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Von Archen und Jackentaschen-Revolutionen

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www.tgrec.com/Sebastian Mlynarski Coco Rosie – Noah’s Ark (Touch & Go) Als Noah auf Gottes Geheiß Tiere in seine Arche aufnahm, sollte von allen Arten ein Pärchen an Bord sein. Nur das Einhorn ist irgendwie nicht mit gekommen, weshalb es jetzt ausgestorben ist. So erklären sich jedenfalls die Schwestern Bianca und Sierra Cassidy, bekannt als Coco Rosie , dass es keine Einhörner mehr gibt und schmücken das Cover ihrer neuen CD gleich mit drei poppenden Exemplaren dieses Fabelwesens. Coco Rosie scheinen überhaut sehr tierlieb zu sein. Auf „Noah’s Ark“ wird miaut und bei ihren Konzerten wollen die Schwestern gar bemerkt haben, dass die Menschen versuchen, zu Tiere zu werden. Ich wäre ja gerne ein Hund. Ich mag Hunde, vielleicht mag ich deshalb auch Coco Rosie so gerne. Diese minimalistischen Folk-Melodien, die immer wie in der Badewanne aufgenommen klingen, mit Spieldosen und elektrischen Kinderinstrumenten. Diese verzaubernden, eigenwilligen Stimmen und diese queere Ästhetik der beiden, die mit aufgemalten Schnurrbärten auftreten. So schön, dass man am liebsten selbst auf dieser Arche dabei wäre. Als Gastmusiker mit dabei übrigens der transsexuelle Sänger Antony, der gerade den Mercury Prize gewonnen hat, und Biancas Freund Devendra Banhart, der Vollbart zu Frauenkleidern trägt und dessen neue Platte nächste Woche erscheint. Hier könnt ihr schon mal in das Stück "Beautiful Boys" reinhören. Bestellen bei: Amazon Who Made Who – Who Made Who (Gomma) Nein, diese Musik hat wirklich nichts, aber rein gar nichts mit dem Debüt-Album von AC/DC gemein. Who Made Who kommen noch nicht mal aus Australien, sondern aus Dänemark, aber sehr dänisch klingt dieses Trio nicht gerade. Eher nach Italo-Disco. Who Made Who bestehen aus einem House-Deejay und Drummer, einem Jazz-Gitarristen sowie einem Rock-Fan, der für Bass und Vocals zuständig ist. Aus so einer skurrilen Kombination entsteht naturgemäß ein ziemlich wilder Stilmix. So was wie Pop-Rock-Funk-Punk-Italodisco-Disco-Sound vielleicht. Alles klar? Manche sagen, es sei eine weitere Version des Kuhglockenbimmel-Phänomens, wobei ich beim besten Willen nicht weiß, wo hier Kuhglocken sein sollen. Aber da hab ich wohl was verpasst. Ziemlich Achtziger ist’s halt, aber ziemlich lustig, ziemlich tanzbar und ziemlich gut. Bestellen bei: iTunes oder Amazon Elbow – Leaders Of The Free World (V2) Das nenn’ ich Geduld: Zehn Jahre haben Elbow aus Manchester für ihr erstes Album gebraucht. Danach haben sich die fünf mittlerweile schon etwas reiferen Herren aber gesputet und mit „Leaders Of The Free World“ erscheint jetzt das dritte Album in 14 Jahren. Und im Gegensatz zu all den Jungspund-Britpoppern der letzten Monate klingt dieses Werk herrlich unaufgeregt. Immer schön den Ball flach halten, könnte ihr Motto sein, das sie vor allem in den ruhigen Liedern der zweiten Plattenhälfte großartig umsetzen. Keine Euphorie, keine Yeah-Yeah-Yeahs und Lalalas, sondern chronische Depression und eine gute Prise Liebeskummer, die sich Sänger Guy Garvey da von der Seele schreibt: „I’m sick of working for a living, I’m just ticking off the days till I die.“ Dazu ab und an Chris Martin’eske Falsetteinlagen, die Guy Garveys Stimmbänder aber nicht zu mögen scheinen. Chris Martin stört’s nicht: Er ist bekennender Elbow-Fan. Zu Recht. Bestellen bei: Mediathek , iTunes oder Amazon dEUS – Pocket Revolution (V 2) Ob Chris Martin auch dEUS-Fan ist, weiß ich nicht. Aber war nicht mal jeder Fan dieser Band aus Antwerpen, die man seit ihrer Abschieds-Best-of-CD schon zu den Akten gelegt hatte? Diese Band, die die Kunst des unerwarteten Stimmungswechsels mit rauschhaften Lärmattacken, lieblichen Geigen, Jazzeinlagen und psychedelischen Grunge-Refrains in nur einem Lied erfunden hat. Was ist aus dieser Band der Neunziger geworden? „Was wir gesucht haben war Simplizität. Ich wollte mehr in Richtung einer unkonstruierten, simplen Rockmusik“, sagt Mastermind Tom Barman. Wenig Rausch