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So war's unterwegs! Zwei Reiseberichte aus Dublin und Stockholm

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William, 24, Architekt in Zürich

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Route: Zürich - Memmingen - Stockholm Treffpunkt: Allgäu Airport Memmingen nützlichstes Gepäckstück: Erinnerung, für alles andere reicht das Geld nicht "Ich bin für vier Tage nach Stockholm geflogen, weil meine Freundin dort wohnt. Wir haben deshalb natürlich keine großen Abenteuer unternommen, es ging ja hauptsächlich darum, dass wir uns wiedersehen. Wir sind durch die Stadt spaziert, waren bei dem großen H&M shoppen, haben gegessen und abends waren wir auch einmal feiern. Jedes Mal, wenn ich dort oben bin, packt mich die Sehnsucht, selbst einmal dort zu wohnen. Natürlich kann man jetzt sagen, dass liegt nur daran, dass meine Freundin dort wohnt. Aber es ist viel mehr als nur das. Die süßen Häuschen überall, diese Schönheit im Unperfekten, überall steckt soviel Persönlichkeit und Liebe drin. In der Schweiz hat man ständig das Gefühl, alle wollen immer nur perfekt sein, der Bordstein muss gerade sein, die Häuser akkurat und sauber. Man fühlt sich so kontrolliert und eingezwängt. Schweden hat außerdem ein ganz anderes Sozialsystem und das spürt man. Die Leute sind offener, niemand beäugt sich mißtrauisch, man duzt sich. Und durch die Mitgliedschaft in der EU ist jeder frei zu arbeiten wo er möchte. In die Schweiz kommt man ja von außen kaum rein und wenn, dann muss man sich seinen Weg nach oben hart erkämpfen. Jedem der nach Stockholm fährt, würde ich daher raten, einfach dort zu bleiben. Sich in einem der alternativen Viertel niederzulassen - Södermalm ist nicht ohne Grund das beliebteste Stadtviertel, es ist einfach bezaubernd. Die Haupteinkaufsstraße ist ja nicht der Rede wert, die ist wie in jeder anderen Stadt mittlerweile auch. Essen sollte man auf jeden Fall Hering und Wild. Der Mitbewohner meiner Freundin ist ein wahnsinnig guter Koch, er hat uns Elch mit einer Scotch-Kirschsauce bereitet. Zum Dahinfließen. Abends ist der Nachtclub „Base“ zu empfehlen. Mitgebracht habe ich nichts, ich fliege ja sowieso öfter hoch. Da spare ich das Geld lieber für die An- und Abreise beim nächsten Mal als es für Souvenirs auszugeben. Außerdem ist der Alkohol und die Schokolade, die ich jedesmal als Gastgeschenk hochfahre, schon teuer genug. Alkohol und Süßigkeiten sind in Schweden ja noch unbezahlbarer, die freuen sich immer so, wenn man ihnen was mitbringt. "


Martin, 21, KFZ-Mechatroniker und Christian, 25, Orthopädieschuhmacher

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Route: Garmisch - Memmingen - Dublin - Memmingen Treffpunkt: Allgäu Airport Memmingen nützlichstes Gepäckstück: T-Shirt, Unterhose, Geldbeutel Mitbringsel: Irland Tassen und Guinness T-Shirts plus Rucksack das Beste an der Heimkehr: eine Woche lang kein Bier und eine Menge Schlaf "Wir haben uns einen viertägigen Städtetrip nach Dublin gegönnt. Man muss sich ja die Pub-Kultur auch mal live anschauen, von der man sonst nur hört. Machen wir keinen Hehl draus: ein Kulturreise war das nicht, es ging ums Bier trinken. Und das ging super. Gleich nach unserer Ankunft am Samstag haben wir zum Frühstück schon damit angefangen, sind dann um zwei Uhr nachmittags in den Pub und haben vierzehn Stunden durchgefeiert. Am Wochenende so früh schon in den Pub zu gehen ist keine Besonderheit für die Irländer. Besonders für uns war hingegen, dass da Menschen aller Altersklasse hinter dem Tresen sitzen. Das ist schon nett. Sechszehnjährige Jungs und Mädchen neben siebzigjährigen Opas und alles dazwischen sowieso. Das wäre in Garmisch, wo wir herkommen, völlig undenkbar! Überhaupt sind die Leute da viel aufgeschlossener als bei uns in Bayern. Da redet jeder mit jedem über alles. Als am Samstag das große Rugby Spiel Schottland gegen Irland war, haben wir uns auf böse Schlägereien gefasst gemacht - aber nichts war. Die sehen das spaßig und im wahrsten Sinne des Wortes „sportlich“. Die bleiben einfach Freunde egal wer gewinnt. Bei all der Toleranz anderen Nationen gegenüber ist es aber schon doch komisch, dass man sofort einen sitzen hat, wenn man die Engländer erwähnt. Das sind dann doch ihre Feinde. Frag‘ uns nicht wieso. Was uns sonst noch aufgefallen ist: Irland ist wahnsinnig teuer. Wir haben uns das Bier oft vorher im Laden gekauft, im Hostel ( wir haben in einem 20-Bett Zimmer geschlafen!) vorgeglüht und sind dann erst in die Pubs gegangen. Die Pubs haben übrigens immer nur bis halb drei geöffnet, dann ist Sperrstunde. Aber weil man so früh anfängt, reicht das ja meistens. Reicht es ausnahmsweise nicht, lümmelt man eben draußen herum oder geht zu jemandem nach Hause und feiert da weiter. Komischerweise hat uns das Guiness dort drüben total gut geschmeckt, dabei kriegen wir hier in Deutschland davon nicht einen Tropfen hinunter. Das Schlimmste an der Reise war, dass wir in unserem Rausch zwei Jacken und einen Rucksack verloren haben. Weil wir die Sachen neu kaufen mussten, haben wir jetzt aber gleich tolle Souvenirs. Das Beste war neben der tollen Pubnächte, dass wir das irische Rugbyteam im Park beim Aufwärmen getroffen haben. Die heimische Küche konnten wir leider nicht kennenlernen, Mc Donalds oder Burger King ging einfach am schnellsten!"

Text: mercedes-lauenstein - Fotos: Juri Gottschall

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