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"Deutlich mehr Leidenschaft"

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Man wird es überall lesen: dass es nach langer Pause mal wieder ein Album der Senkrechtstarter der Nullerjahre ist. Wie "Is this it" damals eingeschlagen ist, wird jeder Kritiker betonen und was seit damals alles passiert ist. Wir haben ein paar Besprechungen gelesen, das Immergleiche rausgestrichen und die zehn wichtigsten Einschätzungen festgehalten. Hier die Antwort auf die Frage: Was ist von "Angles" zu halten? 1. Walter Wacht schreibt bei Spex: "Schon beim ersten Hören von »Angles« (zu Deutsch: Angeln, nicht Engel) stellt man fest, dass Julian Casablancas, Nikolai Fraiture, Fab Moretti, Nick Valensi und Albert Hammond Jr. durch ihre fünfjährige Auszeit und vier Solo-Projekte deutlich mehr an Leidenschaft und Ideen in Sachen Songwriting gewonnen als verloren haben." 2. Für Harald Peters (in der Welt) wirkt "Angles" "spätestens beim zweiten Hören vollkommen folgerichtig und schlüssig. Bei knapp 35 Minuten Laufzeit ist es ein Album mit zehn knappen Songs geworden, so großartig, lässig und mühelos, dass man sich fragt, warum man solche Songs nicht öfter zu hören bekommt. Die Antwort lautet wahrscheinlich, dass diese Art von Mühelosigkeit nicht so mühelos zu erschaffen ist, wie sie klingt." 3. In ihrem YouTube-Kanal zeigt die Band nicht nur zahlreiche Klangbeispiele, es gibt auch ein paar 

4. Die Wahrheit scheint aber etwas unentspannter: Sänger Julian Casablanca und die Band haben sich wohl - wie man so sagt - auseinander gelebt. In einem Pitchfork-Artikel gab Gitarrist Nick Valensi jedenfalls zu Protokoll, die Aufnahmen seien schrecklich gewesen. 

5. Im amerikanischen Musikblog Stereogum weist man allerdings daraufhin, dass schlimme Studio-Erlebnisse nicht zwingend auch ein schlimmes Album zur Folge haben müssen.

6. Spiegel Online nimmt auf beide Punkte Bezug und urteilt: "Ja, entspannt sind sie, die Strokes, nachdem der divenhafte Sänger Julian Casablancas entmachtet und erst zum Singen ins Studio geladen wurde, als alles schon fertig war. Das Resultat ist ein angenehm transparent produziertes, vielseitiges, unterhaltsames Rockalbum, das nicht weiter auffällt und gewiss keinem wehtut. Finden Sie den Fehler?"

7. Die Zeit nennt Angles "ein Werk, dem man den Willen, aber durchaus auch die Mühe anhört, noch zehn Jahre nach dem epochalen Start Maßstäbe setzen zu wollen. Die Twentysomethings von damals sind inzwischen in ihren Dreißigern, sie könnten es sich leisten, lässig neben dem Trend herzuschlendern, anstatt ihn zu setzen. Dass sie trotzdem vorne mitspielen wollen, spricht für ihren Ehrgeiz, ist aber nicht immer zielführend."

8. Auch das deutsche Musikblog nicorola.de bleibt skeptisch: "Ein paar gute Songs, die wie ein Abbild alter Großtaten klingen, ein paar experimentelle Sounds: zwingend ist das leider nicht."

9. Muss es aber auch nicht sein, sagt Patrick Bauer in Neon (nicht online) und urteilt: "Würde man alle alten und neuen Songs der Strokes in einer Playlist namenlos machen und durcheinandermischen, es wäre schwer zu sagen, welches Stück von welchem Album stammt."

10. Das ganze Album kann man übrigens auf der Website der Band anhören - und selber ein Urteil fällen. 

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