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Kosmoshörer (Folge 42)

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Montag:
So Leute, Wochenstart! Montags bin ich immer topmotiviert Sachen von meiner To-Do-Liste zu erledigen. Heute: Weihnachtsgeschenke kaufen. Also auf in die Innenstadt. Die Fußgängerzone besteht nur noch aus einem Haufen langsamer Menschen. Noch ein verfilzter Fake-Fellkragen in meinem Gesicht und ich reiß' ihn von der Kapuze seiner Besitzerin ab und trampele darauf rum. Damit das nicht passiert, begleitet mich heute der Haftbefehl und pöbelt für mich vor sich hin. http://www.youtube.com/watch?v=MDJi8Qo2nck

Dienstag:
Nach meinem gestrigen Gangsta-Rap-Christmas-Shopping starte ich den Tag heute mit der zarten Stimme von Lykke Li. Als Ausgleich, könnte man sagen. http://www.youtube.com/watch?v=upnTg2GPgTM Als wir Praktikanten Schluss haben, bauen sie gerade einen Weihnachtsbaum vor dem SZ-Hochhaus auf. Ich will anhalten und ein Foto von der glitzernden Lichterkette machen, aber Praktikantenkollege Gregor hat wie immer Angst, dass wir die Bahn verpassen. Im Laufschritt entsteht dieses Foto:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Ich gucke es mir an, während wir am Bahnsteig auf die S-Bahn warten und höre noch einmal Lykke Li, als ich allein bin.

Mittwoch:
Ich erfahre in der jetzt.de-Konferenz, dass es in der Redaktion eine Taylor Swift-Enthusiastin gibt und freue mich heimlich. Laut Opinion-Leaderin Lena Dunham ist es ja schon länger völlig legitim, Taylor zu hören. Grund genug für noch ein bisschen mehr Mädchen-Musik nach gestern. http://www.youtube.com/watch?v=jYa1eI1hpDE
Sogar mit pädagogischer Botschaft. http://www.youtube.com/watch?v=w1oM3kQpXRo
Und hier mit einem Mini-Ed Sheeran zum Niederknien.

Donnerstag:
Auf dem Tische stehen Brezn, Fleischpflanzerl und drei Halbe. Sandra und Gregor führen mich in die bayerische Lebensart ein. Mein Lieblingswort bisher: rumschmusen. Die angetrunkene und leicht aufgedrehte Atmosphäre in der Hostelbar, in die wir danach gehen, erinnert mich an meine eigene Auslandszeit nach dem Abi. Und damit an die Serie „Flight of the Conchords“. Sorry, auch dieser Musiktipp ist kein wirklicher.

http://www.youtube.com/watch?v=84EoBQfdrb0

Die Serie dreht sich im Grunde um zwei Musiker aus Neuseeland, die nach New York auswandern und dort von dem schlechtesten Manager aller Zeiten betreut werden. Der sieht aus wie Werner Schulze-Erdel in jung mit Schnauzbart und darf in einer Folge eine ergreifende Ballade singen, die ich euch nicht vorenthalten will.

http://www.youtube.com/watch?v=FCub8r1T5Rs
Ich bin mir sicher, die kommt super an. Freitag:
Ich habe den Tag trotz eines kleinen Katers und zu wenig Schlaf überstanden und gucke jetzt auf dem Sofa alte VBT-Videos an, bis mein Freund da ist. Der verbringt dieses Jahr den Winter in den Bergen und macht vorher mit seinem Camper Halt bei mir in München. Es folgt mein VBT-Lieblingsbattle, das schon etwas älter ist.

http://www.youtube.com/watch?v=rLtBXzvgDcw
Gewonnen hat damals der zweite junge Mann: http://www.youtube.com/watch?v=YEg6mhbQGMA
Samstag:
Um vier Uhr wurde ich vom Klingeln meines Handy geweckt und mein Freund war hier. Jetzt schläft er noch. Ich frühstücke Lebkuchen und Pfefferminztee und höre mir zum Wachwerden ganz leise ein Lied an, das meine Schwester mir gerade geschickt hat.

http://www.youtube.com/watch?v=E6MSkG5txAA

Gegen Nachmittag verlassen wir meine Wohnung und fahren Richtung Starnberger See. Im Bus läuft seine Lieblingsband.

http://www.youtube.com/watch?v=vBgrk4IDRkw
Kann mir jemand sagen, worum es in dem Lied geht? Ich versteh's nicht.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Samstag am Starnberger See. Sichtweite: etwa -10 Meter.

Sonntag:
Er fährt jetzt in die Berge. Mit dem Camper. Ich bin neidisch, gucke mir Fotos von unserer letzten Sommer-Tour an und höre Samy Deluxe dabei zu, wie er Posiealbum auf Hotelsuitebalkon reimt.

http://www.youtube.com/watch?v=wfAxscWNI9s

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Kugelfisch im Camper, irgendwo in Österreich.

