ohne einen von vorhergehenden Schwangerschaft belastetem Körper eine eher durchschnittliche Figur habe, auch mit Ende Zwanzig noch keine nennenswerte Karriere mein eigen nennen könnte und trotz offensichtlicher biologischer Uhr eine schreckliche Angst davor habe, mich jetzt, morgen oder im nächsten Jahr für ein Kind zu entscheiden. Wohlgemerkt: schon wegen EINES Kindes mache ich mir in die Hosen, während diese Wunderfrauen offenbar mit links und innerhalb kürzester Zeit einen ganzen Wurf Kinder auf die Welt bringen: Die Klum bald vier, Angelina Jolie sicher in allernächster Zeit sieben und Familienministerin von der Leyen eine Fußballmannschaft inklusive Ersatztorwart. Und diese Damen sind ja keine menschlichen Freakshows, wie die kalifornische „Octomom“, die mit Anfang 30 und alleinerziehend mittlerweile 14 Kinder und offensichtlich einen massiven Dachschaden hat. Die prominenten Vorbild-Frauen sind laut einschlägiger Fachpresse alle verantwortungsvolle Mütter, die nur nach dem Kaiser-Motto verfahren, der dereinst so reizend sagte: „Der liebe Gott freut sich über alle Kinder.“ Seitdem die Promi-Presse regelmäßig das eiserne Mutterkreuz am Bande verleiht, ziehen auch meine bisherigen Argumente nicht mehr. Wenn ich früher darüber nachdachte, dass meine Mutter und die Frauen ihrer Generation schon mit Anfang 20 das Vermehrungs-Projekt in Angriff nahmen, dann wies ich auf die damaligen paradiesischen Zeiten hin und verweigerte jeden Vergleich. Und wenn Bekannte von mir sich zum Kind entschieden, dann bekam ich wenigstens auch die nicht so schönen Seiten mit. Aber gegen die massive Strahlkraft der Promi-Mütter bin ich aus irgendeinem Grund wehrlos und muss zu Verteidigunsstrategien aus dem Kindergarten greifen. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich weiß im Prinzip, dass sich alles ändert, wenn das Kind erst mal herausgepresst wurde. Dass da die Hormone das Kommando übernehmen und dafür sorgen, dass man es auch nach einem halben Jahr noch super findet, von seinem Kind vollgekotzt zu werden. Und in der Theorie möchte ich mir ein Leben ohne Kinder auch gar nicht vorstellen. Aber ganz praktisch ist meine Angst davor dann immer doch so groß, dass ich die ganze Entscheidung bitteschön noch um, sagen wir, zwei bis vier Monate inklusive Option auf Verlängerung vertagen möchte. Und diese Verdrängungsstrategie funktioniert auch ganz gut, bis dann wieder so eine prominente Person ankommt und über alle Titelblätter freudestrahlend verkündet, dass sie schon wieder schwanger ist. Da kann die Frau Klum gar nichts dafür, aber dieses perfekte Leben, das sie mir da vorlebt, fühlt sich für mich in schwachen Stunden an wie ein persönlicher Vorwurf an meine eigene Feigheit. Und das nehme ich der Fruchtbarkeits-Kuh echt übel. penni-dreyer

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