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Mädchen, wie ist es jetzt eigentlich mit Bier?
Die Jungsfrage
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Mädchen, nur mal nebenbei. Trinkt ihr gerne Bier oder tut ihr nur manchmal so? Es ist nämlich Tatsache, dass ein Mädchen, das sich erstens gleich Bier bestellt und es zweitens dann auch wirklich mit Genuss trinkt, unser Emotionsgulasch ganz schön durcheinander rührt. Wir mögens dann! Wie das tiefenpsychologisch zu begründen ist, kann man nur raten: Das bittere, erdige Getränk unterstreicht eure Süßheit und Zartheit noch zusätzlich, die groben Braunflaschen in euren kleine Weichhänden…. Oder so. Gleichzeitig unterstellen wir, dass eure Trinklaufbahn mit Baileys und grünem Schaumwein begonnen hat und ihr euch seitdem einer stilvollen Fortentwickelung einigermaßen störrisch widersetzt. Stimmt doch, oder? Die Mädchenantwort
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Ich verrate dir mal was aus meiner Vergangenheit, lieber Fabian. Als ich noch jünger war, voller Überschwang, freier Zeit und ohne Hobbies, habe ich einen nicht unerheblichen Teil meiner Freizeit damit verbracht, das Öffnen einer Bierflasche mittels unorthodoxer Gerätschaften zu erlernen. Ich habe es, und das soll jetzt nicht nach Angabe klingen, zur Meisterschaft gebracht, auch wenn es nie zu einer Anstellung in der Getränkeindustrie gereicht hat. Trotzdem bereitet es mir immer noch Freude, schwachen Jungs in Überlebenstrainingscamps die Bierflasche mit der Gabel zu öffnen, wenn sie mal wieder hilflos nach einem Kronkorkenheber heulen. Dass ihr Jungs davon mächtig beeindruckt seid, wissen wir Bier-Mädchen natürlich nicht erst seit gestern. Aber noch mal zurück zum Anfang: Das betrunken werden übten wir am Anfang tatsächlich mit Süßquatsch wie Baileys oder anderen Likören aus den staubigen Schnaps-Spinden von Omma, später folgte eine Konsolidierungs-Phase, in der wir entdeckten, dass Ausgehen in Verbindung mit angeschickert werden die beste Erfindung seit Gummi-Twist war. Dazu suchten wir uns eine „schicke Cocktailbar“ in der näheren Umgebung aus, verabredeten uns in Gruppen und tranken dann Mischgetränke mit anrüchig-doofem Namen. Das war für eine Weile super, bis wir irgendwann feststellten, dass außer uns nur andere gackernde Mädchen-Gruppen und Typen anwesend waren, die es darauf abgesehen hatten, diese Mädchen mit möglichst geringem Aufwand abzuschleppen. Und das war dann sozusagen der Scheideweg. Die einen Mädchen blieben dabei und wanderten von einem zu anderen dieser Etablissements, bis sie vom Barhocker weg geheiratet oder zumindest in eine ernsthafte Beziehung geschleppt wurden. Und die anderen wurden Biermädchen (die, die auch ohne Alkohol Spaß haben können, klammern wir heute mal aus). Biermädchen mögen Bier, um deine Frage endlich zu beantworten. Echte Biermädchen verweigern dabei jeglichen damenhaften Schnickschnack, den sich Brauerei-Konzerne ausdenken, um die weibliche Zielgruppe zu ködern. Das heißt: Becks Gold, vorfabrizierte Mischgetränke und anderer Quatsch kommen nicht in Frage, auch wenn es das letzte verfügbare Kaltgetränk sein sollte. Wir trinken Pils, Helles, verzichten aber auf Weißbier, weil dieses, warum auch immer, eigentlich nur von Mädchen getrunken wird, die derbe gute Bergsteigerkameradinnen sind und das sind wir dann wiederum nicht. Biertrinkende Mädchen bewegen sich im Nachtleben um einiges entspannter als die Cocktail-Tanten. Das hat auch damit zu tun, dass das lästige Herumhantieren und Studieren der Getränkekarte entfällt, man keine affig geformten Gläser durch den Club schleppen muss und auch noch etwas Ordentliches zu einem reellen Preis bekommt. Wie sexy ihr das findet, ist dabei übrigens nicht besonders wichtig für uns. christina-kretschmer