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The Broken Familiy Band – Balls (Track & Field) Sehr gute Eröffnung auf und mit dieser Platte – straighter, hellscheinender, schneller Indierock, schön und klar, unbedingt anhören: “You’re like a woman”. Die Band kommt aus Cambridge, UK, klingt aber wegen starker Country-Konnotationen wie aus dem mittleren Südwesten der USA. Sie praktiziert eine interessante Mischung – starken, ausgefeilten Country-Britpop mit ganz sorgfältiger Songliebe. Sänger Steven Adams hat eine hervorragende, beruhigend breite Stimme, die Lieder sind traurig, staubig haben aber eben immer zur einen Hälfte Kris Kristofferson und zur anderen Supergrass als Paten. Das funktioniert sehr gut, das ist fast nie langweilig. Keine Ahnung, was so eine Platte derzeit erwarten kann, die viel mehr mit Catatonia gemein hat, als mit den Kaiser Chiefs. Aber auch wenn ich sie nicht gemacht habe, bin ich sehr stolz darauf.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Merz - Lovehart (Groenland) Bei Merz hören wir in die Poesie des Conrad Lambert hinein, der bereits seit etlichen Jahren dem Insiderklüngel als Heiliger gilt. Lambert entspricht dem Typus des geniehaften, introvertierten Multiinstrumentalisten, der seinen Schmerz über die süße Suada seines Klaviers oder ein elektronisches Blütenmeer haucht, spricht, erzählt. Das ist wunderbar, Chris Martin, Jarvis Cocker, all diese Großemotionalen lieben Conrad Lambert für seinen zierlichen, prägnanten Lieder, die das ganze Herz ausleuchten, wie eine kleine rote Taschenlampe. Manchmal hören wir hier Badly Drawn Boy, manchmal Magnetic Fields und doch ist jede Bewegung virtuos und selbstständig. Diese Musik ist alles, was man braucht, wenn der eigene Mut sinkt und die Tage konturlos im Nichts verschwimmen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Amber Smith – Reprint (Kalinkaland Records) Die Popsonne scheint immer über den gleichen Ländern, könnte man meinen, aber das stimmt nicht - Großbritannien, Schweden und USA stehen nur breit im Licht und gehen nicht weg. Sie versperren selbstgefällig die Sicht über die Grenzen. So ist es immer noch nur Zufall, dass ein Popsensatiönchen aus Ungarn tatsächlich mal auf dem Schreibtisch landet und auch im CD-Player – wobei iTunes die Titel natürlich nicht erkennt. Amber Smith aus Ungarn, Bandmitglieder mit vielen z und y im Namen und Gitarren in den Händen. Und was für welchen! Großen, mächtigen Travis-Gitarren die einen die ersten drei Lieder lang wegschwemmen mit ihrer Opulenz. Im Mittelteil klingen Amber Smith ein wenig nach Stiltskin und damit nach dem überladen Akkord-Gedengel der neunziger Jahre. Trotzdem ist das hier alles andere als nur ein Achtungserfolg, wem’s UK-mäßig stinkt, sollte es dringend mal verkosten.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Woog Riots –Strangelove TV (What’s so Funny about..) Erstaunliches Darmstadt! Wer hätte den hier bereits angekündigten Befreiungsschlag des deutschen Indiepop von dort erwartet? Knallen aber natürlich aus fremder Ecke noch besser, die Woog Riots. Die Band sind zwei Leute, ein Mädchen und ein Junge und sie haben Keyboards, Orgeln, Sampler und herkömmliche Instrumente mitgebracht, sie singen zweifach oder einzeln, schön abwechselnd und nahezu jedes Lied ist so catchy wie Superkleber. Keine Epen, sondern Folkmosaike zum Mitträllern die, ähnlich wie bei Adam Green, stets mit einem genialen Minimoment versehen sind. Lustige Texte und kein Lied länger als die Aufmerksamkeit reicht. Die Leichtigkeit mit der die beiden Menschen quer durch die Musikhalle Purzelbäume schlagen macht einen beim ersten Durchhören ganz fertig. Smash-Hits im Hosentaschenformat sind „Queen of Pop“ oder „Commercial Suicide“. Die deutschen Fiery Furnaces oder anders gesagt: Woog Riots sind eine der drei ganz großen Überraschungen 2006. Platte der Woche. Teroa Team - Einbruch (Teroa Lable) Da kommen ganz plötzlich fünf Berliner Rapper aus dem Untergrund und haben ein sauber-arrangiertes Debütalbum mit vielfältigen Texten und ein eigenes Label dabei: Partytracks wie "Schaut" (ein durchaus ausgefallener Remix) und Lieder wie "Erbe" oder "Es ist schwer", deren Fokus mehr auf der Aussage liegen. Alles in allem: Wer Berliner Style mag, hier in einer lieben Bösebuben-Variante, wird die fünf Rapper mögen. (hannes-kerber) V.A. - Fehlfarben 26 1/2 (V2 / RTD) Zum vierteljahrhündertlichen Jubiläum der Alltagsmonarchisten verbeugen sich nicht nur Jochen Bumfeld-Distelmeyer, Dirk von Toco-Lowtzow und Frank Sterne-Spilker vor den Düsseldorfer Helden. Diese Compilation birgt auch Big Names wie Herbert Grönemeyer, Campino und Peter Lohmeyer. Am schönsten ist es aber, wenn Damen wie Francoise Cactus oder Claudia Kaiser den von Peter Hein im Original so gallig gekeiften Liedern eine ganz neue Klangfarbe geben. (christoph-koch) Außerdem sind erschienen: Enik - The Seasons In Between (Labels) Planetakis – Beautiful Today (Pias) Kytäjä – Hyperborean Sound Elixir (Bone Voyage) The Strugglers – You Win (Acuarela) Genetiks – Bitte Zurücktreten (millipederecords) V.A. – Cuts&Pieces (Kitty-Yo) Kohiba – Nice Traps (Listening Pearls/Daredo) OST – Me And You And Everyone We Know (V2) Garden Gang – Shoppers United (RedwineTunes) Ocker – Public Transport (Popup Records) Maryslim – My Time EP Bleed the Dream – Built By Blood DJ Kicks – The Exclusives (!K7 Records) Photonensurfer – Neue Weltordnung (Motor) V.A. – Voices Against Poverty (Four Music) The Data Break – Clap! (Defiance Records) Doris’ Guetshouse – Double Decker (D.O.N.S. Recordings) Agent Blue – A Stolen Honda Vision (fierce panda) Photonensurfer – Neue Weltordnung (Motor) The Bats – At The National Grid (Little Teddy Recordings) Television Personalities – Fashion Conscious (Little Teddy Recordings)

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