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Das Klamottenpaar-Spezial: Fahrräder

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Laura, 24, Kommunikationsdesignstudentin

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Dein Rad passt gut zu deinem Outfit. Danke. An diesem Rad mag ich besonders den Korb, der vor dem Lenker befestigt ist. Sehr praktisch! Was hast du denn heute an? Schuhe und Jeans sind von Zara, meine Tasche ist vom letzten Designmarkt im Café King, eine Kommilitonin hat sie entworfen. Aber gut aussehen muss so ein Fahrrad auch, oder? Mir ist eigentlich nur wichtig, dass das Rad gut fährt, wenn es zudem noch schön ist, ist das natürlich ein Pluspunkt. Was ist das genau für eins? Das ist ein altes Peugeot-Modell, ich vermute Ende der 70er Jahre. Das Fahrrad hat mir mein Vater für 70 Euro bei Ebay bestellt, nach dem mein altes geklaut wurde.


David, 29, arbeitet in der Gastronomie

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Fahrrad sieht ein bisschen klein aus für dich... Achso, ja, das gehört meiner Freundin. Es steht ja auch „Sportswoman“ drauf. Wo ist denn deins? Das wurde vor kurzem geklaut. Meine Freundin ist gerade in New York und weiß nichts davon, dass ich jetzt mit ihrem Rad herumfahre. Demnächst brauch ich auch wieder ein eigenes, ich fahr in München ungern mit der U-Bahn oder mit dem Bus, gerade nicht im Sommer. Also wenn einer ein schönes Mountainbike für bis zu 100 Euro verkaufen will – her damit! Ist München eine gute Stadt für Fahrradfahrer? Die Stadt an sich schon, allerdings sind die Fahrradfahrer teilweise schlimm. Mein Licht funktioniert nie, ich fahr immer über rot und telefoniere während der Fahrt. Falls mich die Polizei mal erwischen sollte, habe ich mir vorgenommen, aus Spaß mal zu flüchten. In München gibt es viele kleine Gassen, ich glaube, die Chancen bei einer Verfolgungsjagd sind für Fahrradfahrer recht gut.


Cristina, 33, Stylistin

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Mit diesem Rad fällst du bestimmt auf. Ja, mein Fahrrad ist schon etwas Besonderes. Ich bin schon sehr stolz darauf. Es war bestimmt teuer, oder? Es geht, ich glaube, es hat so um die 500 Euro gekostet. Dafür hat es auch 7 Gänge und Scheibenbremsen. Und den tollen Ledersattel! Woher hast du es? Mein Freund und meine Schwester haben es mir zum letzten Geburtstag geschenkt. Die haben es in Hamburg bei Hudson gekauft, das ist eine Marke, die sich auf Oldschoolräder spezialisiert hat. Stehst du generell auf Retro-Sachen? Ja, ich steh sehr auf Cruiser und alte Rennräder. Und was Mode betrifft, finde ich Kleider aus den 50erm ganz gut. Das sieht man mir jetzt nur nicht an, heute bin ich eher leger angezogen.


Nico, 21, Cutter

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Erzähl mal was zu deinem Fahrrad. Ja, da gibt’s ne längere Familiengeschichte dazu. Das ist ein altes Hollandfahrrad der Marke „Consul“ aus den 70ern, das ich von meinem Vater geerbt habe. Mein Vater und meine Mutter haben sich damals dasselbe Fahrrad zulegt, jeweils einmal in der Herren- und Damenversion. Süß. Ja, aber es geht noch weiter. Sie sind so gut wie gar nicht damit gefahren, weswegen es 30 Jahre lang im Keller vor sich hinmoderte. Vor zwei Jahren hab ich dann das Herrenrad von meinem Vater bekommen, meine Freundin das zugehörige Damenrad von meiner Mutter. Was ist dir an einem Fahrrad wichtig? Nicht so viel. Hauptsache der Sitz ist tiefer als der Lenker. Rennräder sind also nicht so deins? Die sind wahnsinnig bescheuert und sauunbequem. Die meisten fahren die Dinger derzeit nur weil sie stylisch sind. Ganz schlimm auch diese aufgemotzten Räder, in denen man als Fahrer fast drin liegt, am besten noch mit Flammen auf der Seite. Das ist die Penisverlängerung für Leute, die keinen Führerschein haben und sich keine Harley leisten können.


Eva, 26, Schokoladendesignerin

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Stell uns mal dein Rad vor. Keine Ahnung, woher es kommt und was es gekostet hat. Es gehört mir gar nicht, sondern meiner Freundin Maggie. Ist das also ein Leihrad? Jein, wir wohnen zusammen und teilen uns das Rad. Mein eigenes steht seit Monaten verschlossen im Keller, weil ich den Schlüssel verloren habe. Funktioniert das gut mit dem Fahrrad teilen? Wir wechseln uns ab, und wenn sie in der Arbeit ist, und das Rad steht noch vor der Tür, dann nehme ich mir es einfach. Wenn es nicht da ist, fahr ich eben mit meinem Longboard durch die Gegend. Nervt dich als Fahrradfahrer irgendein bestimmter Ort in München? Die schlimmste Stelle ist in München der Weg an der Isar. Die Leute da kriegen die Krise, wenn man nicht genauso schnell fährt wie sie. Aber eigentlich ist es überall schlimm, wo viele Fahrradfahrer sind.

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