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Zwei Japaner verpflanzen die Gliedmaßen von Stofftieren

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Die Giraffe hat ein fremdes Bein, der Wal eine neue Flosse und der Bär das Ohr von einer anderen Spezies. Was an den Plüschtieren niedlich wirkt, hat einen ernsten Hintergrund: In Japan erhalten viel weniger Menschen eine Organtransplantation als im Westen – und diese "operierten" Spielzeuge sollen darauf aufmerksam machen. Jährlich bekommen nur etwa 300 von rund 14.000 Menschen, die darauf angewiesen sind, in dem Land ein Spenderorgan. 

Die Kampagne hat Akira Suzuki mit einem Kollegen entwickelt, sie arbeitet in der Werbeagentur Dentsu. Der Mangel an Spenderorganen in Japan ist kulturell und historisch bedingt: Zum einen wünschen sich viele Menschen, dass der tote Körper vollständig verbrannt wird. Zum anderen sind die Gesetze zur Organtransplantation strikt. Seit 1997 war sie nur erlaubt, wenn drei Dinge zutrafen: Der Organspender musste älter als 15 Jahre sein, ein Arzt den Hirntod festgestellt haben und Familienangehörige die Spende bewilligen.  

2010 wurden die Gesetze in Japan etwas gelockert und die Altersbeschränkung aufgehoben. In Deutschland darf man auch zu Lebzeiten schon Organe spenden – ab 16 Jahren. Von dem Alter an kann man auch erklären, dass man seine Organe nach seinem Tod zur Spende freigibt.

 

fran

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