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<b>Vier Stufen in den Herbst<b>

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Heute erscheint die neue Platte einer Berliner Band. Dankenswerterweise können wir dabei aber die Hype-Hütchen im Schrank lassen. Nicht weil Brittas neues Album „Lichtjahre voraus“ keinen Superhype verdienen würde, im Gegenteil, nur weil sowas Band und Platte wohl unangenehm wäre. Christiane Rösingers Schmirgelstimme mag man sich auch nicht im Rampenlicht vorstellen. Stattdessen legen ihre Lieder im Einklang mit der Jahreszeit, den Erwerb von Kerzen, Kandiszucker und einem Teppichklopfer nahe. Letzteren braucht man, um die üblen Typen, die Rösinger seit Jahren Herzschmerz bereiten, zu verprügeln. Wobei man von ihrem trotzigen Liebeskummer natürlich auch profitiert, eben weil sie daraus ganz wundersam herrliche Lieder bastelt. Das klassische Britta-Hörerlebnis läuft bei den meisten Menschen übrigens in etwa so ab: 1. Phase: „Hä, was singt die da, die nuschelt ja so? Aber schöne Gitarre!“ 2. Phase: „Ah, jetzt verstehe ich die ja, oha, was die sagt stimmt ja von vorne bis hinten, super Gitarre, schöne Melodie.“ 3. Phase „Ich kann nicht anders, ich muss den Refrain mitsingen und dazu halb lachen und halb weinen, ist das noch normal?“ 4. Phase. „Ist das jetzt mein Lieblingslied oder das oder das, ich kann mich einfach nicht entscheiden.“ So ist das, Lied für Lied. Sehr angenehme Einrichtung diese Phasenwirkung, denn dadurch muss man wochenlang keine andere Platte mehr auflegen. Und das ganze hält länger als ein Hype. Das Album „Lichtjahre voraus“ von Britta wird heute auf dem Label „flittchen records“ veröffentlicht.

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