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Google Maps: Bei "Places of Pride" können Homosexuelle besondere Orte markieren

Screenshot: Google Maps Places of Pride

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Unter einer der Markierungen findet man eine doch eher ungewöhnliche Feststellung: "Ich war wegen eines Geschäftstrips hier und war überrascht von den vielen Schwulenbars in diesem scheinbar konservativen Macho-Staat. Jeder war so freundlich und herzlich – ich hatte eine großartige Zeit." Das schreibt Dave über seine Erfahrungen, die er an einem Ort gemacht hat, wo man es weniger erwarten würde: in Austin, Texas. 

Derzeit stellt Google die Möglichkeit zur Verfügung, sich auf der interaktiven Karte "Places of Pride" einzubringen: Homosexuelle können darauf Orte markieren, die sie mit etwas Besonderem verbinden. Und begründen, warum sie diesen Ort in so guter Erinnerung haben. Etwa dass sie dort ihrem Partner einen Heiratsantrag gemacht haben. Oder dass dort ihre Familie wohnt, die sie nach dem Outing genauso unterstützt und liebt wie vorher. 

Die Idee dazu hatte der kanadische Google-Maps-Mitarbeiter Patrick Hofmann, der seine Homosexualität jahrelang aus Angst vor Unverständnis und vor der Einsamkeit versteckte. "In diesen schwierigen Jahren hätte ich mir gewünscht, so eine Karte zu sehen, die zeigt, wie weit verbreitet unsere Gemeinschaft ist", schreibt er in seinem Google-Blog-Eintrag, "eine Karte des 'Stolzes' hätte mir die Sicherheit gegeben, dass es mehr Menschen wie mich gibt beziehungsweise viele Andere, die mich unterstützen." 

Dass Homosexualität nicht etwas ist, was verboten und verfolgt werden sollte, ist leider noch nicht in allen Ecken der Welt angekommen. Und auch die Diskriminierung im Alltag nimmt nicht ab. In Indonesien wurden vor einigen Wochen Emojis gelöscht, die schwule und lesbische Paare darstellen. Erst kürzlich musste ein homosexueller Lehrer in Großbritannien seinen Job an einer Grundschule aufgeben, weil die Eltern nicht wollten, dass er ihre Kinder unterrichtet. Und es bleibt weiterhin ungewiss, ob sich in Italien bezüglich der Situation für gleichgeschlechtliche Paare etwas ändern wird – wenn das aktuell diskutierte Gesetz nicht durchkommt, bleibt Italien das einzige, westeuropäische Land, das nicht mal eine Eintragung der Lebenspartnerschaft zulässt.

Gerade wegen diesen Vorfällen ist die "Places of Pride"-Karte ein guter Ansatz – um jedem in Erinnerung zu rufen, dass Diversität auf der ganzen Welt existiert. Und sich nicht eingrenzen lässt. Vor allem nicht in der Liebe. 

mew

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