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"Eine Groko wäre noch das geringste Übel"

Fotos: Leonie Sanke

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Zwei Monate lang warten wir jetzt schon darauf, dass klar wird, wer unser Land in den kommenden vier Jahren regieren wird. In diesen zwei Monaten ist viel passiert und gleichzeitig nichts. Jetzt schweben drei Optionen über dem Bundestag: Wagt die Union eine Minderheitsregierung? Kommt es am Ende doch noch zur großen Koalition? Die wieder die politischen Ränder stärken könnte? Oder müssen wir uns bald alle noch mal überlegen, wem wir unsere Stimme geben? Jede der drei Möglichkeiten hat ihre Vor- und Nachteile. Wir haben uns umgehört, welche davon bei jungen Menschen überwiegen – mit ziemlich unterschiedlichen Ergebnissen.

Undine, 28, studiert Tiermedizin

„Ich hätte die Jamaika-Koalition gerne gesehen, weil mir wichtig ist, dass die Grünen mitregieren. Sie waren lange genug in der Opposition. Es wäre schön, wenn sie jetzt mal “mitspielen” dürften. Vor Neuwahlen hätte ich eher Angst. Die könnten die AfD weiter stärken, weil die Bevölkerung dann noch weniger Vertrauen in die großen Parteien hat.
In diesen Zeiten was ganz Neues wie eine Minderheitsregierung auszuprobieren, finde ich nicht gut.“

Foto: Leonie Sanke
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Michael, 22, macht eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer

Foto: Leonie Sanke
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Timon, 26, hat Theaterwissenschaft studiert „Ich fände Neuwahlen nicht schlimm – vielleicht wäre das sogar ganz gut. Vor allem, weil ich denke, dass die AfD dann nicht mehr so gut abschneiden würde. Die Umfragen zeigen ja schon, dass sie an Zuspruch verloren hat. Merkel dagegen wird kaum Stimmen verlieren, denke ich. Die Union wäre bei Neuwahlen auch deshalb im Vorteil, weil viele Wähler offenbar immer noch die große Koalition wollen. Die SPD dagegen wird mit ihrer Haltung, nicht in eine große Koalition zu gehen, sicherlich Stimmen verlieren.“

Foto: Leonie Sanke
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Sophia, 19, studiert BWL

Foto: Leonie Sanke
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Maximilian, 18, studiert Politik und Geschichte „Ich bin für eine Minderheitsregierung. Ich finde es gut, dass die Opposition dann an jeder Entscheidung beteiligt und dadurch stärker wäre. Jedes Gesetz würde mehr hinterfragt werden und es gibt genug Länder, in denen das schon lange klappt. Eine Minderheitsregierung birgt natürlich auch Risiken – auch weil man in Deutschland noch keine Erfahrung damit hat. Aber wenn es überhaupt nicht klappt, kann man ja immer noch eine ‚normale’ Mehrheitsregierung bilden. Neuwahlen würden nur unnötig Geld kosten und nichts bringen.“

Foto: Leonie Sanke
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Alina, 19, studiert Politikwissenschaft „Eine Minderheitsregierung finde ich zur Zeit problematisch, weil die AfD so stark ist. Aber auch Neuwahlen sind schwierig, weil vermutlich viele, die enttäuscht von den etablierten Parteien sind, zur AfD oder anderen eher radikalen Parteien umschwenken würden. Auch wenn es die SPD ziemlich zerreiben würde, wäre eine große Koalition immer noch das geringste Übel.“

Foto: Leonie Sanke
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Florian, 28, arbeitet in einer Steuerkanzlei „Eine Minderheitsregierung finde ich schwierig, weil Deutschland im Herzen Europas ist und man da eine stabile Regierung braucht, um was vorwärts zu bringen. Dann ist noch die Rede von einer Koalition aus Union, SPD und den Grünen. Die Grünen wären dann allerdings nur so ein Anhängsel, das werden sie sicher nicht mitmachen. Am ehesten würde wahrscheinlich noch die große Koalition funktionieren. Ich denke, die Entscheidung der SPD gegen die Groko war eine reine Schulz-Entscheidung. Die Mehrheit hätte wohl ohnehin anders entschieden.“

Foto: Leonie Sanke
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Eva, 21, studiert Kunstgeschichte

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Sebastian, 28, Hotelfachmann

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Savy, 18, studiert Jura

Foto: Leonie Sanke
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Frederik, 24, macht eine Ausbildung als Hotelfachmann „Ich bin für Neuwahlen, weil ich es falsch von der SPD fände, doch noch mit der Union zu koalieren, nachdem sie es komplett abgelehnt hat. So würden sie ihre Prinzipien verraten, nur damit sie an der Macht sind. Da würde ich die SPD lieber in der Opposition sehen. Ich hoffe darauf, dass Neuwahlen die SPD stärken.“

Foto: Leonie Sanke

Mach mit bei der Abstimmung:  

Mehr über die Lage nach dem Scheitern von Jamaika:

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