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Karriere in Afrika: Das kann aus deinem alten Computer werden

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Mit Computern verhält es sich in etwa so, wie mit Handys. Mit schöner Regelmäßigkeit kommen neue Geräte auf den Markt, die noch schicker, noch schneller und einfach noch besser sind, als die olle Kiste die man zu Hause stehen hat – kurzum: Man muss sie einfach haben! Gepimpt bis zum Geht-nicht-mehr und überladen mit arbeitsspeicherfressenden Features, die wirklich kein Mensch braucht, trägt auch die Software dazu bei, dass die Zyklen, in denen man einen neuen Rechner anschaffen muss, immer kürzer werden. Man muss heutzutage kein passionierter Gamer mehr sein, um dem Zwang des schnellsten Prozessors oder größten Arbeitsspeichers zu erliegen... Die Folge: Jede Menge veraltetes Equipment, das niemand mehr benutzen kann oder will. Nachdem man also seinen Altbestand freundlicherweise an Eltern, Onkels und Tanten, Nachbarn und weniger finanzstarke Freunde und Bekannte abgetreten hat, tut sich die Frage auf, wie man seinen neuesten alten korrekt entsorgt. Diese Ratlosigkeit beobachten wir fast täglich in unserem Kiez: Monitore, Tastaturen und Rechner säumen die Gehwege, versehen mit dem freundlichen Hinweis "zu verschenken – geht noch!", manchmal steht auch noch ein Drucker dabei – aber keiner will's haben. Obwohl: das stimmt natürlich nicht ganz, denn es gibt eine Menge Leute, die unseren Elektronikmüll sofort und liebend gern nehmen würden, nur wohnen die leider ein bisschen zu weit weg, um einfach zugreifen zu können.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Man muss seinen alten aber nicht persönlich irgendwo in Afrika abliefern, um guten Gewissens das neueste MacBook zu erwerben, denn es gibt einen Verein, der gebrauchte Computer, Bildschirme, Tastaturen, Mäuse und Kabel sammelt, überprüft, reinigt, mit Linux versieht und diese dann per Container nach Afrika schickt: FreiOSS. Vor Ort werden die Computer von Partnern in Empfang genommen, die sich dort um die Weitergabe an die Schulen, die Installation der jeweils benötigen Open-Source-Software und die Ausbildung der Nutzer in spe kümmern. Denn Fakt ist: die so genannte digitale Kluft zwischen den reichen und armen Ländern wird immer tiefer – wenn keiner interveniert, sondern man den Dingen einfach ihren Lauf lässt. [i]Überlasse Deinen alten Computer und alles was dazugehört einfach FreiOSS. Über kurz oder lang wird er seinen Dienst in einem Krankenhaus, einer Schule und anderen sozialen Einrichtung in Tansania und Mosambik tun! Hier erfährst du mehr über Linux4Afrika und Hintergründe zum Thema Digitale Kluft.[/i]

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