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Verklagt Facebook Mark Zuckerberg?

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Mark Zuckerberg hat die Facebook-Anwälte am Hals. Sie fordern, dass er alle seine Aktivitäten auf dem größten sozialen Netzwerk der Welt einstellt und aufhört, die Facebook-User in die Irre zu führen. Das Ultimatum endete am 19. Dezember. Sollte er bis dahin den Forderungen nicht nachgekommen sein, so heißt es in einem Schreiben von Facebooks Anwaltskanzlei (PDF), behalte man sich alle notwendigen rechtlichen Mittel einzusetzen, um ihn zu stoppen.

Facebook verklagt Mark Zuckerberg? Es sieht fast so aus.

Allerdings ist in dem Rechtsstreit nicht der Facebook-Gründer Zuckerberg gemeint, sondern ein junger israelischer Unternehmer. Bisher stand der Name Rotem Guez in seinem Pass. Am 7. Dezember aber ging er aufs Amt und ließ sich umbenennen – in Mark Zuckerberg. Er verließ das Amt mit neuen Papieren und neuem Namen. Mindestens sieben Jahre wird er nun Mark Zuckerberg heißen, vorher ist es nach israelischem Gesetz nicht möglich, eine Namensänderung rückgängig zu machen. Da meint es jemand ernst.

Der Namensänderung geht ein längerer Rechtsstreit voraus. Denn Rotem "Zuckerberg" Guez verdient sein Geld mit einer Webseite, die dem echten Zuckerberg nicht gefallen kann. Auf like-store.net verkauft Rotem seit etwa einem Jahr „Gefällt mir“-Klicks, die Währung, mit der sich innerhalb des Netzwerks die Popularität von Menschen, Posts und Fanseiten messen lässt. Das verstößt laut Facebook aber gegen die Nutzungsbestimmungen des Unternehmens, weshalb es Rotem Guez zufolge im Januar 2011 die Likestore-Facebookpage entfernte. Der Israeli klagte dagegen, im September schickten die Facebook-Anwälte ihrerseits einen ersten Brief mit einer Klagedrohung für den Fall, dass Rotem Guez seine Geschäfte nicht einstellen sollte. Der jüngste Brief der Facebook-Anwälte stammt vom 14. Dezember und ist noch an den alten Namen adressiert – die Anwälte wussten nicht, dass der nicht mehr existierte und Rotem zu diesem Zeitpunkt schon längst Mark Zuckerberg hieß.

http://www.youtube.com/watch?v=88_RHT0iOVM&feature=player_embedded
Rotem Guez hat seine Namensänderung und die verdutzten Damen auf dem Amt gefilmt.

Der neue Zuckerberg sieht sich im Recht. Dass sein Like-Store die Facebook-User täusche, will er nicht gelten lassen. "Ich täusche niemanden", sagte er jetzt.de. "Ich sehe keinen Unterschied zwischen unserer Art, Likes zu verkaufen und den Gewinnspielen anderer Unternehmen, bei denen man gegen Drücken des Gefällt-mir-Buttons zum Beispiel an einer Verlosung teilnimmt.“ Die Likes, die er verkaufe, seien ja nicht gefälscht, es handele sich um echte Leute, die ihm ihre „Likes“ zur Verfügung stellen und im Gegenzug Inhalte bekommen, für die sie sich interessieren.

Das Ultimatum vom 19. Dezember hat der neue Zuckerberg verstreichen lassen, die Briefe von Facebook hat er ignoriert. Er kennt sich aus mit Social Media und der Geschwindigkeit, mit der sich Geschichten wie seine verbreiten. Er weiß: Je länger sein Streit sich hinzieht, desto mehr Aufmerksamkeit wird er im Netz bekommen. Erst recht, wenn es wirklich vor Gericht zum Fall Facebook gegen Mark Zuckerberg kommen wird. Der Israeli hat seinen Namen für Aufmerksamkeit verkauft und sich, wenn man so will, selbst im Prinzip zu einer Like-Maschine gemacht.

In seinem persönlichen Umfeld sei sein neuer Name noch nicht hundertprozentig angekommen, sagt er. „Meine engen Freunde und meine Familie können mich auch weiterhin Rotem nennen. Ich reagiere auf beide Namen.“ War seine Familie denn nicht enttäuscht, dass er ihren Namen nicht mehr tragen wollte? „Sie kennnen mich und wissen, dass ich ein bisschen verrückt bin“, sagt er. „Sie haben gelacht.“

Text: christian-helten - Foto: markzuckerbergofficial.com

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