Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Wie man sich nie bewerben sollte (XVII). Heute: OBI

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Kernstück einer jeden Bewerbung ist das Anschreiben. Standardisierte Anschreiben oder Textbausteine, die aus Bewerbungsbüchern abgeschrieben wurden, sollte man tunlichst vermeiden. Erfahrenen Personalern fällt so etwas garantiert auf. Wenn ich merke – und glauben Sie mir, das tue ich – dass sich ein Bewerber mit ein und derselben Bewerbung nach dem Gießkannenprinzip auch bei anderen Firmen vorgestellt hat, kommt das überhaupt nicht gut bei mir an. Das Anschreiben muss immer individuell auf die Firma und auf die Position zugeschnitten sein. Gleichzeitig darf das Anschreiben nicht zu lang geraten. Meine Empfehlung ist eine, maximal eineinhalb Seiten. Geben Sie nicht auf, wenn es beim ersten Anlauf nicht sofort perfekt gelingt. Feilen Sie so lange an Ihrem Anschreiben, bis Sie glauben, dass es Ihren zukünftigen Arbeitgeber anspricht. Es muss „anmachen“. Ich empfehle grundsätzlich eine eher schlichte, sachliche Bewerbung. Seien Sie authentisch und geben Sie auch etwas von sich Preis. Bei der Aufzählung von Praktika oder Hobbys fügen Sie einfach noch einen Satz an, warum Sie zum Beispiel gerne Bergsteigen gehen oder warum man sich für Literatur interessiert, etc. Solche kleinen Hinweise helfen uns, uns ein Bild von der Person des Bewerbers zu machen. Es geht uns bei OBI um den Menschen, den wir einstellen und nicht ausschließlich um den formalen Lebensweg. Zeigen Sie mehr Mut! Selbstverständlich bekommen wir auch ausgefallene Bewerbungen, zum Beispiel in Form großflächiger Mappen mit riesigen Fotos. Wir versuchen, solche Bewerbungen, die um jeden Preis auffallen wollen, so sachlich wie möglich einzustufen. Auffallen nur um des Auffallens Willen ist keine gute Idee. Wie die meisten Personaler und Führungskräfte bevorzugen wir beim Lebenslauf den klassischen Aufbau, der mit den persönlichen Angaben zur Schulzeit beginnt und mit der letzten Station - Ausbildung oder Arbeitsstätte - endet. Von größtem Interesse ist für uns immer die letzte Ausbildungs- oder Arbeitsstätte, die man vor der Bewerbung innegehabt hat. Sie ist der Blickfang einer jeden Bewerbung. Entscheiden Sie, ob Sie dies an den Anfang oder an das Ende Ihres Lebenslaufs stellen. Wichtig ist, dass wir diese Station möglichst schnell im Lebenslauf auffinden. Und in vielen Bewerbungen, die wir erhalten, werden beispielsweise Praktika ausschließlich chronologisch aufgelistet, ohne dabei Angabe zur konkreten Aufgabe, die man erledigt hat, dem Zeitraum, dem Gelernten, etc. zu machen. Ihre Kommentare wären aber wiederum für uns wichtige Information über das absolvierte Praktikum. Sie würden diese Ausbildungsphase wertvoller machen. Leider verzichten die meisten Bewerber auf persönliche Kommentare oder erläuternde Beisätze. Zeigen Sie hier mehr Mut! Klarer Fall von Vertrauensmissbrauch Vergessen Sie nicht, zu jeder Station, die Sie in Ihrem Lebenslauf aufführen, genau anzumerken, wann man sie begonnen und wann sie aufgehört hat. Zeiten, in denen Sie beispielsweise arbeitslos waren oder einfach nichts gemacht haben, sind per se nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass Sie dies nicht verschweigen, sondern auch für diese Zeiten eine plausible Erklärung geben können. Stellen wir fest, dass ein Bewerber Lücken im Lebenslauf zu vertuschen versucht, wird die Bewerbung gleich beiseite gelegt. Arbeitslosigkeit oder eine Auszeit, ist kein Makel. Man muss lernen hierzu zustehen und dies auch unaufgefordert anzusprechen. Manche Bewerber schreiben, dass sie Lücken oder berufliche Pausen im persönlichen Gespräch erklären möchten. Das ist keine gute Idee. Ich möchte in dem Moment, in dem ich eine Bewerbung lese, wissen, mit was für einem Menschen ich es zu tun habe. Oftmals fordern wir den Bewerber auf, zu den Gesprächen seine Dokumente, sprich die Bewerbungsunterlagen, nochmals mitzubringen. Das hat seinen guten Grund! Wir leben ja leider in Zeiten, in denen vieles zusammenkopiert werden kann. Grundsätzlich misstrauen wir unseren Bewerbern nicht, doch leider müssen wir immer wieder feststellen, dass einzelne Bewerber Dinge von sich behaupteten, die gar nicht stimmten. Ich habe schon Bewerber erlebt, die gleich am Anfang des Vorstellungsgesprächs „gestehen“, dass diese Stationen erfunden wurden, weil sie befürchteten, ohne diese Behauptungen gar keine Chance zu haben, überhaupt zum Gespräch eingeladen zu werden. In solchen Fällen beende ich das Gespräch freundlich, aber ziemlich schnell. Das ist ein klarer Fall von Vertrauensmissbrauch. Tun Sie alles, um sich in ein positives Licht zu stellen, aber spielen Sie dabei unter keinen Umständen falsch. Erfahrene Personaler stoßen relativ schnell auf erfundene Stationen im Lebenslauf oder auf erfundene Geschichten. +++

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Thomas Belker +++ Hier Teil eins der Personaler-Kolumne: die Werbeagentur Hier Teil zwei der Personaler-Kolumne: Greenpeace Hier Teil drei der Personaler-Kolumne: Siemens Hier Teil vier der Personaler-Kolumne: MTV Hier Teil fünf der Personaler-Kolumne: der Personalberater Hier Teil sechs der Personaler-Kolumne: McDonald´s Hier Teil sieben der Personaler-Kolumne: IKEA Hier Teil acht der Personaler-Kolumne: Lufthansa Hier Teil neun der Personaler-Kolumne: Burda Hier Teil zehn der Personaler-Kolumne: HypoVereinsbank Hier Teil elf der Personaler-Kolumne: Fotoagentur Corbis Hier Teil zwölf der Personaler-Kolumne: Adidas Hier Teil dreizehn der Personaler-Kolumne: Peek & Cloppenburg Hier Teil vierzehn der Personaler-Kolumne: Jamba Hier Teil fünfzehn der Personaler-Kolumne: Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit Hier Teil sechzehn der Personaler-Kolumne: GEZ

  • teilen
  • schließen