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Soll ich mir wichtige Gegenstände wie Laptop, Kamera oder iPhone versichern?

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Auf diese Frage eine allgemeingültige Antwort zu finden, das ist in etwa vergleichbar mit der Frage, ob Überwachungskameras im Haus vernünftig sind oder nicht: Man kann sich darüber streiten.

Nach vielen Nebenjobs konnte ich mir für den Start ins Studium endlich den großen Motivationsschub leisten: Ein Macbook mit Office-Paket und Laserdrucker. „Meine erste große Investition in die Zukunft", wie der Verkäufer es nannte. Er wies mich darauf hin, dass meine einjährige Garantie ausschließlich die Schäden übernimmt, die eindeutig auf den Hersteller, in dem Fall Apple, zurückzuführen sind. Theoretisch hätte ich diese Garantie für einen (für mich sehr hohen!) Aufpreis verlängern können. Akribisch habe ich nun darauf geachtet, dass mein Macbook keinen Kratzer bekommt. Meine leichte Panik brachte mich dazu, im Internet nach möglichen Versicherungen zu schauen.

Das war komplizierter als gedacht. Zur Einschätzung der Größenordnung ein Beispiel in Zahlen: Mein Laptop hat knapp 1000 Euro gekostet. Für eine Versicherung ohne Diebstahlschutz müsste ich ungefähr fünf Euro monatlich zahlen, mit Diebstahlschutz 6 Euro. „Diebstahl" meint Einbruch, Raub oder Plünderung. Im Falle eines Diebstahls muss bei der Polizei offiziell Anzeige erstattet werden, um den Schaden ersetzt zu bekommen. Soweit verstanden. Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass jeder Unfall, der in den eigenen vier Wänden passiert, im Normalfall über die Hausratsversicherung abgewickelt wird.

Das heißt, für jemanden, der so versichert ist und mit seinem Laptop sowieso immer Zuhause sitzt, würde sich eine Laptopversicherung in keinem Fall rentieren. Anders ist das bei einer Kamera- oder Handyversicherung, für die jedoch auch nicht zu vergessen ist, dass jeder Besitzer im Schnitt alle zwei Jahre sein Handy wechselt. Ob es sich da tatsächlich lohnt, bis zu acht Euro (je nach Handymodell und Vertrag) monatlich zu zahlen, ist die Frage. Und dann ist da noch das Problem der Fahrlässigkeit. „Letztlich entscheidet der Versicherungsanbieter darüber, inwiefern fahrlässig gehandelt wurde oder nicht", erklärt Tim Schieferstein von einer großen deutschen Versicherung. So kann es beispielsweise schon als fahrlässig gesehen werden, wenn jemand mit voller Kaffeetasse vor dem Bildschirm sitzt und die Tasse verschüttet. Im Zweifelsfall haftet die Versicherung da nicht.

Wann springt sie denn überhaupt noch ein? Genauer beschreiben das Versicherungsbedingungen, die im Internet bei jeder Versicherung übersichtlich aufgelistet sind. Unter den Begriff der „Beschädigung" fallen Bodenstürze, Bruchschäden, Flüssigkeitsschäden, Überspannung, Induktion, Kurzschluss, Brand, Blitzschlag, Explosion oder Implosion, Sabotage, Vandalismus, also vorsätzliche Beschädigung durch Dritte. Manche Versicherungen nennen auch die „Höhere Gewalt", wobei Naturkatastrophen für den Standort Deutschland eher unwahrscheinlich sind. Wer also dennoch kein Freund vom Risiko ist, sollte sich Laptop, Handy, Kamera und Co so versichern lassen, dass alle möglichen Eventualitäten abgedeckt sind. Wer sich dafür entscheidet, sollte besser auch für einen geringen Zusatzbeitrag den Diebstahlschutz abschließen.

Mira Kleine (23) hat länger über eine Versicherung für ihre wichtigen Gegenstände nachgedacht, nachdem ihr einige Pannen passiert sind. Nach einigem Abwägen hat sie es aber doch lieber gelassen, es rentiert sich einfach nicht.
Fünf Tipps, die bei der Entscheidung, ob sich eine Versicherung für teure technische Geräte lohnt, helfen sollen:

1. Je höher der Wert des Gerätes, desto teurer ist auch der monatliche Versicherungsbeitrag. Allerdings lohnt es sich logischerweise auch mehr, weil das Risiko größer ist.

2. Eine Versicherung nur abschließen, wenn man es sich finanziell erlauben kann und allein die Anschaffung so teuer war, dass sich eine Absicherung auch langfristig rentiert. Für diesen Fall dingend vorher genau recherchieren und Preise und Konditionen vergleichen und gegebenenfalls beraten lassen.

3. Grundsätzlich: Nie vergessen, die Daten immer extern zu sichern. Allein schon aus dem Grund, falls der Laptop bei einem Schaden eingeschickt werden muss und durch ein neues „gleichwertiges" Gerät von der Versicherung ersetzt wird, kein Zugang mehr zu alten Daten ermöglicht wird.

4. In der Regel verlängern sich alle Verträge nach der 12-monatigen Mindestlaufzeit automatisch von Monat zu Monat. Hier an eine Kündigung zu denken und genau errechnen, ab welchem Zeitpunkt es günstiger ist, dass Risiko, dass etwas passieren könnte, ohne Versicherung weiter zu tragen.

5. Ein Notebookschloss ist sicherer als jede Versicherung. 

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