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Salat + x und Biergartenessen

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Diese Woche hat sich jetzt-Mitarbeiterin kathrin-hollmer die Mütze des Kosmoskochs aufgesetzt.

Montag:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Ab August habe ich jedes Jahr eine panische Angst davor, dass der Sommer ganz plötzlich zu Ende sein könnte. Weil heute so ein schöner, warmer Abend ist, radle ich in den Biergarten - in der Hoffnung, dass es noch nicht das letzte Mal in diesem Jahr ist. Ich esse Wurstsalat, einen Schweizer Wurstsalat um genau zu sein, mit Käse, Essiggurken und ganz vielen Zwiebelringen. Und einer Brezn, leider mit viel zu viel Salz. Dazu – natürlich – eine Radlermaß.

Dienstag:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Es ist so warm draußen, dass ich keine Lust auf ein warmes Essen habe. Darum gibt es eine Brotzeit, zumindest für meinen Freund. Ich freue mich, dass ich den selbstgemachten Obatzdn - ganz wichtig, mit ganz viel Zwiebeln - für mich allein hab. Er mag nämlich keinen. Ich gestehe, ich habe eine leicht perverse Vorliebe für Zwiebeln und das in jeder Form. Dazu gibt es wieder Radler – eine halbe Halbe, weil nur noch eine Flasche im Kühlschrank war und ich mit meinem Freund geteilt habe.

Mittwoch:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Im Sommer mache ich abends oft Salat + x, Salat mit irgendwas, weil Salat allein dann doch nicht so richtig befriedigend ist. Heute sind Gurken, Tomaten, Käse und Hühnchen (scharf und mit Sesam) dabei. Dazu trinke ich Mineralwasser.

Donnerstag:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Ich bin für einen Termin in Berlin und werde abends in der "Markthalle Neun" bekocht. Die Menükarte sagt: "Kaltes verhageltes Zucchini-Mandel-Süppchen mit Basilikumöl + Brotkrumen", "Rauke-Semmelknödel aus Brot vom Vortag auf dreibeinigem Sommergemüsebett" und ein "Kunterbunter Spieß mit pummeligem Bete-Dip". Die Spieße waren nicht so mein Fall, dafür war die Suppe sehr erfrischend. Wer sich über die komischen Namen wundert: Gekocht haben die Mädels von "Culinary Misfits", die wir vor kurzem schon mal auf jetzt.de vorgestellt haben. Dazu trinke ich ein Glas Weißwein und Wasser.

Freitag:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Zurück in München mache ich nur einen kurzen Zwischenstopp in der Wohnung, bevor ich zu meiner Familie nach Hause fahre. Beim Packen esse ich ein Butterbrot, auf dem Foto ist es gerade zwischengeparkt auf meiner Laptoptasche, und im Auto ein Balisto.

Samstag:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Das ist natürlich nicht der Grund, aus dem ich heimfahre, aber zu Hause bekocht zu werden, ist schon schön, vor allem, wenn die Oma auch noch mein Lieblingsessen kocht: Reiberdatschi mit Schwammerlbrühe. Ich muss gestehen, bei den vieren ist es nicht geblieben. Getränk: keines, das lenkt alles von den Schwammerln ab.

Sonntag:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Nach dem Verwöhn-Samstag habe ich mittag für alle gekocht. Schnitzel, weil das auch jeder mag, und weil ich das Herausbacken irgendwie sehr entspannend finde. Die Schnitzel-Reste gabs abends mit dem ersten Endiviensalat aus dem Garten (endlich!). Dazu: ein Glas Wasser.

Auf der nächsten Seite liest du den Kosmoskoch-Fragebogen von kathrin-hollmer.



Welchen Stellenwert hat Essen in Deinem Leben?
Einen großen! Ich koche und backe unglaublich gern, habe aber nie so richtig Zeit dafür, weil ich meistens spät heimkomme und es dann schnell gehen muss. Insofern war diese Woche typisch, auch wenn ich mir das immer anders wünsche. Nach der Arbeit gibt es oft Salat oder Suppe, am Wochenende nehme ich mir dafür mehr Zeit und koche für meinen Freund und mich oder zu Hause für die Familie. Ich mag alles, was mit Kochen und Essen zu tun hat, darüber zu lesen, darüber zu schreiben. Ich habe eine ganz beachtliche Kochbuchsammlung im Wohnzimmer, auch wenn ich fast nie nach Rezept koche (Ausnahme: beim Backen), sondern meistens das verwende, was gerade im Kühlschrank oder im Vorratsschrank ist. Mit Foodblogs mache ich es genau so. Ich will auch immer selbst einen Foodblog starten, mir fehlt nur noch ein Thema... und ein Kochbuch schreiben.

