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Junge Röststofftomate und Hackfächer

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Diese Woche hat sich jetzt-User kapitel_3_1718 die Mütze des Kosmoskochs aufgesetzt. 

Montag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Aus der Reihe "Die Beilage, das kulinarische Missverständnis": Dreierlei Rind vom Jungbullen an Jus de beurre aux fines herbes, nebst junger Röststofftomate. Man beachte besonders die 90er-Jahre-Kräuterstreudeko. Anbei ein ausladender Sommersalat, punktiert mit Joghurt-Dressing "Hotel garni-Art". Oder einfach gesagt: Hauptsache Fleisch. Das Foto habe ich leider ein bisschen verkackt.

Dienstag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Dieser Hackfächer hört auf den Namen Konya Etli Ekmek und ist eine regionale Spezialität aus der Stadt Konyaspor und ausserhalb in dieser Form nur im meiner Meinung nach besten türkischen Imbiss Berlins am Kottbusser Tor erhältlich. Auf den Laden gestoßen bin ich übrigens durch diese feine Website. Die Betreiberin steigt in Taxis und sagt den Taxifahrern, sie will genau da hin, wo diese am liebsten essen, probiert selber und dokumentiert das dann. Großartige Idee!

Mittwoch

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Am Mittwoch war ich in Hamburg und hatte meinen vegetarischen Tag. Das heißt, ich esse etwas, in dem man das Fleisch verstecken kann. Ort des Geschehens: Jim Block, der Burger-Ableger der Block House-Kette und bislang leider nur in Hamburg und Hannover zu finden. Besonders empfehlenswert und hier im Bild: Das Champignon Block Burger-Menu. Und endlich ist nach 150 Jahren Burger-Historie mal jemand auf die Idee gekommen, auch was anderes anzubieten als immer nur Pommes oder Wedges zum Burger.


Donnerstag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Heute entsprechend der hochsommerlichen Wetterlage: Nur gut beschichtetes Essen - mit Panierschutzfaktor 20. Paniertes Schweineschnitzel an paniertem Blumenkohl an im Panierschmalz gewendetem Rest-Ei. Und damit es beim Essen nicht so staubt, gibt es dazu noch Champignons im Sahnemantel.

Freitag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Aus der Studie "Wenn schon Gemüse, dann bis zur Unkenntlichkeit zerstört": Pürierstabile Kartoffelsuppe "Schlotziger Art". Thymian, Rosmarin und Lorbeer sorgen hierbei für Wohlfühlstimmung im Mund, ebenso wie die kross gerösteten Knoblauchchips. Gegessen wird dieses flüssige Gold nicht mit einem Löffel, sondern mittels ausgebackener Bacon-Streifen. Das schont die Umwelt und macht fettige Finger.

Samstag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Samstag war eigentlich der Tag, an dem ich so ein richtiges Angeber-Essen machen wollte. Dorschfilet unter Kartoffelkruste auf Spargel mit irgendeinem Schaumsößchen. Der Fisch war auch schon gekauft, als ich mich gefragt habe: Warum eigentlich? Denn genau das ist ja das Problem. Dem Kochen haftet oftmals etwas elitäres und überhebliches an, weil Leute versuchen, sich darüber zu produzieren. Dieser Versuchung wäre ich ja nun beinahe auch erlegen. Also jetzt das genaue Gegenteil: Einfach nur ein guter Teig, eine lecker gekochte Tomatensoße und ein guter Käse. Und gut heißt in diesem Falle immer: Wie es einem selber am besten schmeckt. Ich gebe zu: Zugang zu so einem Lehmofen hat natürlich auch nicht jeder. Aber wenn der Teig dünn genug ist und man den heimischen Backofen voll aufdreht, funktioniert das auch so. Zum Schluss ein bisschen frischen Basilikum drüber und man hat nichts anderes als die Quintessenz eines guten Essens.

Sonntag

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Nach dem kleinen Plädoyer von eben nun noch mal was ganz anderes. Ein Tablett voller Labor-Essen. Und alles nur, weil ich diesen wirklich lausigen Gag unterbringen wollte: Sonntag ist Familientag. Hier vereint: Papa Big Mac, Mama Big Mac und der kleine Mini Mac. Zur Strafe habe ich alles aufgegessen, was mal echt schon gar nicht so schön war. Das war allerdings bis auf weiteres das letzte Mal, dass ich bei Mc Donald´s war, denn dort gibt es jetzt Bubble Tea und das muss zwingend mit einem Boykott sanktioniert werden! Was kommt danach? Bauen die demnächst auch noch Nagelstudios ein?

Auf der zweiten Seite liest du den von kapitel_3_1718 ausgefüllten Fragebogen zum Kosmoskoch. 



Welchen Stellenwert hat Essen in deinem Leben?
Ich verstehe die Leute nicht, die nur deswegen essen, damit sie nicht tot umfallen. Gutes Essen ist Lebensqualität, Genuss und lecker. In einem anderen Fragebogen habe ich das Wort „meditativ“ gelesen, das trifft es ganz gut. Stundenlang Sachen schnibbeln, braten, rühren, garen, abschmecken, anrichten, essen – das ist wie Meditation zu für mich. Aber andere Leute verstehen wiederum nicht, wie ich ohne ein Smartphone und einen Fernseher überleben kann. Jeder eben, wie er mag und glücklich wird.

