Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Britney als Ikone für die Pro-Life-Bewegung.

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Man stelle sich das nur einmal vor: Eine lebensgroße Plastik dieser jungen Dame, die seit ihrer Eheschließung mit einem arbeitslosen Background-Tänzer und der Geburt des gemeinsamen Kindes nur noch in den Klatschseiten aufgetaucht ist, wenn sie sich mal wieder die Haarverlängerungen aus der Frisur geklaubt hat. Die vollkommen nackt ihre Vagina dem Betrachter entgegenstreckt, aus der das Köpfchen des sehnsüchtig erwarteten Stammhalter lugt. Und genau das soll als Statement der ultra-religiösen und konservativen Abtreibungs-Gegner von „Pro Life“ fungieren? Wohl eher nicht. Die formieren sich momentan vielmehr sehr eifrig auf der politischen Ebene.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Es handelt sich bei der Skulptur, die in der New Yorker Galerie Capla Kesting Fine Art ausgestellt wird, natürlich um Kunst. Der Künstler und Bildhauer Daniel Edwards, der im vergangenen Jahr den "Bartlebooth Award" der Londoner Kunstzeitschrift "The Art" erhalten hatte, sieht sich selbst in der Folge von Andy Warhol. Besonders begabt ist er aber scheinbar vor allem in PR. Daniel Edwards hat es nicht erst mit diesem Kunstwerk geschafft, größte Aufmerksamkeit zu erregen. Schon 2005 geriet er, ebenfalls mit einem seiner Kunstwerke, in die Schlagzeilen. Bei einer Ausstellung in der New Yorker „First Street Gallery“ hatte er die Totenmaske des verstorbenen Baseball-Helden Ted Williams beigesteuert. Keine allzu große Sache könnte man meinen, wenn dieser Ted Williams sich nicht vor seinem Tod entschieden hätte, sich nicht begraben zu lassen, sondern einfrieren zu lassen. Sein Kopf befindet sich, abgetrennt vom ebenfalls eingelagerten Körper, in einem Metall-Container mit flüssigem Stickstoff in der Alcor Life Extension Foundation, einer privaten Einrichtung in Scottsdale, Arizona, die Menschen einfriert, in der Hoffnung, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt, aufgetaut werden und dank der bis dahin fortgeschrittenen Medizin ein heiteres Leben weiterführen können. Treue Fans des Sportlers waren erzürnt, da Edwards behauptet hatte, die Todesmaske des Sportlers von dessen eingefrorenen Kopf abgenommen zu haben. Ein Sakrileg erster Güte und, so die schockgefrorenen Köpfe als verstorben gelten, auch noch Störung der Totenruhe.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Hier kannst du dir einen Podcast runterladen, in dem Daniel Edwards über seine Arbeit und die Aufregung um seine Kunst erzählt.

  • teilen
  • schließen