Auf der nächsten Seite findest du den ausgefüllten Musikfragebogen von nadine-wolter



Gute Musik – was ist das für dich?
Musik, zu der bei der man sofort anfängt, sich Geschichten auszudenken. Gern auch ein bisschen theatralisch.
http://www.youtube.com/watch?v=Kvza6fVR0U0
So in etwa. Ich fühle den Platzregen fast!

Wie hörst du Musik: Klassisch im CD-Spieler, auf dem Handy, über Streaming-Portale?
Meist über das Handy oder den Laptop.

Wo hörst du Musik? Vor allem unterwegs, nur daheim, zum Einschlafen?
Beim Sport, in der Bahn und am allerliebsten auf dem Beifahrersitz im Auto auf dem Weg in den Urlaub.

Hast du eine Lieblingsband oder Musiker, von denen du alles hörst?
Nein. Aber ich kenne Menschen, deren Musikempfehlungen ich immer mag. Zählt das auch?

Welche Musik magst du gar nicht und warum?
Ein bestimmtes Hass-Genre hab ich nicht. Musik nervt mich nur, wenn sie unbedingt ganz anders sein muss und letztendlich einfach nur anstrengend ist.

Was war deine erste eigene Platte – und wohin ging dein Musikgeschmack von da aus?
Meine erste CD war das „Klappe die2te“-Album von TicTacToe. Der Klassiker unter den Einschulungs-Geschenken für Sechsjährige. Das war mein Lieblingssong:
http://www.youtube.com/watch?v=xeZjHr32GMQ

Knapp gefolgt von:
http://www.youtube.com/watch?v=jAD6Q-pp8Vo
Damals schon eine Gender-Kritik! Mit beginnender Pubertät habe ich, Gymnasiastin, Gitarrenschülerin und Zwergwidder-Besitzerin, mir dann ein zweites Gangsta-Ich zugelegt und bin Eminem-Fan geworden. Mein tightes, schwarzes EMINEM-Schweißband vom Touristen-Markt am Gardasee habe ich immer noch irgendwo, genau wie ein bisschen Liebe für Reime wie „I can’t describe the vibe I get, when I drive by 6 people and 5 I hit“. Sorry.

http://www.youtube.com/watch?v=2lFraXPY_eg
Ein besonders aufmerksamer Verehrer hat mir in in der 7. Oder 8. sogar einen Liebesbrief geschrieben, der mit einem krassen „D12 and Eminem the best!“ Graffiti-Schriftzug endete. Klasse Typ!

Auf Eminem folgten dann diese beiden Damen und sind bis heute geblieben:
http://www.youtube.com/watch?v=A_JgXobSTGA  http://www.youtube.com/watch?v=ZMTheB3pGSc Gehst du gern auf Konzerte, und auf welche zuletzt?
Sehr gern! Mein letztes Konzert ist trotzdem schon fünf Monate her: Max Herre Unplugged mit Entourage. Der Mann des Abends war meiner Meinung nach damals zwar Megaloh, aber ihr bekommt trotzdem mein Lieblingslied von Max Herre.

http://www.youtube.com/watch?v=KRIuTSvDj18

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Glückliche Mitbewohnerinnen + Bier + Sommer + Max = Liebe

Wie entdeckst du neue Musik und was ist deine neueste Entdeckung?
Meine neueste Entdeckung ist ganz alt: ein Rio Reiser Album aus dem CD-Regal meines Vaters. Ansonsten bin ich beim Musik entdecken auf Hilfe angewiesen. Meine Schwester zeigt mir wirklich schöne Indie-Bands, meine längsten Freundinnen versorgen mein zweites Gangsta-Ich und meine Mitbewohnerinnen empfehlen mir Musik, die ab und zu auch ein bisschen elektronisch sein darf.

Verrate uns einen guten Song zum...    Aufwachen:
http://www.youtube.com/watch?v=_3ozEsN2UO8

Tanzen: 
http://www.youtube.com/watch?v=-l0xOhhDOeI
...,weil man sich zu heutiger Musik einfach nicht so mehr smooth von links nach rechts wiegen kann wie die beiden in Sekunde zehn bis 30 und ich darüber sehr traurig bin.

Traurig sein:
Wenn ich traurig bin, höre ich meist keine Musik, sondern irgendwelche Hörspiele.

http://www.youtube.com/watch?v=Qhh-MJVWwXY
Aber ich kenne das herrlichste Trennungslied der Welt. Sport treiben:
http://www.youtube.com/watch?v=FUId8aIfMjs http://www.youtube.com/watch?v=RHVSshgPlQs
Oder hey, wie wär's hiermit? Als nächsten Kosmoshörer wünsche ich mir: 

simon-hurtz. Schließlich erwähnt der auf seiner jetztpage Mixtapes und Second-Hand-Plattenläden.


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