Was ist dir beim Essen oder Essen-einkaufen besonders wichtig?
Ich gehe jeden Tag einkaufen, weil ich spontan entscheiden will, was ich esse und prinzipiell nie auf das Lust habe, was gerade so im Kühlschrank ist. Meistens sind das eh nur Ketchup, Mineralwasser und Licht. Und ich gehe aus politischen Gründen kaum zu Discountern. Bei Gemüse achte ich schon mal auf bio, bei Fleisch nicht so, weil das unbezahlbar ist. Und nachdem ich mal gesehen habe, das Billig-Garnelen wochenlang in ihrer eigenen Scheiße schwimmen, achte ich auch da auf die Herkunft.

Erinnerst du dich, wann du zum ersten Mal für dich selbst gekocht hast und wer dir das Kochen beigebracht hat?
Meine Mutter hat jeden Mittag gekocht, da habe ich mir einiges abgeschaut. Das erste Mal für mich selber gekocht habe ich Spaghetti und mich gefragt, warum Miracoli denkt, ich sei vier Personen. Allerdings habe ich dann die Hälfte davon den Balkon runter auf die Terrasse des Nachbarn geschüttet, weil ich natürlich viel zu viel gemacht hatte und keinen Ärger mit meinen Eltern bekommen wollte. Und so habe ich Ärger mit dem Nachbarn gehabt.

Was war dein Lieblingsessen als Kind?
Der Nudelauflauf von Muttern. Nicht mit so einer Labbersauce, sondern alles schön fest mit gestocktem Ei. Seit Jahren probiere ich, das genau so hinzubekommen, klappt aber nicht.

Was ist dein aktuelles Lieblingsessen?
Ich habe aktuell eher ein Lieblings-Zubereitungsgerät: Den drei Meter breiten, 80 Zentimeter hohen und einen halben Meter tiefen Grill, den wir uns extra zur EM haben schweißen lassen. Mit drei separaten Grillrosten für Fleisch, Fisch und Beilagen. Da stehe ich im Moment ständig hinter, in der dokumentierten Woche leider nicht, weil er gerade verliehen ist. Mein ewiger Essens-Klassiker ist das „Hallig-Frühstück“ aus dem „Thämers“ am Hamburger Großneumarkt. Frisches Roggenbrot, Butter drauf, Nordseekrabben drauf, zwei Spiegeleier drüber, fertig. Das esse ich aber nur so zwei mal im Jahr, damit die Liebe frisch bleibt.

Was magst du gar nicht?
Alle Arten von Kohl außer Rotkohl. Und gekochte Kartoffeln. Rohe Kartoffeln esse ich hingegen total gerne. Bin ich anders, als die anderen Kinder?

Mittags warm und abends kalt, oder andersherum?
Ich esse meistens abends warm, weil ich dann mehr Zeit dafür habe.

Wo isst du am liebsten - am Tisch oder auf dem Sofa?
Am liebsten esse ich im Bett. Leider hat es sich noch nicht durchgesetzt, dass man sich ins Restaurant ein Bett mitbringen darf, deswegen nehme ich da mit einem Tisch vorlieb. Moment mal: Ein Bettaurant - Marktlücke!

Was trinkst du zum Essen?
Mineralwasser, Spezi oder Bier. Bei gegebenem Anlass auswärts auch mal Wein und nach dem Essen einen Averna mit Zitrone. Aber letzteres vermutlich nur deswegen, weil ich denke, dass mich sowas feingeistig wirken lässt.

Wie oft gehst du auswärts essen und: hast du ein Lieblingsrestaurant?
Ich gehe relativ oft auswärts essen, was in Berlin aber auch geht, weil das hier alles recht erschwinglich ist. Mein Lieblingsladen ist allerdings ein kleines Tapas-Restaurant im Portugiesenviertel in Hamburg. Und ich mag Läden, wo es gute (!) Riesenschnitzel gibt - wie zum Beispiel das „Steinheil“ in München. Gibt´s das eigentlich noch? War da ewig nicht mehr.

Was isst du, wenn es schnell gehen muss?
Bistro Baguettes Salami von Dr. Oetker. Ich esse zwar so gut wie nie Convenience Food, aber auf die Dinger stehe ich trotzdem irgendwie.

Was war das aufwendigste Gericht deines Lebens?
Filet Wellington ist ziemlich aufwändig und trotzdem kann man nach zwei Stunden das Fleisch versaut haben oder der Blätterteig sieht aus wie ein Krankheitsbild aus einem medizinischen Lexikon.

Hast du ein Standard-Vorführgericht, wenn Freunde oder deine Eltern zu Besuch kommen?
Für mehrere Leute finde ich den zeitlosen und viel zu oft zu einer Silvester-Sache abqualifizierten Klassiker Raclette genial. Es dauert Stunden, es ist gesellig und keiner kann meckern, wenn das Essen nicht geschmeckt hat oder muss sich aus Höflichkeit was reinwürgen, das er nicht mag. Gute Grundprodukte auszusuchen, tolle Gewürze zu finden und leckere Dips zu machen hat ja irgendwie auch was mit Essenszubereitung zu tun. In der Outdoor-Variante gilt gleiches übrigens fürs Grillen.

Welchen jetzt-User oder jetzt-Redakteur möchtest du als Kosmoskoch sehen?
kachel. Weil ich ein geheimer Fan bin. Von kachel – und von Mettbrötchen. Und ich sehe hier einen Zusammenhang.

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