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Hurra, wir haben verloren! 21 Gründe warum unser WM-Aus in Ordnung geht

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1. Endlich kann man sich guten Gewissens auf die Fußball-Bundesliga konzentrieren. +++ 2. Die Fans der Gastländer sind lieber bei einem sympathischen Verlierer zu Gast als bei vor Stolz brennenden Wir-können-alles-Enthusiasten. +++ 3. Bei aller Liebe zum gemeinschaftlichen Fernsehen vor Großleinwänden – zuviel Public Viewing kann mitunter zu ausgeprägten Aversionen gegenüber Menschenmassen führen. +++ 4. Die Wir-mögen-unser-Land-Stimmung hat ihren Zenit mit dem Halbfinale erreicht. Niemand hätte gedacht, dass man jemals das Gefühl haben würde, sein Land knuddeln zu mögen. Mehr knuddeln geht doch eh nicht, mehr knuddeln bedeutet: erdrücken. +++ 5. Der Leidensweg des Oliver Kahn hat ein Ende. +++ 6. So verwundert man sich im Ausland auch die Augen über die Partyfüchse zwischen Ost- und Bodensee reibt – die Ersten haben schon besorgte Blicke zu uns geworfen. Die Neue Züricher Zeitung überschrieb am Mittwoch einen Text mit „Die Welt in Angst vor Deutschland?“ Im Text wurden die aggressiven Töne moniert, die sich in die Feiern in Deutschland mischen. Zitiert wurde vor allem Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Elf. Er hatte Anfang der Woche gesagt: „Die Welt hat wieder Angst vor uns.“ +++ 7. Mehr Prominenz muss man Xavier Naidoos Gotteslob „Dieser Weg wird kein leichter sein“ nicht einräumen. Das Liedlein lief vor dem Italien-Spiel im ZDF und, das muss man der Nationalelf ankreiden, in der Kabine der Mannschaft. Herr im Himmel! +++ 8. Für Urs, Jürgen und Johannes B.: „Ihr könnt` nach Hause fahr`n, ihr könnt` nach Hause fahr´n!“ +++ 9. Wer ein Deutschland-Spiel im Stadion gesehen hat, erinnert sich vielleicht an ein Transparent, das in fast jedem Spiel die Brüstung der oberen Ränge bedeckte. Darauf stand: „Auf des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen.“ Im Fernsehen war es kaum zu sehen, die jeweiligen Stadien aber hat es richtiggehend dominiert. Es kann einem beim Lesen diffus kalt den Rücken hinunter laufen. Vielleicht, nur ein Gedanke, ist es ganz gut, wenn unsere schöne Euphorie nun einmal frisch gewaschen wird. Ehe wir solche Sätze noch auf T-Shirts drucken. +++ 10. Super-Wochenend-Tipp, jetzt möglich: Am Sonntagabend schön Grillen und das Fernsehgerät zum Endspiel durchaus einschalten und der Grilltafel beistellen, den Ton aber abstellen. Kann man zumindest hie und da rüberschielen, muss aber R. Beckmanns in Pathos frittierte Moderations-Canapés nicht mehr ertragen. WM-Entwöhnung vom Feinsten. +++ 11. Das Spiel um Platz drei wird das Schönste, Entspannteste, Spielfreudigste und Feurigste der gesamten WM werden. Wetten? +++ 12. Noch einmal hätte man den bekloppten Beckenbauer-Postbank-Werbespot wirklich nicht ertragen. +++ 13. Und allein die Vorstellung, dass Oliver Bierhoff dreimal an dieses riesige Pilsglas klopft – gedankliche Blutgrätsche Hilfsausdruck! +++ 14. Jetzt passt endlich Fußball ist immer noch wichtig - das ganz ordentliche und leicht schwermütige Fußball-Lied einer Hamburger Supergroup aus Fettes Brot, Superpunk und Kettcar. Textzeile unter anderem: Manchmal kommst du noch vorbei an diesem Klotz aus Beton. / Dein Club hat wieder mal bloß an Erfahrung gewonnen. +++ 15. Die Zeit ist vorbei, während der die Große Koalition unbeobachtet Politik machen und Steuern samt Krankenkassenbeiträgen erhöhen konnte - auch wenn die Sitzung am Freitag sowieso entfällt und dann alle Abgeordneten in die Sommerpause marschieren... +++ 16. Endlich verstehen wir: Man muss so ein Turnier nicht mehr vom Ergebnis her denken (á la: Wir werden Weltmeister oder Nix!), wenn es einem doch die Gelegenheit gab, einer frisch aufspielenden Mannschaft wie der deutschen zuzusehen. +++ 17. Jetzt fallen die Schwarzmarkt-Preise fürs Finale! +++ 18. Jürgen Klinsmann kann endlich zurück nach Kalifornien. Der Arme war jetzt echt schon lang bei uns. +++ 19. Happy Italiener = Cheap Pizza. +++ 20. So sehr man sich konzentrierte: Beim Singen der Sportfreunde Stiller-Hymne verbuchselt man selbst noch beim 80. Versuch die Jahreszahlen. +++ 21. Und, ach ja, die Wahrheit ist nicht immer ansehnlich, denn: So seh´n Sieger aus ...

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Mehr Fußball auf jetzt.de? Diese Übersicht zeigt dir alle Texte, Bilder und Geschichten über die WM. Text: Redaktion jetzt.de; Foto: dpa, ddp

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