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Leben überlebensgroß

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Ihr habt es schön, ihr seid ein schönes Paar. (Foto: UIP) Der Film: „Elizabethtown“ Das lernen wir: Nur nicht so bescheiden Er versuche, immer nah am Leben, an der Wirklichkeit zu sein, hat der Regisseur und Autor Cameron Crowe („Almost Famous“, „Vanilla Sky“) in einem Interview gesagt. Zum Glück stimmt das nicht ganz. In seinem Film „Elizabethtown“ bietet er eher eine aufgemotzte Version des Lebens an. Eine Version, in der selbst das größte berufliche Fiasko, ein Selbstmordversuch und der Tod eines geliebten Menschen, voller Witz und Humor sind. Am Anfang steht das berufliche Fiasko. Drew (Orlando Bloom) arbeitet als Designer bei einer Turnschuhfirma, und der von ihm entworfene Schuh entwickelt sich zu einem grandiosen Flop, der die Firma fast eine Milliarde Dollar kosten wird. Drews Freundin will auch nichts mehr von ihm wissen und er beschließt, sich umzubringen. Was nicht nur an der aberwitzigen Methode des Selbstmordversuchs scheitert, sondern auch daran, dass Drew von der Nachricht abgelenkt wird, sein Vater sei gerade gestorben. Und zwar ausgerechnet, bei einem Familienbesuch in Elizabethtown, einem kleinen Kaff in Kentucky. Drew bekommt von seiner Mutter den Auftrag, nach Elizabethtown zu fliegen, Daddy einäschern zu lassen und zurück nach Oregon zu bringen. Sein eigentliches Ziel – den Selbstmord – vor Augen, setzt Drew sich ins Flugzeug. Und weil er ja eigentlich selbst bald tot sein wird, hat er auch keine Lust, sich mit der Flugbegleiterin Claire (Kirsten Dunst) zu unterhalten. Die lässt sich von seinem Unmut und seiner Müdigkeit aber absolut nicht abschrecken und redet munter auf ihn ein. Am Schluss steckt sie ihm noch eine Straßenkarte zu – und ihre Telefonnummer. Claire mag in dieser ersten Szene nervig sein, aber Drew wird sie anrufen. Die beiden werden sich treffen und es wird sich eine sehr schöne Liebesgeschichte entwickeln – Kirsten Dunst und Orlando Bloom, der zu unrecht so viele schlechte Kritiken bekommen hat, passen ganz wunderbar zusammen. Und Claires Unverfrorenheit und Hartnäckigkeit steckt an. Warum noch mal sind wir oft so schüchtern? So bescheiden und zurückhaltend? Das fragt sich der Zuschauer und das denkt sich auch Drews Mutter – und beschließt kurzerhand, doch nach Elizabethtown zu den verhassten Verwandten ihres Mannes zu fahren. Und schließlich denkt es sich auch Regisseur Cameron Crowe, der sich nur zu oft ganz und gar nicht zurückhält und einen üppigen, überlebensgroßen Film schafft, dem man Berechnung, Kitsch und allzu viele Übertreibungen vorwerfen kann. Man kann ihn aber auch einfach genießen. Der Film „Elizabethtown“ (123 Minuten) läuft seit Donnerstag im Kino.

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