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Ich hab´s kommen hören: Die Sätze, die während der Feiertage sicher fallen

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1. Völlerei

„Jetzt nimm halt noch was“ (Mutter während des Festessens) „Köstlich, das ist wirklich köstlich. Wollt ihr noch mal arm sein?“ (Opa, kurz nachdem der Hauptgang aufgetragen ist) „So, jetzt brauch´ ich einen Schnaps.“ (Vater nach dem Festessen) "Da kocht man vier Stunden und in zwanzig Minuten ist alles gegessen." (Mutter nach dem Festessen)


2. Geschenke

„Und damit kann man jetzt wirklich Musikhören/Fotos machen/Computerspielen?“ (Oma beim Begutachten des Geschenks) „Ich habe doch gesagt, jeder nur ein Geschenk, ihr seid doch echt verrückt!“ (Mutter, mit vors Gesicht geklatschten Händen) "Das hätt´s doch wirklich nicht gebraucht!" (Beliebte Geste der Bescheidenheit von Seiten eines Beschenkten der älteren Generation. Total zweckfreier Satz.) "Wenn´s Dir nicht gefällt, tauschst Du es eben um. Ich hab den Kassenzettel noch hier." (Jedermann, aber immer vor dem Auspacken des Gespräches reingedrückt. Soll Bescheidenheit signalisieren, suggeriert aber hochgradige Angepisstheit für den Fall, dass das Ding doch nicht gefällt.) „Nein, nein, ich freue mich wirklich über dein Geschenk!“ (Variabler Einsatz) "Bitte gebt acht, das Papier und die Schleife kann man doch nächstes Jahr noch mal hernehmen!“ (Mutter, der gerade um sich greifenden Konfetti-Produktion Einhalt gebietend)


3. Verwandte

"Ja, dass man dich auch mal wieder sieht!" (Beliebter Satz bei Verwandten jeden Grades und Geschlechts) „Hast Du eigentlich keine Freundin? / Hast du denn schon eine Freundin?“ (Besorgter Verwandter, meist der Onkel, der auf junge Mädchen steht) „Müsst ihr denn ausgerechnet heute streiten?“ (Eltern, jederzeit)


4. All-Time-Favourites

„Und ich begrüße auch alle diejenigen Schwestern und Brüder, die den Weg in den Gottesdienst dieses Jahr nicht so häufig gefunden haben." (Priester bei der Begrüßung zur Christmette in der sackvollen Kirche) "Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, meine Frau und ich wünschen Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten." (25.12., 19.00 Uhr, Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten) „Mmhmmmm, das ist aber ein feiner Tropfen. Wo ist der her?“ (Nur dieses eine Mal eingeladene Verwandte beim Öffnen jeder einzelnen Flasche zwischen Weihnachten und Heilig-Drei-König) „Nein, nicht reinkommen!“ (24.12., hinter jeglicher Tür) „Diesmal gehen wir aber rechtzeitig in die Kirche, mindestens eine halbe Stunde vorher!“ (Vollgefressenes Familienoberhaupt, im Versuch, Aktivität zu verbreiten. Leider vergebens.)


5. Freunde

"Gibt´s dich auch noch?" bzw. "Ja Wahnsinn, was machst Du denn hier?" (Am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages auf einer X-beliebigen Weggeh-Festivität in der alten Heimat. Ausgesprochen von Menschen, denen man früher höchstens kurz zunickte, um sie zu begrüßen.) "Naja, Weihnachten." (Antwort auf die vorhergehende Frage) "Und was machst du so?" (Eigentlich für jede Art von Klassentreffen reserviert, wird aber auch zu weihnachtlichen Wiedersehensfeiern mit den Honks von früher ausgemottet.) „Nee, erzähl weiter, interessiert mich wirklich“ (Beim obligatorischen Weihnachtstreffen aller Ehemaligen: Nach dem dritten Bier zum Zahnmedizin studierenden Klassenstreber, der nachfragt, ob man deshalb ständig zu den anderen rüberschaut, weil man seine Geschichte vom Studium in Greifswald nicht so gut findet.)


6. Der Baum

„Der Baum ist schief!“ (Mutter) „Ist ja auch noch nicht fertig so!“ (Vater, auf Leiter stehend) „Verdammt, die Abschlussspitze hätten wir am Anfang drauftun sollen!“ (Vater, gerade runter von der Leiter) „Der nadelt ja jetzt schon!“ (Bodenstation der Aktion Christbaum-Aufstellung) "Sind die Kerzen aus?" (Diejenigen Familienmitglieder, die Grisu, den kleinen Drachen, schon immer gut fanden.)


7. Zukunft

"Bist du eigentlich bald fertig mit deinem Studium/deiner Ausbildung/der Schule?" (Interesse heuchelnde Nachbarn, gerne auch entfernte Verwandte. In Wahrheit sind sie besorgt) "Ihr habt es aber auch schwer. Früher hat man nach einer Lehre einen Job garantiert bekommen! Aber was man jetzt so in der Zeitung liest – schrecklich." (Die Wirtschaftswunder-Generation über die Generation Praktikum, nach der Feuerzangen-Bowle) "Nächstes Jahr machen wir das alles anders." (Familienvorstand, am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags) Fotos: dpa, ddp, reuters, afp

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