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Viele glückliche Enden

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Neu auf DVD: Happy Endings (2005)
Regie: Don Roos Mit: Lisa Kudrow, Maggie Gyllenhaal, Tom Arnold, Jesse Bradford, u.v.m.

Warum diesen Film auf DVD? Ein kleiner, feiner Film mit guten Schauspielern, der bei uns nie in die Kinos kam.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Worum geht’s?
„Happy Endings“ ist ein Episodenfilm mit mehreren Geschichten, die alle miteinander zu tun haben, aber auch eigenständig funktionieren. Größte Gemeinsamkeit ist das Thema Schwangerschaft, Abtreibung und Adoption, das alle Geschichten durchzieht. Mamie (Lisa Kudrow aus „Friends“) arbeitet in einer Abtreibungsklinik und bekommt von einem durchgeknallten Dokumentarfilmer die Möglichkeit, ihr Kind, das sie vor 20 Jahren zur Adoption freigab, wiederzutreffen. Diane und Pam haben mit Hilfe eines Samenspenders einen Sohn, Max, bekommen; das mit ihnen befreundete schwule Pärchen findet allerdings, dass an Max irgendetwas komisch ist. Jude (Maggie Gyllenhaal) wird schwanger und weiß nicht, von wem das Kind ist: vom schwulen Otis oder von dessen Vater, der ihr gerade einen Heiratsantrag gemacht hat. Keiner der Figuren geht es wirklich gut, doch „Happy Endings“, der Name sagt es, steuert auf ein versöhnliches Ende zu. Davor machen die Figuren in ihrem Versuch, alles richtig zu machen, aber einiges falsch und das Happy End ist meistens ein anderes, als sich die Charaktere ursprünglich gewünscht hätten. Am herausragendsten ist Maggie Gyllenhaal, die leider noch viel zu wenig bekannt ist. Obwohl sie in relativ wenigen Szenen vorkommt, dominiert sie diese so, dass man das Gefühlt hat, sie trage den ganzen Film. Besonders die Szenen, in denen sie singt, sind fantastisch. Maggie Gyllenhaal ist es dann auch, die im Bonusmaterial der DVD den Film am schönsten kommentiert: Es sei keine Geschichte über besonders dramatische, extreme oder explosive Figuren, Regisseur Don Roos schaffe es einfach, ein paar Figuren so zu zeigen, dass sich in ihnen die ganz normale Verrücktheit, die sich im Leben eines jeden abspielt, widerspiegelt. Und tatsächlich, nie versteht man die Figuren wirklich, immer bleiben sie, jeder auf seine eigene Art, komisch, fremd und undurchschaubar, so wie es einem in der Wirklichkeit auch mit vielen Menschen geht.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Bestes Bonusmaterial:
Das Bonusmaterial ist insgesamt nicht sehr liebevoll gestaltet, am schönsten ist die Filmszenen-Montage. Eine Aneinanderreihung von Szenen, die entstanden sind, weil Don Roos die Kamera einfach weiterlaufen lies und die Schauspieler länger, als es das Drehbuch vorsah, in ihrer Rolle blieben. Nett anzusehen.

Schlechtestes Bonusmaterial:
Die Deletetd Scenes. Bei 127 Minuten Länge hätte dem Film eher ein bisschen mehr Kürzen gut getan, da muss man sich nicht auch noch die endlos vielen Szenen ansehen, die wirklich rausgeflogen sind.

Schönstes Standbild:
Ganz am Schluss, bei 2:01:30: Maggie Gyllenhaal, wie sie ein letztes Mal singt. Das Standbild aber nicht zu lange anschaun, mit Ton ist das Ganze nämlich noch schöner.

Wann ansehen: Wenn man viel Zeit und Muße hat. Der Film nimmt sich Zeit und die muss man auch haben, um ihn genießen zu können.

“Happy Endings“ (Sony) ist ab 28. März im Handel

[Bilder: Sony]

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