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Berlins Clubs gegen die AfD

Plakat: Zug der Liebe

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In Berlin erreicht man viele Menschen am besten: offline. Diese Erkenntnis hat Jens Schwan gemacht. Schwan organisiert eigentlich den "Zug der Liebe", ein Technofest, das sich für mehr Toleranz und Miteinander in der Gesellschaft einsetzt. Im vergangenen Jahr protestierten die Zug-Teilnehmer gegen Pegida, in diesem Sommer gegen die rechtspopulistische AfD. Eine Partei, die keinen konstruktiven Diskurs zulässt - auch diese Erkenntnis hat Schwan gewonnen. "Wir haben in sozialen Netzwerken immer wieder versucht, mit AfD-Unterstützern zu diskutieren", sagt er. "Aber man kommt nicht an sie ran." 

Als er dann die Ergebnisse der Landtagswahlen in Hessen und Baden-Württemberg mit den deutlichen Gewinnen der AfD, aber keine wirkliche Antwort der etablierten Parteien darauf sah, fasste Schwan einen Entschluss: Dahin gehen, wo man in Berlin die meisten jungen Menschen trifft. Auf die Straße und in die Clubs der Hauptstadt. "Die Clubs sind unsere Kultur in Berlin. Vielleicht denkt ja der eine oder andere nochmal nach, wenn er merkt, welch internationale Vielfalt im Nachtleben herrscht." Also kontaktierte Schwan mehrere Läden und warb um Unterstützung im Protest gegen die AfD. Es entstanden Statements der Clubs, unter anderem des Watergates, die Schwan auf Plakate drucken ließ. Seit letzter Woche hängt er sie überall in der Stadt auf, mehr als 1000 sind es schon, mehr als 2000 sollen es nach diesem Wochenende sein.

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Plakat: Zug der Liebe

"Uns war aber auch klar, dass wir den Leuten erst mal bewusst machen müssen, wofür die AfD eigentlich steht", sagt er. Also besorgte er sich die Ziele der Rechtspopulisten für die anstehende Wahl in Berlin am 18. September und druckte auch diese auf Plakte. Rot untermalt, signalwirkend. Finanziert durch Spenden und von ihm selbst.

Die Plakate haben es inzwischen auch online geschafft, für Aufsehen zu sorgen. "Tausende Likes und Shares zeigen, dass unser Protest in die richtige Richtung geht", sagt Schwan. 

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