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Pinienkerneis am Plastikweihnachtsbaum: Kenn die Stadt Malaga!

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Bester Platz für Rendezvous: Die Strandpromenade des Playa Malagueta.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Strandpromenade des Playa Malagueta - bei Nacht, bei einem kleinen botellone. Foto: klopfer Getränk der Stadt: „Tinto de verano“ (roter Sommerwein). Besteht aus Rotwein, der mit Sprit oder Fanta gemischt wird. Standardgetränk, um sich auf den botellones zu besaufen (siehe „obskurste Bräuche“). Bester Club: Das „Liceo“ in der Calle Beatas (Altstadt). Hier hängt die High Society der Stadt ab. Befindet sich in einer alten, zweistöckigen Villa. Die Türsteher sind knallhart, Blondinen kommen aber ohne Probleme rein. Männern ist dringend zu empfehlen, in Begleitung einer Blondine zu erscheinen. Unbedingt meiden sollte man das„Fraggles Rock“, denn dort sind die Männer selbst für spanische Verhältnisse äußerst anzüglich. Das richtige Partyleben beginnt in den Clubs erst so gegen drei Uhr nachts. Davor trifft man sich von Mitternacht an bei den „botellones“ (öffentliche Straßenpartys mit Alkoholausschank). Soundtrack zur Stadt: Paulina Rubio, Unwahrer Mythos: Dass die vielen Kreuzfahrtschiffe, die ankommen, sowie die Nähe zum mondänen Nobelort Marbella Glamour in die Stadt bringen. Obskurste Bräuche: Botellones auf dem Plaza de la Merced. Malaga ist eine von wenigen Städten, wo die öffentlichen nächtlichen Besäufnisse noch erlaubt sind. Denn hier wird ungeniert in die Gassen gekotzt und uriniert. Weihnachten sollte man Malaga ebenfalls meiden – denn dann schmücken die Einwohner ihre Stadt total kitschig. Unter anderem mit einem meterhohen Plastikungetüm von einem Tannenbaum, in den während der Adventszeit immer mehr Plastikäste hineingesteckt werden. Die ganze Stadt wird mit roten, pompösen Glitzerschleifen überhäuft und die Prachtstraße wird mit leuchtenden Rentieren und Nikoläusen überhäuft. Stadtteil, den man kennen muss: Prachtstraße „Calle Marques de Larios“, in der Nähe des Hafens im Zentrum. Ist Malagas Haupteinkaufsstraße und führt zur schönen Plaza de la Constitución. Wo man sonst noch gewesen sein sollte: Im Geburtshaus von Picasso, am Plaza de la merced, im Picassomuseum im Zentrum sowie im Teatro cervantes , (altes großartiges Theater, wo eine fantastische Jazzfestivalwoche stattfindet)

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der Hafen von Malaga Foto: klopfer Wichtigster Satz: „tengo novio“: Ich hab einen festen Freund. Braucht man in jeder Disco. Wort, das dich in Schwierigkeiten bringt: „Callate“. Bedeutet soviel wie: „Lass mich in Ruhe, du Penner“. Wenn man damit aber einen männlichen Spanier abweist, verletzt man dessen Stolz und erzürnt ihn. Damit handelt man sich Ärger ein: Wer bei einer Botellones mit Glasflaschen und Gläsern erwischt wird, den nimmt die Polizei mit aufs Revier. Knastaufenthalt nicht ausgeschlossen. Was man niemals tun sollte: Als Mädchen alleine nach Hause gehen – auch am Tag nicht. Als Junge solltest du aufpassen, dass die Spanierin, die du anmachst, ja keinen Freund hat. Das sagen die anderen: Malaga ist ein Nest von Provinzlern. Ein Hort von Machos, die jeder Blondine hinterher rufen und in dem dich sogar neunjährige Jungs anbaggern. Gelästert wird auch darüber, dass die Stadt kaum öffentliche Grünanlagen hat, viel Taubenkot herumliegt und die Hunde generell auf die Straße scheißen. Die schlimmsten Phrasen: „Hola chica rubia“ („Hallo Blondine“), „que quapa eres tu“ („Wie hübsch du bist“) Unnütze Information: Ladenöffnungszeiten. Ladenbesitzer machen nämlich dann auf, wenn sie Bock haben. Wann sind alle Einwohner besoffen: Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag. Montag bis Mittwoch wird gearbeitet. Dann sind die Einheimischen noch schwerer zu verstehen – denn die Andalusier nuscheln stark und verschlucken gerne Endungen. „Adios“ heißt dort beispielsweise „Adio“. Dämlicher Superlativ: Hier gibt es den größten und hässlichsten Plastikweihnachtsbaum Spaniens. Die verhassten Provinzler: Torremolinos, weil es ein Touristenmoloch ist. Das Jesolo von Spanien (halbe Stunde Busfahrt entfernt), gilt als Billigurlaubernest. Lebenswerteste Sache, die die Stadt hervorgebracht hat: Wenn man nicht zu Vorlesungen kommt, dann spricht einen niemand an – obwohl es Anwesenheitspflicht gibt. Einwohner: 738726 (Stand Frühjahr 2007)

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Malagueta Strand Foto: klopfer Wie viele Freibäder: Falls es welche geben sollte, werden diese kaum besucht – die meisten gehen ins Meer und die Reichen in den Randbezirken haben ihre Pools. Hochrangigstes öffentliches Verkehrsmittel: Busse – allerdings verkehren die fast nur auf Hauptstraßen. Besser ein Taxi nehmen. Ist billig, solange dich der Fahrer nicht als Tourist enttarnt. Den Fahrweg sollte man halbwegs kennen, denn sonst wird man gerne gelinkt. Wie viele Eisdielen: Keine Ahnung, sind aber überall zu finden. Unbedingt probieren solltet ihr Pinienkerneis. Mit ganzen Pinienkernen. Die Kugeln sind im Vergleich zu Deutschland sehr groß. Wie viele Parks: Wenig. Manche sind an Kreisverkehrkreiseln, inklusive Verkehrslärm. Viele Plätze sind leider asphaltiert. Durchschnittstemperatur: 18,5 Grad Sonnenstunden im Jahr: Mehr als 3000 – was schon die Phönizier Jahrhunderte vor Christus dazu bewog, sich hier niederzulassen und die Stadt zu gründen. Fußballclub: Malaga CF , war bis zur Saison 2005/2006 in der ersten spanischen Liga, der Primera División. Fristet nun sein Dasein in der zweiten Liga und belegte dort in der abgelaufenen Saison den 15. Platz.

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