Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Was sollte man nach dem Bachelor machen?

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Was ist denn besser: nach dem Bachelor erst einmal zu reisen oder gleich mit dem Master zu beginnen? „Das hängt natürlich von der Persönlichkeit des Menschen ab. Wenn man die Reise mit einem Job verbindet, kann es leicht passieren, dass man Gefallen an der Arbeitswelt findet und sich nicht mehr vorstellen kann, jemals wieder zu studieren.“ Stefanie hat gerade ihren Bachelor gemacht. Vorher war sie schon einmal für drei Monate in China, um die Sprache noch besser zu sprechen. Jetzt, im Sommer nach ihrem Bachelor, hat sie sich gut informiert, viele Zeitschriften gelesen und sich beraten lassen. Sie hat das Angebot, als Projektmanagerin in einem Übersetzungsbüro in Shanghai zu arbeiten.  

Wer nach dem Bachelor nicht sofort ins nächste Studium übergehen möchte, hat vor allem ein Problem: Geld. Jegliche Zahlungen werden eingestellt, man bekommt weder Kindergeld noch Bafög. „Diese Dinge lassen sich bei Beginn eines neuen Studiums allerdings neu beantragen. Kindergeld bekommt man bis man 25 ist, das kann man wieder beantragen, Bafög auch. Ich kann allerdings auch nicht sagen, wovon man dann leben sollte, deshalb werde ich auch arbeiten im Ausland.“,  so Stefanie.  

Außerdem zweifelt sie, ob es gut ist, einfach so nach dem Bachelor herumzureisen. „Dann wird der spätere Arbeitgeber sich sicherlich fragen, was man in dieser Zeit gemacht hat. Man hat kein Praktikum vorzuweisen, keine Aufgabe gehabt, die etwas mit dem Job zu tun hat. Ich denke, dass das negativ auffällt, es sein denn, man kann es geschickt verpacken.“  

Wenn es auf Reisen geht, dann also in Verbindung mit einem Praktikum, denn spätere Arbeitgeber erwarten sowieso schon so viel praktische Erfahrung, die man innerhalb des Bachelorstudiums einfach nicht erfüllen kann. Die Umstellung auf Bachelor gaukelt einem internationale Freiheit vor, wer allerdings vor hat ein Auslandsemester zu machen, muss dieses in den meisten Fällen als siebtes Semester hinten dranhängen. „Deswegen wäre es fatal, einfach mal so ein Jahr lang „nichts“ zu machen.“, ist sich Stefanie sicher.  

Sollte man eigentlich Angst haben, dass der Masterstudienplatz weg sein könnte, wenn man sich ein Jahr Pause gönnt? „Das ist abhängig vom Studienplatz , manche Unis haben nicht darauf geachtet, dass es für jeden Bachelor auch auf der selben Uni einen passenden Master gibt. Wenn es diesen Studiengang dann nur auf einer Uni im ganzen Bundesland gibt, sind es natürlich auch viel mehr Bewerber. Da kann es schon passieren, dass nur 25 Prozent der Bewerber genommen werden können.“ Wenn man seinen Wunsch-Masterplatz nicht bekommt,  bleibt nur ein ähnlicher Masterstudiengang oder eine ganz andere Stadt.  

Anja Schauberger, 20, möchte trotz allem ganz mutig nach ihrem Bachelor einmal ein paar Monate sinnlos in einer anderen Stadt leben.


Fünf Tipps, die dir helfen können, die richtige Entscheidung zu treffen:
1. Tu das, was du schon immer einmal machen wolltest! Nach dem Master folgt in den meisten Fällen ein Job. Die Zeiten werden also nicht  gerade besser, um einfach mal für ein paar Monate abzuhauen. Nach dem Bachelor ist dafür sozusagen die letzte Chance. 
2. Denk an deinen Lebenslauf! Auch wenn du es bis jetzt geschickt umgangen bist, dir Gedanken um deine Zukunft zu machen, fange jetzt damit an, denn irgendwann wird einmal der Tag kommen, an dem du dich vorstellen wirst und alles was zuerst einmal zählt die richtigen Worte auf deiner Bewerbung sind. 
3. Verpacke deinen Auslandsaufenthalt gut! Egal ob Praktikum oder Kellnern, eine Regel gab es schon in der Schule: Die Faulsten bekamen dank einer großen Rede und Wortgewandtheit eine mündliche Eins, obwohl sie eigentlich keine Ahnung hatten.  Wenn du deinen Animationsjob gut verkaufst, kann er zu deinen sozialen Kompetenzen beitragen.
4. Lass dich beraten! Deine Studienberatung weiß vielleicht mehr darüber, ob du dir eine Auszeit nehmen kannst oder lieber noch zwei Jahre am Ball bleiben solltest. 
5. Verzichte, wenn nötig! Wenn du schon während des Bachelorstudiums merkst, dass Lernen und in Vorlesungen sitzen nicht ganz dein Ding sind, dann überlege dir besser zwei Mal, ob du noch einmal studieren möchtest. Einen Master kann man, falls nötig, auch noch mit 35 machen.

  • teilen
  • schließen