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Doppel hält besser: Nur zu zweit geht es voran!

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Das Paar: Oliver Kahn, Betriebstorwart des FC Bayern München. Alter: 38. & Melanie Huml, Betriebsküken der CSU. Ist jüngste Abgeordnete im bayerischen Landtag und seit vergangener Woche Staatssekretärin im Sozialministerium in München. Alter: 32. Wären erfolgreich, weil: Torzumsel Kahn hat sich gerade von einer üppigen Ellenbogen-Operation in den USA erholt und nudelt jetzt wieder auf dem Trainingsgelände des FC Bayern umher, um mit seiner Erfahrung und seinem Alter den Michael Rensing zu erschrecken. Der Rensing, jetzt wieder Ersatztorwart und eigentlich gar kein schlechter Torwart, der denkt sich zweierlei. Erstens denkt er, dass es kein Wunder ist, dass aus dem Kahn seinem Spind schon der Schimmel wächst, so lange wie der da ist. Zweitens denkt er, so altersgeschlagen wie der Olli daherkommt, bräuchte der mal eine Abwechslung zu den P1-Schicksen, der bräuchte eine wie die Humlmelanie. Und gesetzt den Fall, der Rensingmichael denkt sich das nicht nur, sondern spricht es auch laut aus, kann man nur eins tun: Beipflichten. Eine wie die Huml weiss mindestens so gut wie Trauermütze Kahn, wann der Spaß ein Loch hat: Sie war schon mit 18 Jahren in der Jungen Union. Jetzt gilt sie allein wegen ihrer Jugend als der Frischetorpedo im Kabinett von Günther Beckstein. Inhaltlich, sagt man sich nämlich bei Becksteins im Büro, inhaltlich muss man halt mit der Melanie mal schauen. Dafür ist die Melanie Ärztin und würde Kahns Ellenbogen schon mit ABC-Salbe einschmieren, wenn Ollis verrostete Rezeptoren noch überhaupt keinen Schmerz empfinden. Rein aufwandstechnisch sollte sie neben dem Staatssekretärsposten die Aufgabe als Kahn`sches Pfostenmädchen gut hinkriegen. Gespielt wird ehwieso am Wochenende und Humls Wahlkreis in Bamberg kommt auch mal ein paar Wochenenden alleine zurecht. Wenn dann der Ailton vom MSV Duisburg Richtung Elfmeterraum wackelt, kann die Melanie rechtzeitig zum Olli sagen: „Jetzt! Spring!“ Oder: „Fang!“ Oder: „Bleib stehen, der geht ehwieso wieder daneben!“ Prognose: Schiere Win-Win-Situation für Huml wie für Kahn. Huml ist als Doppelassistentin für die jüngsten Denkmäler Bayerns – hier für Kahn, da für Beckstein – als künftige bayerische Ministerpräsidentin quasi und schlicht nicht mehr zu verhindern. Und der Olli hätte, bei etwaiger Einheirat ins Hause Huml eine Bill-Clinton-gleiche Zukunft vor sich. Als bayerische First Lady könnte er teure Vorträge über´s rechtzeitige Losspringen halten und sonst halt den Rensing erschrecken. Die einzigen drei Probleme: Huml ist verheiratet und Basketballfan. Kahn kennt Huml nicht mal vom Namen her.


Das Paar: Günter Grass & Sascha Lobo Die treibende Kraft: Sascha Lobo. Auf einer Lesung des Nobelpreisträgers in Berlin (klar: Mitte) schlägt der Digitale Bohemian vor, Grass solle sich die Haare rot färben und einen Irokesenschnitt tragen. Grass, „immer interessiert an jungen Ideen“ (Zitat), willigt ein, erbittet dann aber, doch nur die Brille von Lobo-Freund und Mitautor Friebe tragen zu dürfen. Er wird kurz darauf Mitglied der Zentralen Intelligenzagentur in Berlin. „Zunächst testweise“ wie Lobo „halb im Spaß, halb im Ernst“ (Tagesspiegel) erklärt. Erfolgreich weil: Lobo gelingt es, den oft humorlosen Zeichnungen des „Altmeisters“ (Die Zeit) durch humorvolle Bilderunterschriften hohe Bedeutsamkeit für prekäre Lebensformen in Berlin-Mitte zu verleihen. Die Zeichnung erscheinen in mehreren Bänden. Prognose: Das gemeinsam Debüt mit dem Titel „Wir nennen es Nobelpreis“ setzt sich erst richtig durch, als Lobo unter Tränen bekennt: Ich war in meiner Jugend für wenige Monate festangestellt. Holm Friebe kündigt ihm daraufhin die Freundschaft - und nimmt Grass die Brille weg. dirk-vongehlen


