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Leserpost: Wir danken der Community

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Es gibt Tage – und die sind gar nicht selten – da möchte ich dem Kosmos gerne einen kollektiven Dankes-Napfkuchen backen und jedem User noch einen Strauß Primeln darauf packen. Aber weil sich das so schwer durch das Internet transportieren lässt, lasse ich es bleiben und freue mich einen Tag lang vor mich hin. Und dann ist die Freude und Zufriedenheit und Dankbarkeit weg, ohne dass sie bei denen angekommen ist, die der Grund dafür waren.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Und genau deshalb soll diese Ausgabe der Leserpost diesen Usern gewidmet sein, die uns in der Redaktion oft die Tage retten. Am Donnerstag zum Beispiel war wieder mal so ein Tag. Wir veröffentlichten einen Text aus der Süddeutschen Zeitung, der von einem der drei, vier ewigen Reizthemen handelt, die garantiert eine ganze Armee von Trollen nach sich ziehen. Die melden sich dann an und versuchen mal mehr, mal weniger gelungen, den Autor zu diskreditieren, ihre Sicht der Dinge doppelt so laut und umfangreich zu verbreiten und ganz allgemein eine ziemlich unangenehme Stimmung in den Kosmos reinzubringen. Wir wissen natürlich, dass wir Gefahr laufen, dieses Klientel auf die Seite zu locken, wenn wir solche Texte veröffentlichen. Andererseits finden wir, dass wir nicht auf wichtige Themen verzichten sollten, nur weil wir uns vor diesen Troll-Fluten graut. Als ich am Donnerstag morgen den Computer einschaltete, sah ich, dass der Text bereits über 150 Kommentare hatte. Ich machte mich mit sehr, sehr schlechter Prä-Morgenkaffee-Laune daran, die Kommentare zu lesen, von denen ich ahnte, dass sie von der fremdenfeindlichsten, engstirnigsten, pseudo-wissenschaftlich Sorte sein würden. Tatsächlich hatte der Text die befürchtete Schar von Trollen angezogen. Womit die aber nicht gerechnet hatten (und ich, ehrlich gesagt, auch nicht), war die Ausdauer, die Intelligenz und die sagenhafte Gelassenheit des jetzt-Kosmos. Seit mittlerweile über 500 Kommentaren diskutieren einige unserer User mit dieser gleichgeschalteten Propaganda-Armee und behalten noch immer die Oberhand. Sie sind ihnen argumentativ und intellektuell überlegen, lassen sich trotz einiger unmöglicher Angriffe nicht provozieren und sind dabei bewundernswert hartnäckig. Es hat sich sogar ein paar Mal fast ein Wunder ereignet, wenn so etwas ähnliches wie eine sachliche Diskussion entstand. Aus diesem Grund habe ich seit Donnerstag morgen wirklich sehr, sehr gute Laune. Weil wieder einmal bewiesen wurde, warum jetzt.de ein besonderer Ort im Netz ist: Wir haben vielleicht nicht die größte Community von allen. Aber wir haben sehr schlaue, sehr diskussionsfreudige, sehr stressresistente und sehr tolle User! Und dafür möchte ich mich im Namen der gesamten Redaktion (leider immer noch ohne Napfkuchen und Primeln) bedanken: DANKE!

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