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Lammfiletstreifen und Graubrot-Croutons: Der Kosmoskoch

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Diese Woche hat sich jetzt-User puster die Mütze des Kosmoskochs aufgesetzt.

Montag:



Vom Wochenende war noch etwas Reis übriggeblieben und der Blick in die Tiefkühltruhe zeigte, dass die vor Monaten eingefrorene Gemüse-Curry-Suppe sich auch dort allmählich dem Verfallsdatum näherte. Das stimmt vermutlich nicht, ist aber meine Lieblingsausrede, wenn es darum geht, mich an meinen tiefgefrorenen Schätzen zu vergreifen. Getränk: Riesling.

Dienstag:



Auch am Dienstag erfolgte noch Resteverwertung vom Wochenende. Dieses Mal gab es daher Lammfiletstreifen, Kräuterpolenta-Quadrate mit Blattspinat und einen einfachen Jus. Getränk: Leitungswasser.

Mittwoch:



Die Entscheidung, was es zum Abendessen gibt, fällt in der Regel spontan und ist sehr davon abhängig, was die Inspektion des Kühlschrankes ergibt und welche Kombinationsmöglichkeiten mir spontan einfallen. Wenn man Tortillafladen findet, ist es besonders einfach: Alles lässt sich in einen Tortillafladen wickeln. Ich beschränkte mich aber darauf, eine Frischkäse-Knoblauch-Pepperoni-Schmiere, gegrillte Paprika-Streifen, Kochschinken, Radicchio und viel Petersilie einzurollen. „Du bist ein Weltklasse-Wrapper", stelle ich nach dem Reinbeißen fest. Vielleicht lag es aber auch am Hunger. Als Side-Orders noch ein Schälchen mit Cornichons und Cherry-Tomaten. Getränk: Bier.

Donnerstag:



Graubrot ist das Tortilla des Deutschen: In letzteren kann man alles wickeln, auf ersteres alles legen. Heute Abend standen Schinken, Bierschinken, Leberwurst und Feldkieker aka „die Schlachtplatte" und Ziegenkäsegouda, Gruyére, Comté und dieser schmierige Weichkäse in der runden Schachtel rechts oben zur Auswahl. Dazu noch ein Karotten-Apfel-Salat, die restlichen Cornichos und eine Blutorange, um auch etwas abwegigere Belagskombinationen zu ermöglichen. Getränk: schon wieder ein Bier!

Freitag:



Wenn ich die ganze Woche über so geschlemmt habe, packt mich immer das Bedürfnis nach etwas einfachem. Heute also Kürbis-Karotten-Suppe mit Graubrot-Croutons. Abgesehen davon, dass dies meine Lieblingssuppe ist, ist die Farbe einfach großartig. Ein Teller flüssige Sonne (mit Sonnenflecken) und das Wochenende kann beginnen.

Samstag:



Diesmal musste ich nicht selbst kochen. Ich war auf einer Wohnungseinweihungsparty in Koblenz und konnte mich über ein Buffet hermachen. Ein Buffet kommt meiner Idealvorstellung vom Essen am nächsten: viele unterschiedliche Leckereien, durch die man sich sukzessive durchfuttern kann. Man lernt neue Sachen kennen und hat immer ein Anknüpfungspunkt für ein Gespräch mit noch wildfremden Leuten. Essen und Geselligkeit finden im Buffet ihre perfekte Kombination. Getränk: diverse und zu viele.

Sonntag:



Abends nach fast achtstündiger Zugfahrt ausgehungert wieder zu Hause angekommen, wurde umgesetzt, was im Hunger-Delirium im Zug schon herbeiphantasiert wurde: Steinbeißerfilet mit Salzkartoffeln, Erbsen-Möhren-Gemüse und Senfsoße. Getränk: Riesling.

Auf der nächsten Seite liest du pusters Antworten auf den Fragebogen zur Kochwoche.



Welchen Stellenwert hat Essen in deinem Leben?
Essen ist mir sehr wichtig. Es ist ein Höhepunkt des Tages, manchmal der einzige und dann auch der wichtigste. Essen ist für mich auch der Moment, wo ich mir selbst mit Wertschätzung entgegentrete, mir etwas Gutes tue. Außerdem ist Essen idealerweise ein Akt der Geselligkeit, selbst im Alltag. Hier kann man den Tag Revue passieren lassen und ihm im Zweifel noch einen glänzenden Abschluss verpassen. Mit einem guten Essen kann man jeden tollen Tag feiern und jeden Scheißtag noch rumreißen.

