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Die Auslese von ... ... Katharina Bitzl: Habe ich gerade gelesen: „Die Karte meiner Träume“ von Reif Larsen So war's: Ein ungewöhnliches Buch mit zig Randbemerkungen, Illustrationen, Diagrammen und Hintergrundinformationen, die wie Links funktionieren. Irgendwie sehr modern, oder altmodisch – schwer zu sagen. Lese ich gerade: „Herz der Finsternis“ von Joseph Conrad So ist's: Ich bin seit genau vier Tagen auf der ersten Seite und habe keine Ahnung worum es geht. Bin jedes Mal beim lesen eingeschlafen. Das Wochenende gebe ich ihm noch. Will ich lesen: „Irre“ von Rainald Goetz Deswegen: Irgendwer hat mir erzählt dass er das Buch einst für „wichtig“ hielt. Beim rein lesen ist mir aufgefallen dass es so geschrieben ist wie Poetry Slamer reden, also eher nervig. Aber hinten auf dem Buchumschlag steht groß und gelb „don’t cry – work“ – ich sehe das als Aufforderung. *** ... Anabel Schleuning: Habe ich gerade gelesen: "Unsichtbar" von Paul Auster So war's: Ein Buch, das einen vom ersten Moment an fesselt. Auster schleicht sich unsichtbar in die Abgründe unserer Seelen. Er deckt menschliche Phantasien und Ängste auf und erklärt dabei die Unterschiede zwischen Fremdbild und Selbstbild. Lese ich gerade: "Der Chronist der Winde" von Henning Mankell So ist's: Wunderschön, schrecklich traurig. Ausnahmsweise mal kein Krimi, sondern eine seiner Afrika-Geschichten. Der Leser begleitet den Jungen Nelio neun Tage auf seinem Sterbeweg, nimmt Anteil an seinen Gedanken über sein Leben, an all seinen unbeantworteten Fragen und an seiner Angst vor dem Tod. Will ich lesen: Der menschliche Makel, Philipp Roth. Deswegen: Allseits ein empfohlenes Buch. Nur leider habe ich es schon zweimal angefangen und bin irgendwie nicht Freund geworden. Einen Versuch wage ich noch.

... Simon Hurtz: Habe ich gerade gelesen: "Das Gefängnis der Freiheit" von Michael Ende So war's: Michael Ende ist so viel mehr als Momo und die unendliche Geschichte. Diese Kurzgeschichtensammlung klappt man mit einem sanften Lächeln im Gesicht zu. Ein phantastisch-fantastisches Buch für erwachsene Kinder und eine perfekte Bettlektüre zum Einschlafen. Lese ich gerade: "Die Marseille-Trilogie" von Jean-Claude Izzo So ist's: Izzo erschafft mit Fabio Montale einen faszinierend ambivalenten Charakter - ein einsamer Wolf mit zahlreichen Schwächen, aber umso sympathischer. Dieser Krimi ist eine hinreißende Liebeserklärung an Marseille als Schmelztiegel der Kulturen, in dem (zu) viel guter Wein getrunken wird und reichlich leckeres Essen vorkommt. Spannend finde ich die schonungslose Gesellschaftskritik Izzos, seinen Blick auf Ausländerfeindlichkeit und Korruption. Allerdings weiß ich bereits, dass zwei Dinge fehlen: ein Happy-End und eine Fortsetzung, denn Izzo ist leider viel zu jung gestorben. Will ich lesen: "Die Zeit ist kaputt. Die Lebensgeschichte des Erich Kästner" von Klaus Kordon Deswegen: Zwei wunderbare Schriftsteller sind hier in einem Werk vereint, beide haben Literatur für Kinder und Erwachsene geschaffen und viel dazu beigetragen, dass mir Bücher mehr bedeuten, als alle Filme und Fernsehserien zusammen. *** ... Peter Wagner: Habe ich gerade gelesen: "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach So war's: Schirach ist Anwalt und hat angeblich die Erlebnisse seiner Arbeitsjahre in die elf Geschichten geflochten. Das ist entsetzlich gut gelungen. Vor allem die letzte Geschichte namens "Der Äthiopier". Ein Mann begeht einen Banküberfall, flieht nach Äthiopien und findet sein einfaches Glück und dann kommt ... man darfs nicht verraten. Aber es sollen mich zwölf Gnus treten, wenn das nicht verfilmt wird. Lese ich gerade: "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat" von H.D. Thoreau So ist's: Interessant. Eine gute Lektüre zur Zeit, weil Thoreau für sich aufdröselt, was eine gute Regierung machen sollte und was ein guter Mensch machen sollte. Die gute Regierung, sagt er, sollte wenig regieren. Der gute Mensch sollte sein Gewissen nicht dem Gesetzgeber überlassen. Will ich lesen: "Die Tribute von Panem" von Suzanne Collins Deswegen: Weiß der Geier, was das ist. Es sieht nach Mittelalter aus und ich muss mal wieder was lesen, womit man aus der Jetztzeit flüchten kann. Vielleicht ist es das. Irgendjemand hat es mir vor einem Jahr auf den Büroschreibtisch gelegt. Es wird Zeit. *** ... Mercedes Lauenstein: Habe ich gerade gelesen: "Mängelexemplar" von Sarah Kuttner So war's: Dramatisch leidend, entwaffnend ehrlich, angenehm selbstironisch. Viele finden das Buch daneben, ich kann mich auf merkwürdige Art und Weise immer darin wiederfinden und habe es mir bereits zum zweiten Mal gekauft. Lese ich gerade: "Rot" von Uwe Timm So ist's: Gespickt mit schönen und klugen Passagen über das Leben und den Tod. Am Rande gibt es auch noch eine große Lektion über die deutsche Geschichte. Außerdem hat es mein Interesse für den Beruf der Lichtkünstlerin geweckt. Was mich jedoch immer wieder ermüdet ist der schrecklich aufgesetzt wirkende Schreibstil des Autoren. Will ich lesen: "Die Enden der Welt" von Roger Willemsen Deswegen: Weil ich Geschichten über das Reisen mehr liebe als alles andere und weil der Autor im FAZ-Interview gesagt hat, "der Hunger nach leeren Landschaften, nach Gegenden, in denen die Natur nicht in der Defensive ist, nach Einsiedlern, wunderlichen Käuzen" habe ihn getrieben. Das finde ich schön.

Text: jetzt-Redaktion - Foto: jala/photocase.com

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