Mit Computern verhält es sich in etwa so, wie mit Handys. Mit schöner Regelmäßigkeit kommen neue Geräte auf den Markt, die noch schicker, noch schneller und einfach noch besser sind, als die olle Kiste die man zu Hause stehen hat – kurzum: Man muss sie einfach haben!
Gepimpt bis zum Geht-nicht-mehr und überladen mit arbeitsspeicherfressenden Features, die wirklich kein Mensch braucht, trägt auch die Software dazu bei, dass die Zyklen, in denen man einen neuen Rechner anschaffen muss, immer kürzer werden. Man muss heutzutage kein passionierter Gamer mehr sein, um dem Zwang des schnellsten Prozessors oder größten Arbeitsspeichers zu erliegen... Die Folge: Jede Menge veraltetes Equipment, das niemand mehr benutzen kann oder will.
Nachdem man also seinen Altbestand freundlicherweise an Eltern, Onkels und Tanten, Nachbarn und weniger finanzstarke Freunde und Bekannte abgetreten hat, tut sich die Frage auf, wie man seinen neuesten alten korrekt entsorgt. Diese Ratlosigkeit beobachten wir fast täglich in unserem Kiez: Monitore, Tastaturen und Rechner säumen die Gehwege, versehen mit dem freundlichen Hinweis "zu verschenken – geht noch!", manchmal steht auch noch ein Drucker dabei – aber keiner will's haben. Obwohl: das stimmt natürlich nicht ganz, denn es gibt eine Menge Leute, die unseren Elektronikmüll sofort und liebend gern nehmen würden, nur wohnen die leider ein bisschen zu weit weg, um einfach zugreifen zu können.