Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Video zeigt Trump als "Game of Thrones"-Bösewicht

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Er ist der Mann, der eine Mauer zu Mexiko bauen lassen und ihr seinen eigenen Namen verpassen will: Donald Trump. Der Republikaner ist vor allem bekannt für seine schwer zu ignorierenden Aussagen. Seine Wahlkampf-Versprechen sind so irre, sein Denken so mittelalterlich, sie könnten genauso gut aus der von Blutrünstigkeit durchtränkten "Game of Thrones"-Serie stammen. Dachte sich zumindest ABC-Produzent Huw Parkinson. Er schuf das Video "Winter is trumping", und es ist nicht  nur äußerst witzig, sondern auch ein bisschen beängstigend, wie gut sich Trump in das Spiel um den Eisernen Thron integrieren ließe. 

In dem Video werden Originalzitate des Kandidaten aufgegriffen und in passende "Game of Thrones"-Szenen eingeflochten. Etwa sein Vorhaben, illegale Einwanderer aus Mexiko mit Hilfe einer Mauer daran zu hindern, in die Staaten zu gelangen. Während er das bei seinen Wahlkampf-Auftritten ankündigt, tut er es in dem GoT-Clip als Mitglied der Nachtwache auf genauso ungehemmt Art: "We have no control, people are flooding across. We need to build a wall. And it has to be built quickly!" In der Serie führt gerade diese Einstellung dazu, dass viele Wildlinge umkommen, weil sie keine Möglichkeit haben, den "Weißen Wanderern" zu entkommen.

Genauso lässt sich Trump problemlos zu anderen Bösewichten umschneidern: So kann er den Platz von Tywin Lannister einnehmen, der in der Serie als eiskalter und unsympathischer Feldherr auftritt, der bloß auf den Vorteil seiner Familie Bedacht ist. Oder er schlüpft in die Rolle des Statthalters von Quarth, der Daenerys Targaryen und ihrem Volk den Einlass verweigert: "We have a tremendous problem and we can't be the stupid country any more." Dazu funktioniert Daenerys' fassungloser Kommentar herrlich gut: "Where I come from guests are treated with respect – not insulted at the gates."

Ausschlaggebend für die Trump-Parodie war dessen Auseinandersetzung mit Papst Franziskus. Letzte Woche kritisierte das Oberhaupt der katholischen Kirche Trumps Mauer-Pläne und zweifelte dessen christliche Einstellung an. Die Reaktion des Milliardärs ist ebenfalls in "Winter is trumping" zu finden: "The Pope is being told that Donald Trump is not a nice person. Donald Trump is a very nice person!" – was von dem GoT-Intrigenmeister Kleinfinger mit einem ironischen "Hm" quittiert wird.

In "Game of Thrones" ist nichts so, wie man es sich als Zuschauer wünscht: Die Bösewichte entkommen und die Guten werden hinterrücks abgestochen. Da kann man nur hoffen, dass sich die Serie nicht so nahtlos in die Realität einfügen lässt wie Donald Trump in die Dystopie von George R. R. Martin. 

mew  

  • teilen
  • schließen