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Gute Musik von guten Menschen

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Ali Smith und Konzert-Buero.com Devandra Banhart und Coco Rosie Devandra Banhart ist ein dreiundzwanzigjähriger Hippie. Vielleicht auch ein wandernder Minnesänger. Auf jeden Fall ist er ein großartiger Songwriter mit einer einzigartigen Stimme. Geboren in Texas, aufgewachsen in Caracas, Venezuela und Los Angeles, zog er mit 17 Jahren von zu Hause aus, um ein Kunststudium am San Fransisco Art Institute zu beginnen. Das hat er, ziemlich desillusioniert vom akademischen und theoretischen Trott, bald wieder abgebrochen. Eine Streit mit der Ex-Freundin hat ihn dann dazu gebracht, Songs zu schreiben. Es ging um die Rolling Stones und die Frage, ob man über etwas schreiben kann, das man nie selbst erfahren hat, ob man über alles schreiben kann. Als er feststellte, dass dem so ist, begann er, auf Anrufbeantwortern und einem alten Vierspur-Gerät Songs aufzunehmen. "The Swans"-Mastermind Michael Gira wurde bei einer seiner Sessions auf ihn aufmerksam und nahm ihn für sein Young God Label unter Vertrag. Er schreibt diesem Künstler eine Liebeserklärung, die man so eher selten in Presseerklärungen findet: "Er ist der einzigartigste Künstler, den ich je gekannt habe, völlig unzynisch oder kalkulierend. Und er verdient jedes kleinste all der guten Dinge, die ihm nun begegnen. Er ist ebenfalls eines der größten Talente, das ich je gehört habe und ein magischer Performer. Er GIBT. Diese Art der Großzügigkeit und Breite von Emotionen ist in diesen Zeiten viel zu selten." Sein aktuelles und drittes Album "Nino Rojo" (XL Recordings / Beggars Group / Indigo) bezeichnet Banhart selbst im Gegensatz zum letzten als ein wildes, unbändiges, fast schon tanzbares Album. Und es ist wirklich entdeckenswert. Coco Rosie sind die Schwestern Bianca und Sierra Casadie, die sich nach langer Kontakt-Pause in Paris wieder trafen und dort in der Badewanne des Apartments von Sierra das Album "La Maison De Mon Rêve" aufnahmen. Es ist ein exzentrisches Album von zwei exzentrischen Damen, die sich für Konzerte gerne Damenbärte mit Kugelschreiber aufmalen. Die Melodien sind allesamt kleine Schätze, die durch permanente Störgeräusche wie Naseputzen, Fönlärm und andere Kuriositäten durchbrochen werden. Selten hat man in den letzten Jahren etwas wirklich Neues im Plattenladen entdecken können. Coco Rosie haben es geschafft, etwas völlig Eigenes zu erschaffen. Die jüngere Schwester Bianca und Devandra sind seit kurzem ein Paar. Unlängst waren sie auch zusammen auf Tournee. Die Legende sagt, dass sie selbst in einem Münchner Radiostudio nicht voneinander lassen konnten und erst nach langer Suche knutschend auf der Damentoilette gefunden werden konnten. Wer zumindest die eine Hälfte dieses sympathischen Kreativitätshaufen sehen möchte, hat im November noch einmal Gelegenheit dazu. Zumindest in Hamburg, Köln und Heidelberg. Alle anderen müssen noch eine Weile warten.

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