Das Paar: Die SPD & Apple Die treibende Kraft: Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) war früher für die arbeitende Bevölkerung das, was der iPod heute für junge urbane Menschen ist: ein Muss. Die SPD hat erkannt, dass ihr Parteibuch nicht mehr die gleiche Kraft hat wie das weiße Kopfhörer-Kabel. Deshalb gehen die Genossen – quasi als Rettung in letzter Not – eine Partnerschaft ein mit dem Computerhersteller aus Kalifornien. Erfolgreich weil: Volksnähe im modernen also „Mitte der Gesellschaft“ Sinn die Stärke von Apple ist. Steve Jobs übernimmt – zunächst kommissarisch – den Vorsitz der SPD. Wird anschließend vom Parteitag in Cupertino einstimmig zum Kanzlerkandidaten der Partei bestimmt. Prognose: Der SPD-iPod nano (weniger als 9% Speicherplatz bundesweit) verkauft sich großartig im SPD-Merchandising-Shop. Gleichzeitig schlägt der neue Parteichef Jobs vor, das Arbeitslosengeld fortan in itunes-Gutscheinen auszuzahlen. Arbeitsminister Müntefering hält das – auch im Sinne der sozialen Ausgewogenheit – für „zielführend“. Die Jusos finden es – seit sie die einen iPod Juso-Edition auf den Markt bringen ebenfalls super. Einzig der ehemalige Parteichef Beck ist mit seinem neuen Job in der Chip-Fabrik in China unzufrieden. dirk-vongehlen


Das Paar: Britney Spears & der Hybridmotor Die treibende Kraft: Der Hybridmotor, ein Meisterwerk der Ingenieurszunft und überall beliebt, sogar in Amerika. Sein größter Pluspunkt: Ist sauber. Wer einen Hybridmotor hat, demonstriert Verantwortungsbewusstsein und den Willen, vorwärts zu kommen, ohne dabei alles zu zerstören. Wären erfolgreich weil: Britney Spears ist die verrottende Fabrikanlage unter den Superstars. Ihr Verfall verbreitet Woche für Woche globalen Schmutz und hat stark Klatsch verursachende Emissionen. Mit einem modernen Hybridmotor am Hintern könnte Britney nicht nur einen Gesinnungswandel suggerieren, er würde auch die Aufmerksamkeit der Paparazzi von ihrem, meist baren, Schoß ablenken. Außerdem muss sie mit Hybrid weniger tanken und läuft damit weniger Gefahr, wieder in die Rehab-Klinik eingeliefert zu werden. Und auf den kurzen Fahrten zum Gericht, verursacht sie dank des Elektromotors überhaupt keine schädlichen Abgase. Prognose: Britney verliert nach kurzer Zeit das Sorgerecht für ihren Hybrid und feuert ihn nachträglich. Die Beziehung verarbeitet sie in einem Song namens „Oops, I hybrid again!“, der allerdings floppt. max-scharnigg


Das Paar: Knut & LaFee Knut - einst gefeierter Kinderstar, nun vorzeitig gealtert, ungepflegt und von den Medien vernachlässigt - gilt als so etwas wie der Guildo Horn der Hundeartigen: LaFee hingegen ist der perfekte Kinderstar und zeigt uns wie man sich im Gsepräche hält: Das Konzept „krasse Texte („Heul doch“) und Heavy-Metal-Band im Hintergrund“ scheint zu funktionieren – LaFee ist ganz oben in den Charts und Schwerpunktthema der Bravo. Erfolgreich weil: LaFee, ganz im Gegensatz zu Knut, die Selbstvermarktungsstrategien durchschaut hat. LaFee, früher Christina Klein und Brummifahrertochter, weiß, wie man erfolgreich wird und auch bleibt. Sie könnte Knut zu mehr Profil verhelfen. Schließlich hat LaFee selbst zuerst mit ihrer Schülerband Hitparaden-Lieder nachgesungen, bevor sie ihre wilde Seite entdeckt hat – Brav und drollig sein ist also eine ganz gute Basis. LaFee könnte Knut eine Stilberatung geben und an seinem Image feilen. Knut würde sich also sozusagen von einer Diddlmaus zu einem Eastpack-Rucksack mit Iron-Maiden-Aufnähern verwandeln. Prognose: Knut wird Hardcore: Er färbt sich das Fell schwarz, trinkt zu viel und macht sich dank seines unberechenbaren Charakters viele Fans: Rebellische Teenager, Altrocker, Thomas Gottschalk. Bis er im Drogenrausch seinen Pfleger tötet und daraufhin eingeschläfert wird. Knut kennt eben kein Maß – er wurde als Kind zu sehr verwöhnt. Die einzigen drei Probleme: Knut kann nicht singen. Knuts Pfleger war doch immer so freundlich. Gegen das Altern kämpfen Uschi-Glas-Cremes selbst vergebens. dana-brueller

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