und hypnotischer Wahnsinn also. Statt dessen jede Menge Gitarrenriffs, etwas Piano und viel Sprechgesang. Dazwischen hat Tom Barman Gott sei dank aber auch ein paar hymnenartige Refrains eingestreut wie bei „Stop-Start Nature“ und einige herzzerreißende Versuche, ein Gefühl, einen Augenblick oder die Liebe des Lebens vor der Vergänglichkeit zu bewahren. So etwa bei „Include Me Out“ und bei „Nothing Really Ends“, einem der schönsten Liebeslieder ever. Bestellen bei: iTunes oder Amazon Tim Fite – Gone Ain’t Gone (Anti) Tim Fite aus Brooklyn geht einen ähnlichen Weg wie Beck und mixt Hiphop, Blues, Folk, Rock, und Singer/Songwriter zu einem großen Ganzen. Ein ziemlich eigenes Debüt mit einigen wirklich famosen und ungewöhnlichen Hits wie „No Good Here“ oder „Not A Hit Song“. Manche Stücke können einem in ihrer Eigenheit aber auch ein bisschen auf die Nerven gehen. Bestellen bei: Amazon The Mopeds – Fortissimo (Crunchy Frog) “Refused Demo Land” ist ein spitzenmäßiger Song auf dem Debüt dieses neuen schwedischen Trios. Feinster melodiöser und noch dazu fröhlicher Retro-Pop-Rock. Auch „If I Told You So“ und “Unbelongings” (mit Bläsern und Glockenspiel) und ein paar weitere Stücke des Albums laufen extrem geschmeidig ins Ohr, aber auch genauso schnell wieder raus. Bestellen bei: iTunes oder Amazon John Parish – Once Upon A Little Time (Thrill Jockey) Eine Platte über den Kampf mit dem Alltag von einer Indie-Ikone, die schon mit den größten Indie-Größen wie den Eels, Giant Sand oder PJ Harvey zusammen gearbeitet hat. Eine Platte mit wunderbaren Stücken wie „Choice“ oder „Sea Defences“, die aber ansonsten nicht gerade umhaut. Bestellen bei: Amazon The Subways – Young For Eternity (City Pavement) Eine weitere vom NME gehypte Jungspund-Rockband (Durchschnittsalter kaum 18). Auf dem diesjährigen Glastonbury Festival gewannen sie denn auch prompt den New Band Competition. Mir ein bisschen zu einseitig rockig und hormongetrieben, aber Lieder wie „I Want to Hear What You have Got To Say“ und „Oh Yeah“ beeindrucken mit ihrer hingerotzten Bedingungslosigkeit. Bestellen bei: Mediathek oder Amazon Electroserge – To Those I hold Dear (Normoton) Ihr Adaption von Serge Gaisnbourghs “Je t’aime” habe ich geliebt. Filmdialoge mit den Synchronstimmen von Jean-Paul Belmondo und Brigit Bardot zu Glockenspiel- und Synti-Tönen. Die neuste Version von Birgit Lehneis und Paul Heils Indietronic finde ich dagegen nicht so prickelnd. Zu wenig Melancho-Chanson und zu viel verhaltene Elektro-Frickelei. Bestellen bei: Amazon Raptile – Mozez (Monstabokaz) Da hat man ihn noch gar nicht zurück erwartet und er ist schon wieder da: Raptile veröffentlicht „Mozez“. Der Münchner Rapper mit englischen Texten hat ein sauberes Battle-Rap-Album abgeliefert. Harte, amerikanische Beats und schmutzige Texte. Man glaubt ihm zwar das Ghetto-Gehabe nicht, aber er macht halt gute Musik. (hannes-kerber) Bestellen bei: Mediathek , iTunes oder Amazon Nneka - Victim Of Truth (Yo Mama’s) Sie hat im Vorprogramm von Sean Paul und Patrice gespielt. Sie ist so etwas wie die bessere Joy Denalane. Nneka macht Soul. Sagt aber, dass sie HipHop macht. Schöne Stimme, politischkorrekte Texte, gute Musik – aber: Wann hört man so was?(hannes-kerber) Bestellen bei: Mediathek oder Amazon Dawn Landes – Dawn’s Music (Ocean Music) DJ Koze - Kosi Comes Around (Kompakt) Bestellen bei: Amazon oderMediathek Jullander - Phobos In Funkytown (Sunday Service) Bestellen bei: Amazon oder Mediathek oder iTunes Paul McCartney - Chaos and Creation in the Backyard(Parlophone) Bestellen bei: Amazon oder Mediathek Princess Superstar - My Machine (!K7) Bestellen bei: Amazon oder iTunes The Rasmus - Hide From The Sun (Universal) Bestellen bei: Amazon oder Mediathek Sigur Rós - Takk (EMI) Bestellen bei: Amazon oder Mediathek oder ITunes Sun Eats Hours – The Last Ones (Rude Records) T.Raumschmiere – Blitzkrieg Pop (Shitkatapult) Bestellen bei: Amazon oder Mediathek oder ITunes Du möchtest dir diesen Text vorlesen lassen? Dann hör mal rein in den jetzt.de-Podcast!

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