Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Nazi-Bekenntnis statt Hetze

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

"Nach der Aktion in Clausnitz musste eine Antwort her", schreibt ein Facebook-Nutzer namens Micha Gerlach. Er (oder sie) hat sein Profil vergangenen Freitag gegründet, nachdem ein wütender Mob Flüchtlinge in dem sächsischen Dorf mit "Wir sind das Volk"-Rufen empfing. Der Nutzer gibt sich als Mitglied von Anonymous aus. Unklar ist, wer wirklich dahinter steckt. Ist aber auch nicht so wichtig. Denn mehr als die Identität von Micha Gerlach bewegt seine Aktion. 

Er postete ein Bild mit einem vermeintlichen Gutschein des Sozialamts Chemnitz. Diesen sollten Flüchtlinge angeblich kostenlos gegen ein Smartphone im Wert von 200 Euro eintauschen können. "Bekommen die jetzt schon alles vom Staat in den Arsch geschoben?", stand über dem Foto.  

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Es dauerte nicht lange, ehe das Foto fast 200 Mal geteilt wurde. Meist versehen mit rassistischen Kommentaren. Michi Gerlach reagierte. Nachdem er mit seinem Post Empörung über die angebliche Flüchtlings-Beschenkung ausgelöst hatte, änderte er 24 Stunden später den Inhalt der Statusmeldung. Wer sie geteilt hatte, sandte nun eine ganz andere Botschaft an seine Facebook-Freunde. 

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nach seiner Aktion kündigte Micha Gerlach an, das Profil nicht länger zu nutzen. Es gäbe schließlich noch andere Projekte. "Kämpft stets für das Gute im Menschen", heißt es abschließend.

max 

  • teilen
  • schließen