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Musik aus dem Drogeriemarkt

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Das Lied gegen die Krise der Musikindustrie bekommt eine neue Strophe. Diesmal tritt jedoch jemand zum Gesang ans Mikrophon, den man dort noch nie gesehen hat: der Drogeriemarkt dm will mit einem Verkaufskonzept beweisen, wie man trotz Tauschbörsen erfolgreich Musik im Internet verkaufen kann. Richtiger wäre es allerdings zu sagen: dm verkauft Musik übers Internet. Denn die im dm Musicshop erworbenen Songs bekommt man nicht im Netz, man muss sie abholen. Der Drogeriemarkt verkauft nämlich ab sofort CDs. Diese kann man zwar online nach eigenem Geschmack „befüllen“ und mit einem Cover versehen, um sie dann aber tatsächlich hören zu können, muss man eine „Abhol-Filiale“ wählen und dort die von dm fertig gestellte CD einsammeln.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Wer einen MP3-Player besitzt, wird über diesen Weg der Musikbeschaffung nur den Kopf schütteln können. Doch seit Apple mit dem itunes-Musicstore bewiesen hat, dass es durchaus möglich ist, mit online verkaufter Musik Geld zu verdienen, versuchen sich immer mehr Bewerber an dem Online-Geschäft. Im vergangenen Dezember hatten bereits MTV und Microsoft angekündigt hatten, gemeinsame Musicshop-Sache machen zu wollen. Kurz danach kam Napster mit dem Konzept Musik auf Zeit auf den Markt und seit kurzem versucht sogar Stefan Raab mit dem

Plattenladen, Geld am Musikverkauf zu verdienen.

Vielleicht gelingt es dem Drogeriehändler ja tatsächlich neben Rasierschaum und Tampons auch selbstgemachte CDs zu verkaufen. Wenn nicht, hat er zumindest dem Lied gegen das Krise der Musikindustrie die komplizierteste Strophe, die man sich vorstellen kann, beigesteuert.

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