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Der "Yolocaust" ist vorbei

Foto: yolocaust.de

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Am heutigen 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und Jahrestag der Befreiung des KZ Ausschwitz, hat Shahak Shapira seine Yolocaust-Fotoserie vorerst eingestellt. Mit der Mischung aus Social-Media-Touristenfotos am Berliner Holocaust-Mahnmal und den Aufnahmen getöteter Juden in Konzentrationslagern hatte Shapira die Menschen in den vergangenen Wochen zum "Nachdenken bringen" und darauf hinweisen wollen, "wie schnell Erinnerungskultur in Vergessenheit geraten kann".

"Solche Leute müssen vielleicht einfach drastisch wachgerüttelt werden", sagte Shapira im Interview mit jetzt. Gleichzeitig sei die Kombination der unverpixelten Menschen bei Yogaübungen und Selfie-Posen mit den historischen Aufnahmen von Leichenbergen aber nicht als Anschuldigung zu verstehen.

Neben einer Menge Medienaufmerksamkeit und einiger Kritik gelang es Shapira daraufhin auch, mit seinem im Mai vergangenen Jahres erschienenen Buch in den Bestseller-Listen zu landen.

Auf der "Yolocaust"-Seite ist nun anstatt der Bilder ein Text von Shapira zu lesen. Alle zwölf auf den Mahnmal-Bildern abgebildeten Personen hätten sich bei ihm gemeldet, fast alle hätten sich entschuldigt, um eine Entfernung der Bilder gebeten und damit "die Botschaft verstanden". 

 

Besonders interessant gewesen sei dabei die Mail des Mannes, der sein fröhliches Bild am Mahnmal mit dem Titel "Jumping on dead jews" versehen hatte. "Das Foto war als Witz für meine Freunde gedacht. Ich bin dafür bekannt, dass ich Witze unterhalb der Gürtellinie mache, dumme Witze, sarkastische Witze. Sie verstehen meinen Humor", schreibt er. Laut Shapira ist die Mail "der beste Weg, dieses Projekt vorerst abzuschließen."

 

Zum Interview mit Shapira:

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