Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Im Handschuhfach nur Souvenirs aus besseren Tagen

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

barsuk.com Zu Besuch im neuen Hauptquartier der Hamburger Ton- und Sympathieträgerfirma Grand Hotel Van Cleef. Vor dem Fenster sieht man die Flutlichtscheinwerfer des Millerntor-Stadions. Standen früher in der alten Behausung noch marode Sperrmüllmöbel herum, so stapelt jetzt ein Praktikant Tomte-Tourplakate, Kettcar-Shirts und die ersten Promokopien der neuen Veröffentlichung des Grand Hotels: Death Cab For Cutie. Deren Album „Transatlanticism“ wird die erste nicht-deutsche Veröffentlichung im Hause GHVC, man hat das Album vom amerikanischen Barsuk-Label lizensiert, auf dem unter anderem auch Nada Surf ein Zuhause gefunden haben. Death Cab For Cutie gibt es schon seit sechs Jahren, „Transatlanticism“ ist ihr viertes Album. Einigen ist die Stimme des Sängers Benjamin Gibbard vielleicht von seiner anderen Band Postal Service bekannt, die ähnlich ergreifend, jedoch etwas elektronischer klingt. „So this is the new year – but I don’t feel any different“, mit diesen Zeilen und Gitarrenakkorden wie Glockenschlägen beginnt die Platte – ein furioser, leidenschaftlicher Auftakt. Keine guten Vorsätze, nur das Klirren von Kristallgläsern und ein paar Explosionen in der Ferne, während dreißig Dialoge zu einem einzigen verschmelzen. Lasst uns einfach alle unsere besten Anzüge und Kleider anziehen und so tun, als wären wir reich. Nur dieses eine Mal. Wenn Gibbard in „The New Year“ über die ideale Silvesterparty nachdenkt oder in „Title and Registration“ fordert, das Handschuhfach umzubenennen, da sich statt Wärmendem dort doch nur Erinnerungen an bessere Zeiten befinden. Wenn er in „Lack Of Color“ feststellt, dass gelallte Anrufbeantworternachrichten um 7:03 Uhr morgens nur selten den gewünschten Erfolg zeitigen. Dann klingt die Musik dazu oft nach den zurecht landauf landab geliebten Weakerthans, nach Grandaddy und manchmal auch nach dem leider landauf landab spöttisch belächelten US-Liedermacher Jackson Browne. Wenn das nächste Mal der erste Januar des Weges kommt, will ich jedenfalls ganz laut „The New Year“ hören, so viel steht fest. Und gleich danach dann vielleicht eines der schönsten Liebeslieder der letzten Zeit, das knapp acht Minuten lange Titelstück des Albums, in dem es so einfach wie treffend heißt: „I need you so much closer – so come on!“ Das Album „Transatlanticism“ von Death Cab For Cutie erscheint heute bei Grand Hotel Van Cleef. Ein Stück liegt zum Probehören unter www.ghvc.de bereit, zwei weitere unter www.barsuk.com.

  • teilen
  • schließen