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Eine Rachegeschichte geht durchs Netz

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Wenn eine Beziehung zu Ende geht, erreichen wir irgendwann das Alter, ab dem man erwachsen damit umzugehen hat. Keine Heulkrampfanfälle vorm Ex-Partner mehr. Keine beleidigenden Nachrichten. Keine miesen Gerüchte. Rache gehört sich einfach nicht. Umso mehr Schadenfreude kommt dann bei einer solchen Geschichte wie der aus Marburg auf.

Die geht so: Eine Marburgerin hatte herausgefunden, dass ihr Freund fremdgeht. Er hatte vergessen, sich aus seinem Facebookprofil auszuloggen, sie sah, dass er mit seiner Affäre in Urlaub fliegen wollte. Also packte sie kurzerhand all seine Sachen, warf sie in sein Auto und ließ den Schlüssel drin liegen. Das Auto tapte sie als „Geschenk“ mit sehr viel Folie ein. Und ließ ihn dann wissen: Hey du Arsch, mit uns ist es vorbei, viel Spaß beim Auspacken und schau, dass du euren Flug um 18.30 Uhr noch erwischst!

"Frankfurter Straße:Hallo Ex-Fremdgeher. Du Sack. Ich möchte ein Spiel spielen. Ich habe deinen Autoschlüssel im...

Posted by Verspottet: Philipps-Universität Marburg Original on Thursday, January 21, 2016

Leider ist das nur die Variante, die sich im Social Web verbreitet. Die Wahrheit: Das Bild ist zwar echt – nur die Geschichte dahinter entspricht nicht den Tatsachen. Wäre ja auch zu schön gewesen. Tatsächlich handelt es sich nämlich um eine Geburtstagsaktion. Das 32-jährige Geburtstagskind hatte vor zwei Jahren das Wohnzimmer seiner Freunde auf ähnliche Weise drapiert. Und nun haben die sich für seinen Verpackungsspaß revanchiert. „Das war ein Geburtstagsgeschenk", erklärt der Autobesitzer der Oberhessischen Presse. Seine Freunde hätten ihm das Geschenk ins Auto gelegt und es dann eingepackt. Wie der Fremdgeh-Mythos entstanden ist, kann er sich nicht erklären: "Alles andere ist wild erfunden."

Auf Facebook jedoch ist das den Usern herzlich egal. Dort wurde der Post der angeblich Betrogenen bereits mehr als 10.000 Mal geteilt, knapp 86.000 Mal geliket und mit weiteren Posts versehen, auf denen begeisterte Unterstützer der Fremdgeh-Rächerin mit dem eingewickelten Auto zu sehen sind. 

"Wir wünschen dem Herrn hiermit schon mal nen guten Flug."

Posted by Verspottet: Philipps-Universität Marburg Original on Thursday, January 21, 2016
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