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Ein Streetart-Buch als Stadtführer

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Das klassische Münchner Touristenprogramm beinhaltet: Marienplatz, Hofbräuhaus, Weißwurst. Wem das auf Dauer zu fad ist, der kann München auf einem ganz anderen Weg entdecken, inklusive einem Hauch von Nervenkitzel. Denn die Kunst, die am Wegesrand des in Munich Street Art vorgestellten Rundgangs liegt, ist eigentlich verboten - "verboten gut", wie Fotograf Roy Hessing gerne betont.



Gerade das macht wohl auch den Reiz aus, den dieses liebevoll gestaltete Büchlein beim Durchblättern entfaltet: Viele der darin abgebildeten Kunstwerke sind schon gar nicht mehr zu sehen. Bei anderen wird man sich beeilen müssen, um sie noch zu Gesicht zu bekommen. Denn die Gebäudereinigung oder auch nur der nächste Regenguss kommen bestimmt. "Manchmal tritt anstelle der Street-Art auch eine neue große Werbefläche. Da frage ich mich schon, ob das wirklich schöner ist", gibt Roy Hessing zu bedenken.

Auf die Idee, Münchner Street-Art abzufotografieren, kamen er und der Archäologiestudent Jörg Ankermüller das erste Mal in einem Café in der Baaderstraße, als ihnen von der Mauer gegenüber ein Graffiti in Form eines Bier trinkenden Bayers die Zähne entgegen fletschte. Von da an wendeten sie zwei Jahre auf, um sich mit der Kamera auf die Suche nach weiteren Motiven zu machen. Rund 300 Bilder entstanden auf diese Weise.

Alle Street-Art-Fundorte sind in dem Buch dokumentiert. Während Jörg Ankermüller dabei für die Texte zuständig war, arbeiteten seine Kollegen Tobias Bitterer und Ferdinand Haschner an der graphischen Umsetzung des Rundgangs. Die Kunst-Fundstellen sind comicartig illustriert, weshalb man beim Lesen schnell vergisst, dass man sich im zivilen München befindet. Stattdessen läuft man durch einen urbanen Dschungel, in dem Affen, Pinguine und Tänzerinnen nebeneinander leben. Die schönste Erkenntnis dabei: München ist wild.
  
Munich Street Art ist für 12 Euro bei Cans&Co in der Enhuberstraße zu erwerben. Weitere Verkaufsstellen folgen.

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