Was ist Dir beim Essen oder Essen-Einkaufen besonders wichtig?
Die vielen verschiedenen Bio-Siegel finde ich ziemlich verwirrend, da bin ich sehr misstrauisch. Am liebsten mag ich die Sachen, die direkt vom Bauernhof kommen und Gemüse und Obst aus dem Garten von meiner Familie oder der meines Freundes. Und, jetzt wirds moralisch, aber das muss auch mal gesagt werden: dass nichts weggeschmissen wird.

Erinnerst Du Dich, wann Du zum ersten Mal für Dich selbst gekocht hast und wer Dir das Kochen beigebracht hat?
Meine Oma hat mir das Kochen und Backen - und vor allem die Liebe dazu - beigebracht. Auch heute gibt sie noch Telefonseelsorge, wenn beim Kochen irgendwas schiefgelaufen ist. Bei ihr in der Küche im Teig gerührt, probiert, Salatsoße gemacht, Plätzchen ausgestochen, die niederen Tätigkeiten halt, habe ich, seit ich denken kann. Das erste eigene Gericht waren bestimmt Nudeln mit irgendeiner Soße oder Nudelsuppe, vielleicht so mit fünf.

Was war Dein Lieblingsessen als Kind?
Schwammerlbrühe von der Oma. Und ihre Pfannkuchen. Hauchdünn und obergut. Und ihr Apfelstrudel.

Was ist Dein aktuelles Lieblingsessen?
Alles mit Fleisch. Ich weiß nicht, woher das kommt, als Kind hab ich kaum Fleisch gegessen, seit etwa einem Jahr hab ich da eine ganz seltsame Lust darauf. Und die Schwammerlbrühe von der Oma. Und die Pfannkuchen. Und der Apfelstrudel.

Was magst Du gar nicht?
Ich schäme mich immer dafür und erfinde Ausreden: Ich mag keine Meeresfrüchte. Bis auf Fisch mag ich eigentlich nichts, was aus dem Meer kommt. Und ich mag keine rohen Tomaten. Und alles, was glibbert, Wackelpudding, Sülze, Tortenguss.

Mittags warm und abends kalt oder andersrum?
Mittags esse ich fast immer in der Kantine, also warm. Abends muss es meistens schnell gehen, da esse ich oft Salat oder Suppe, auch im Sommer.

Wo isst Du am liebsten, am Tisch oder auf dem Sofa?
Eigentlich überall, auf der Couch, im Bett, am Schreibtisch. Wenn Besuch da ist, am Tisch.

Was trinkst Du zum Essen?
Fast immer Wasser. Beim Essengehen auch Radler oder Wein.

Wie oft gehst Du auswärts essen und hast Du ein Lieblingsrestaurant?
Etwa alle zwei Wochen. Mein Lieblingsrestaurant ist das "Kuntuk" in der Amalienstraße. Das Essen hat immer die perfekte Schärfe und sieht umwerfend aus.

Was isst Du, wenn es schnell gehen muss?
Joghurt oder Butterbrot. Wobei ich das auch mag, wenns nicht schnell gehen muss - vor allem, wenn es ein gutes Brot ist und am liebsten mit Schnittlauch.

Was war das aufwendigste Gericht Deines Lebens?
So richtig aufwändig koche ich selten, wenn Besuch kommt, stehe ich schon mal den ganzen Tag in der Küche, aber ich finde, es muss auch nicht so aufwändig sein, um gut zu sein. An das eine aufwändigste erinnere ich mich gerade nicht.

Hast Du ein Standard-Gericht, wenn Eltern oder Freunde zu Besuch kommen?
Nein, dafür teste ich zu gern neue Sachen. Falls was schiefgeht, habe ich die Zutaten für meinen Plan B schnell zusammen: Ich mache eine echt gute Lasagne.

Welchen jetzt-User oder -Redakteur möchtest Du als Kosmoskoch sehen?
Ich würde mich freuen, wieder mehr User in dieser Kolumne zu sehen. No_twist und MojoMenges2 zum Beispiel, weil die bestimmt tolle Fotos machen. MountMcKinley, weil er bestimmt gut kocht. Und Digital_Data. Einfach so.


Text: kathrin-hollmer - Fotos: kathrin-hollmer

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