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Kaufhaus-Mädchen

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Neu auf DVD: Shopgirl (2005)
Mit: Claire Danes, Steve Martin, Jason Schwartzman

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Warum diesen Film auf DVD? Endlich wieder Jason Schwartzman, seit „Rushmore“, allerspätestens seit "I Heart Huckabees" in unseren Herzen.
In Amerika lief „Shopgirl“ im Kino, hier wurde er angekündigt, der Filmstart mehrmals verschoben, gelaufen ist er nie. Jetzt kommt er doch noch, und zwar auf DVD.

Worum geht’s?
Claire Danes steht zwischen Steve Martin und Jason Schwartzman und auch wenn das eigentlich keine schwierige Entscheidung sein sollte, wird es doch ein bisschen kompliziert. Danes ist das Shopgirl Mirabelle, das Handschuhe in einem Kaufhaus verkauft, eigentlich Künstlerin ist und darauf wartet, dass sein Leben anfängt. Und tatsächlich, ohne, dass Mirabelle selbst die Initiative ergreift, passiert etwas: In einem Waschsalon wird sie von Jeremy (Jason Schwartzman) angesprochen, ein erfolgloser Künstler, Typ junger Chaot. Und im Kaufhaus wird Mirabelle wenig später vom reichen, kultivierten und ironisch-distanzierten Ray Porter (Steve Martin) angequatscht. Mirabelle braucht einige Zeit, bis sie das erste Mal eine eigene Entscheidung trifft, und zwar die einzig richtige. Den Figuren hätte man noch einen Anstrich mehr Individualität verpassen können, aber was den Rollen im Drehbuch fehlt, machen die drei Schauspieler locker wett. Steve Martin spielt sich selbst, er hat auch die Romanvorlage geschrieben, in der er eine Episode aus seiner Vergangenheit aufarbeitet. Martin mischt sich außerdem als Stimme aus dem Off in die Geschichte ein und gibt am Ende, als alles erzählt und gesagt ist, noch ein paar altkluge Kommentare ab. Das beste Bei der letzten Einstellung, wenn die kitschige Musik einsetzt (1:34:08), einfach den Ton abstellen und die Kamerafahrt über Los Angeles in Stille genießen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Bestes Bonusmaterial:
Das Interview mit dem Produzenten Ashok Amritraj. Nicht, weil er so Weltbewegendes zu sagen hat, sondern einfach, weil man Produzenten sonst höchstens noch bei der Oscarverleihung zu Gesicht bekommt und nicht mal weiß, ob die überhaupt alle sprechen oder nur Schecks und Verträge unterzeichnen können.

Schlechtestes Bonusmaterial:
Das Interview mit Jason Schwartzman: „I just had the best time on that film“, „It is a very unique movie“, „Claire is just wonderful“. Braucht kein Mensch.

Schönstes Standbild:
Bei 5:31. Großes Bett, zwei Kopfkissen, aber nur eine Seite des Bettes ist belegt. Das Sinnbild für Einsamkeit im Kino schlechthin, hier besonders schön. Durch ein Dachfenster aus der Vogelperspektive gefilmt sieht es aus wie ein Foto, das von dem großen, grauen Dach eingerahmt wird.

Wann ansehen: Wenn die schmutzige Wäsche schon unter der Badezimmertür hervorquillt und der Gang in den Waschsalon unvermeidlich wird. Danach geht’s leichter.

Die DVD „Shopgirl“ (Universum Film) ist ab 8. März im Verleih und ab 3. April im Verkauf.

[Bilder: Universum Film]

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