Der echte Claus von Stauffenberg links und rechts der Tom Cruise. (Foto:ddp)
Ich habe nachgedacht und bin ganz ehrlich: Ich weiß gar nicht viel von Scientology, ich weiß nur, wie ein dummes Kind, dass das was Schlechtes ist. Tom Cruise ist Teil einer verrückten Sekte, mit der ich nichts zutun haben will.
Dennoch ist das kein Grund für mich, mich als Teil des Stauffenbergstammes beschmutzt zu fühlen, gerade weil mein Verwandtschaftsgrad zu ihm so verschwommen ist.
Was ich hingegen schade finde, ist, dass Amerika sich alles noch einmal extra machen muss. Anscheinend liegt dort ja ein gewisses Geschichtsversäumnis vor, aber wieso kann man sich dann nicht einfach den Film 'Stauffenberg' von Jo Baier anschauen? Wieso muss man da einen Kassenschlager draus machen? Oder aber, wieso drehen deutsche Regisseure nicht einen Stauffenbergfilm, der für andere Länder wirklich attraktiv ist?
Im Radio fand ein kluger Typ: „Als Zuschauer hat man das Recht sich aufzuregen.“ Was soll das heißen? Ich glaube, dass Zuschauen in diesem Falle nach dem Aufregen passiert. Vor allem die Aufreger werden ins Kino rennen. Und dann kann man sich aufregen, weil man zu wenig unterhalten wurde, als Zuschauer, oder historisch zu wenig erfüllt, als Deutscher, oder so. Ich, als 'eine-mit-dem-Namen' werde mich nicht aufregen, ich als Zuschauer schon, wenn der Film schlecht wird. So wie das bei jedem Film sein kann. Aber eben nicht wegen Scientology. Dann eher noch wegen Mission Impossible 2.
Unser Telefon klingelt und Radio Berlin ist dran. Ob mein Vater bereit zu einem kurzen Statement wäre. Als mein Vater sagt, er wäre gar nicht sehr nah mit Claus verwandt, fragt die Frau am anderen Ende: „Wer ist Claus?“