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Schweden will die Wegwerfkultur wegwerfen

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Wohin mit kaputten Fahrrädern, Waschmaschinen oder Klamotten? Die einfachste Antwort lautet immer noch: wegwerfen. Und dann neu kaufen. Einfach, weil das oft billiger ist. Aber eben auch immer verschwenderischer, als das riesige Loch im rechten Hosenbein zu nähen oder die kaputte Trommel in der Waschmaschine austauschen zu lassen.

Schweden will das jetzt ändern. Die rot-grüne Regierung hat ein Gesetz vorgestellt, das die Umsatzsteuer, die auf Reparaturen von Gebrauchsgegenständen anfällt, von 25 auf 12 Prozent senkt. So soll die Wegwerfkultur eingedämmt und mehr Beschädigtes wiederverwendet werden. 

Der grüne Finanzmarktminister Per Bolund sagte: "Wir sehen ja, dass Menschen immer engagierter darin werden, Ressourcen einzusparen und die Verschwendung zu vermindern. Da wollen wir, von Seiten der Regierung, dazu ermuntern, dass Dinge repariert werden und so länger halten." Die sozialdemokratische Finanzministerin Magdalena Andersson stimmte zu: "Es ist besser, Dinge zu reparieren, statt sie wegzuschmeißen."  

Neben der Steuersenkung sollen Kosten für die Instandsetzung defekter Haushaltsgeräte von der Steuer absetzbar werden. Privatpersonen sollen die Hälfte der für die Reparatur von Geräten wie Kühlschränken, Mikrowellen, Geschirrspülern oder Waschmaschinen gezahlten Kosten von ihrem zu versteuernden Einkommen abziehen können.  

Die Steuersenkung soll in dem rund zehn Millionen Einwohner Land zu staatlichen Mindereinnahmen von voraussichtlich 270 Millionen Kronen (28 Millionen Euro) im Jahr führen. Hinzu kommen die 190 Millionen Kronen für den Abzug von Reparaturkosten von Haushaltsgeräten von der Einkommenssteuer.

Fehlendes Geld, das im Haushalt ja irgendwie ausgeglichen werden muss. Die Regierungs-Opposition, die die Reparatur-Steuernsekungs-Idee grundsätzlich gut findet, wirft der Linksregierung deswegen vor, Steuerlasten an anderen Stellen zu erhöhen, um die Wegwerf-Beihilfe zu finanzieren.

max

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