Was ist dir beim Essen oder Essen-einkaufen besonders wichtig?
Das Wichtigste am Essen ist natürlich der Geschmack. Im Vergleich dazu ist alles andere zweitrangig. Außerdem sollte es natürlich ansprechend aussehen, gerne farbenfroh, aber mindestens appetitanregend. Beim Einkaufen ist es wichtig, dass man ein gutes Netzwerk aus Händlern hat, von denen man weiß, dass man dort wirklich gute Qualität bekommt.

Wo bekomme ich die saftigsten Paprika, die leckersten Kartoffeln, den frischesten Fisch? Ob ein Produkt nun „bio" ist, interessiert mich nur bei Fleisch. Nicht, weil das Fleisch dadurch zwingend besser ist, sondern, weil die Tiere - so lange sie lebten - besser behandelt wurden.

Erinnerst du dich, wann du zum ersten Mal für dich selbst gekocht hast und wer dir das Kochen beigebracht hat?
Ich hatte mit zwölf Jahren gelernt, aus Milch und Fertigpulver Pudding zu kochen. Was dazu führte, dass ich mich knapp drei Wochen genau davon ernährte.

Was war dein Lieblingsessen als Kind?
Bratwurst in Biersoße mit Sauerkraut. Die Soße wurde bei uns aus Malzbier und den selbstgebackenen Pfeffernüssen, etwas Lorbeer und Wacholder zubereitet, würzig-süß.

Was ist dein aktuelles Lieblingsessen?
Ein Lieblingsessen habe ich nicht mehr. Ich esse so viele Sachen so gerne und weiß genau, dass es da draußen noch tausende Sachen gibt, die ich noch nie gegessen habe. Ich bin also sehr damit beschäftigt, mein Lieblingsessen noch zu entdecken.

Was magst du gar nicht?
Grützwurst, Lakritz, Banane – genau in dieser Reihenfolge.

Mittags warm und abends kalt, oder andersherum?
Sowohl als auch? Von Haus aus kenne ich es eigentlich so, dass mittags warm und abends kalt gegessen wird. Tatsächlich kann ich aber tagelang kalte Küche haben, ohne dass ich mich nun schlecht behandelt fühlen würde.

Wo isst du am liebsten - am Tisch oder auf dem Sofa?
Am Tisch: Da passt mehr Essen drauf.

Was trinkst du zum Essen?
Oft Leitungswasser, manchmal Wein, gelegentlich Bier.

Wie oft gehst du auswärts essen und: hast du ein Lieblingsrestaurant?
Da ich gerne selbst koche, gehe ich höchstens einmal im Monat auswärts essen. Natürlich habe ich Lieblingsrestaurants, ungefähr pro Regionalküche eines, also meinen Lieblingsinder, meinen Lieblingsitaliener, mein Lieblingssteakhouse und so weiter.

Was isst du, wenn es schnell gehen muss?
Belegte Brote oder Obst oder beides oder Kefir mit Cornflakes oder ein paar Karotten oder Pralinen oder Brathering aus der Dose. Wenn es schnell gehen muss, esse ich also alles, was ich in Reichweite habe.

Was war das aufwendigste Gericht deines Lebens?
Puh. DAS ist eine schwierige Frage. Immerhin weiß ich, was das arbeitsaufwändigste Essen war: ein Zwiebel-Curry. Dafür musste ich vierundzwanzig große Zwiebeln reiben und auspressen, um knapp drei Liter Zwiebelsaft zu erhalten.

Hast du ein Standard-Vorführgericht, wenn Freunde oder deine Eltern zu Besuch kommen?
Lamm-Curry oder glasierte Entenbrust mit Cassis-Soße. Tatsächlich versuche ich aber, niemandem zwei Mal das gleiche vorzusetzen.

Welchen jetzt-User oder jetzt-Redakteur möchtest du als Kosmoskoch sehen?
Alle! Wie, ich darf nur einen Namen nennen? Na gut, dann möchte ich wissen, was anagramm so die ganze Woche isst.

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