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Ein Anruf bei ... der Jungen Union München-Nord
Mit diesem Post auf ihrer Facebook-Seite hat die Junge Union München-Nord heute die Geschichte uminterpretiert:
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Das Bild zeigt die Sowjetflagge, die kurz nach dem Sieg der Alliierten über die Nazis auf dem Dach des Reichstags in Berlin gehisst worden war. Die Aufnahme steht seit jeher für die Befreiung Deutschlands vom nationalsozialistischen Regime.
Und nun taucht das Bild bei der Jungen Union München-Nord auf als Warnung vor einer Rot-Rot-Grünen Koalition – und dem Sozialismus. Wir haben mal bei der JU angerufen und uns vom Kreisvorsitzenden Alexander Rulitschka erklären lassen, was da eigentlich los ist.
jetzt: Warum habt ihr denn dieses Bild verwendet?
Alexander Rulitschka: Im Prinzip ist es ja ein Symbol für den Sozialismus, für den die Rote Armee gestanden hat. Und die Assoziation, die jetzt getroffen wird, ist natürlich die mit dem Krieg oder der Befreiung. Aber das ist ja nicht Gegenstand des Themas.
Nun, tatsächlich steht das Bild ja dafür, dass die Alliierten die Nationalsozialisten besiegt haben. Findet ihr die Wahl mit diesem Wissen immer noch geglückt?
Das Bild hatte in diesem Moment für uns keinen Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Für uns geht es darum: Aus dem russischen Teil ist die DDR entstanden, also der Sozialismus auf deutschem Boden. Aus der DDR-Partei ist die Linkspartei hervorgegangen. Wir kennen die Zusammenhänge. Und die Linkspartei ist für uns auch der kritische Punkt an diesem Bündnis.
Also ist eigentlich der Sowjet-Sozialismus euer Feindbild?
Es geht uns um die Kritik an der möglichen Koalition Rot-Rot-Grün, die nicht gut sein wird für die Zukunft des Landes. Um nichts anderes.
Um mal nur eine der vielen Fragen, die Facebook-Nutzer unter euren Post geschrieben haben, weiterzugeben: Hofft ihr, die AfD damit rechts zu überholen?
Die Junge Union München-Nord ist Mitte-Rechts angeordnet. Das heißt, dass wir am rechten Rand unserer Anhängerschaft sind – unserer Unionsanhängerschaft. Und die wollen wir erreichen. Denn es gibt ganz viele Unions-Anhänger, die in die Richtung denken, in die unser Post geht. Nur sind die nicht mehr so oft hörbar. Mit den Zitaten und Bildern auf unserer Facebook-Seite wollen wir unseren Anhängern aber eben diesen Mehrwert bieten. Die AfD aber wollen wir damit nicht rechts überholen. Es gibt Punkte, die uns von ihr trennen, aber auch welche, in denen unsere Partei mit ihr übereinstimmt. Denn das ist doch das Problem: Wir haben unseren Platz im politischen Spektrum, den die AfD nun für sich reklamiert. Mit dem, was wir tun, wollen wir nur unseren Platz verteidigen.
Der Post bleibt also stehen?
Es ist ja inhaltlich nichts dran, was unhaltbar wäre. Es ist kein verbotenes Bild. Es wird einfach nur mit etwas anderem assoziiert. Aber es ist ja nicht so, dass es so dramatisch wäre, dass es entfernt werden müsste. Wir stehen zu dem Post.