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Die Kaufentscheidung: PC oder Konsole?

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1. Technik Konsolen kommen fix und fertig und in nur wenigen Variationen auf den Markt. Leistungstechnisch sind sie bei Erscheinen meist auf der Höhe der Zeit, können aber mit der Power eines Hochleistungs-PCs nicht mithalten. Die Lebensdauer einer Konsole bis zum Erscheinen der nächsten Version liegt bei vier bis sechs Jahren, PCs sind hingegen schon nach drei Jahren nur noch Mittelmaß, lassen sich aber durch den Austausch einzelner Komponenten aufrüsten. Außerdem beherbergt ein Computer deutlich mehr technische Spielereien als eine Konsole, wobei letztere in der jüngeren Vergangenheit deutlich aufgeholt haben (Blue Ray, Festplatte, HDMI). Punkt für den PC.

2. Preis Der Kauf einer Konsole ist deutlich günstiger als die Neuanschaffung eines Heimcomputers. Die Wii kostet aktuell 190 Euro, die Xbox 360 bekommt man für 170 (Arcade) bzw. 330 Euro (Super Elite) und die neue Playstation Slim liegt bei 300 Euro. Für einen PC, der Spitzenleistung bringen soll, zahlt man gut und gerne ab 800 Euro aufwärts. Doch die Rechnung ist noch nicht komplett: Konsolenspieler sind auf einen Fernseher angewiesen, und selbst wenn die meisten ein TV-Gerät besitzen, ist die Anschaffung einer Konsole für viele Spieler der ausschlaggebende Grund, sich einen neuen Fernseher mit voller HD-Auflösung zu kaufen. Dafür zahlt man 500 Euro und mehr. Ein Monitor, der für den PC benötigt wird, kostet hingegen nur bis zu 200 Euro. Für den PC sind kaum zusätzliche Eingabegeräte notwendig, bei Konsolen greift man da für Gamepads, Sticks oder Gitarren noch zusätzlich in die Tasche. Außerdem sind die Spiele auf der Xbox meist 10 Euro, die auf der Playstation 3 sogar oft 20 Euro teurer als auf dem PC. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 5 Jahren kauft sich ein Konsolenbesitzer ca. 30 Spiele (6 pro Jahr). Das macht bei der Playstation 3 600 Euro und bei der Xbox 360 200 Euro zusätzliche Kosten aus. Punkt (ganz knapp) für den PC. 3. Sozialer Faktor Das Spielen mit einer Konsole wird oft mit dem Wort „Wohnzimmerfaktor“ verbunden. Gemeint ist damit der soziale Aspekt, also die Tatsache, dass man sich zum Spielen nicht in sein privates Kämmerchen zurückziehen muss. Außerdem können Freunde und die Familie an dem Spaß teilhaben, meist gemütlich auf der Couch oder im Wohnzimmersessel. Am PC sitzt man eigentlich immer allein und isoliert sich damit von den Menschen in der Umgebung. Maus und Tastatur haben nur auf dem Schreibtisch Platz, ein größerer und gemütlicherer Abstand zum Monitor ist so kaum möglich. Allerdings wird beim Spielen mit der Konsole ein wichtiger Punkt oft unterschlagen: Will man alleine spielen, „besetzt“ man so meist den Fernseher im Wohnzimmer. Wenn Mann spielen und Frau „Grey’s Anatomy“ sehen will, ist der Streit vorprogrammiert. Übrigens auch umgekehrt. Unentschieden 4. Spiele Ohne Spiele nützt einem die beste Hardware nichts. Das Angebot auf den Konsolen ist breit gefächert, meist aber auch an eine bestimmte Konsole gebunden. Die Entwickler der Spiele bestimmen, für welche Hardware sie programmieren wollen. So landet der nächste Action-Kracher möglicherweise auf der Xbox 360, aber nicht auf der Playstation 3. Die Wii hat mit ihrer besonderen Bedienung eine Sonderstellung, da viele herkömmliche Spiele dort nicht funktionieren würden. Also sind Spiele ganz speziell auf diese Konsole zugeschnitten, laufen aber nicht auf den anderen. Keine der genannten Konsolen kann jedoch mit dem Spielangebot auf dem PC mithalten. Fast alle Spiele, die für die Konsole erscheinen, werden für den PC portiert. Darüber hinaus gibt es eine Menge PC-exklusiver Titel, die man niemals auf einer Konsole sehen wird, einschließlich der alten Klassiker aus Zeiten, in denen Konsolen kaum verbreitet waren. Punkt für den PC. 5. Trend Alle Jahre wieder wird das Aussterben des Spiele-PCs beschrien. Tatsächlich gibt es eine Tendenz hin zu Konsolen, da die Spieleentwicklung auf eine starre Hardware deutlich kostengünstiger ist, als wenn man viele mögliche PC-Konfigurationen und Treiberprobleme berücksichtigen muss. Außerdem haben Konsolen durch den einmaligen Anschaffungspreis und die Verfügbarkeit hochwertiger TV-Geräte deutlich an Attraktivität gewonnen. Zwar gibt es noch ein paar Entwicklerschmieden, die fest zum Heimcomputer halten (Blizzard Entertainment, Valve Software), doch viele Entwickler produzieren mittlerweile für die Konsole und portieren das Spiel dann erst für den PC (Bioware, Rockstar Games, Ubisoft). Punkt für die Konsolen. 6. Komfort Alles, was es dem Spieler so leicht und bequem wie möglich macht, fällt unter die Sparte ‚Komfort‘. Wer sich mit einer nervigen Installation, Patches, Treiberproblemen, Grafikfehlern und Performanceproblemen kümmern muss, dem vergeht schnell der Spielspaß. Auf der Konsole ist alles relativ simpel gehalten: Keine Installation (wobei aktuelle Titel aufgrund der hohen Datenmenge teilweise installiert werden müssen), einfach CD oder DVD einlegen und los geht’s. Auf dem PC ist die Angelegenheit deutlich fummeliger: Eingabe von CD Keys, invasive Kopierschutzprogramme, lange Installationszeiten und ständig die Gefahr, dass die Hardware streikt. Zwar hat der PC Spieler so mehr Entscheidungsfreiheit, doch die vorgegebene Hardware der Konsolen erfordert nur wenige Patches seitens der Entwickler und bietet dem Konsolenspieler so ein deutlich komfortableres Zockerlebnis. Punkt für die Konsolen. Fazit: Der PC gewinnt knapp mit 4:3 Punkten gegen die Konsolen. Auch wenn PC-Spieler teilweise mit Treiberproblemen, Patches und geringerem Komfort zu kämpfen haben, spricht der auf lange Sicht günstigere Preis, die deutlich bessere Grafik sowie die eindeutig höhere Verfügbarkeit von Spielen für das Zocken am heimischen Computer. Der Trend geht jedoch immer mehr in Richtung Konsolen: Entwickler schneiden ihre Spiele genau auf die Hardware der Konsolen zu, um Geld zu sparen, und das Spielen im Wohnzimmer wird dank großer Fernsehgeräte und zunehmender Features (Media Center, Blue Ray, Online Anbindung inklusive Spieler Community) immer beliebter.

Text: patrick-neef - Foto: ddp

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