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Acht Dinge, die du nicht von einer Beraterin erwartest

Foto: Mathias Benninghoven

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Sabine Gogolok arbeitet seit dreieinhalb Jahren als Beraterin bei McKinsey. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen mit dem Job, erklärt, was sie an ihrer Arbeit begeistert und warum sie gerade Frauen zu einer Bewerbung bei einer Beratung rät.

Sabine Gogolok

Foto: Mathias Benninghoven

1. Als Beraterin kann ich viel Positives bewirken – das fasziniert mich an meinem Job.

 

Während meiner Arbeit als Krebsforscherin hatte ich einen sehr persönlichen Kontakt zu den Patienten. Daraus wuchs mein Interesse, auch den Weg der Medikamente zum Patienten zu begleiten. Als Beraterin bei McKinsey konnte ich diese Motivation in die Tat umsetzen, denn ich berate Pharma-Klienten dabei, wie sie Medikamente auf den Markt bringen und wie diese Medikamente zum richtigen Patienten kommen. Meine besonderen Herzensprojekte liegen dabei in der Krebsforschung. Dort helfe ich großen Pharma-Unternehmen, aber auch kleineren Biotech-Firmen, Innovationen zu entwickeln, die für den einzelnen Patienten einen echten Unterschied bewirken können.

2. Ich habe Naturwissenschaften studiert, nicht BWL.

 

Ich habe in der Krebsforschung sowie regenerativen Medizin promoviert und in der Stammzellforschung gearbeitet. Meine Kollegen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund wollten sich in der Beratung bei McKinsey bewusst andere Themen anschauen - einfach, weil es sie interessierte – und standen dann auch mal für einen Milch- und Joghurt-Produzenten in Neuseeland auf einer Schaffarm. Wie meine Kolleginnen und Kollegen bin ich somit nicht auf Klienten der Pharma-Industrie beschränkt, sondern hätte auch andere Bereiche und Industrien entdecken können. Im Vergleich zu der BWL bietet mir ein naturwissenschaftliches Studium eine andere Perspektive und anderes Wissen. Dieses Fachwissen kann besonders in der Medizin die eigene Glaubwürdigkeit im Gespräch mit Klienten erhöhen. Ich kann über molekularwissenschaftliche Details mitdiskutieren und durch meine Forschungstätigkeit kann ich die Bedürfnisse meiner Klienten gut nachvollziehen, die ein neues Medikament auf den Markt bringen wollen.

3. Obwohl mein Job mir wichtig ist, habe ich auch Zeit für meine privaten Interessen.

 

Mit „Take Time“ können sich Beraterinnen und Berater bei McKinsey bis zu zwei Monate zusätzliche Auszeit nehmen. Ich kenne niemanden aus meinem Umfeld bei McKinsey, der das nicht macht. Zuletzt habe ich „Take Time“ genutzt, um drei Wochen durch Japan zu reisen und dieses Jahr war ein Surf-Urlaub geplant, den ich im Rahmen von COVID-19 auf einen späteren Zeitpunkt verschoben habe. Auch für meine Hochzeitsvorbereitungen habe ich „Take Time“ nutzen können.

 

Der Job bietet mir durch das Projektgeschäft ein hohes Maß an Flexibilität. Für eine Forscherin wie mich ist dies zu Anfang eine totale Umstellung. Wenn ich an meine Forschungszeit zurückdenke, war ich jeden Tag der Woche im Labor, auch am Wochenende. Nun habe ich an meinen Wochenenden Zeit für Familie und Freunde. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Wenn ich an einem Projekt arbeite, dann gebe ich unter der Woche Vollgas. Besonders wichtig ist mir dann der Ausgleich nach der Arbeit. Ich nehme mir abends bewusst Zeit, meinen Mann, Familie oder Freunde anzurufen, weil meine persönlichen Beziehungen an erster Stelle stehen. Man braucht einen Partner, Familie und Freunde, die das mitmachen. Als Ausgleich zu meiner Arbeit als Projektleiterin treibe ich viel Sport wie Joggen und Yoga.

4. Meine Kolleginnen und Kollegen sind Teamplayer.

 

In meinen dreieinhalb Jahren bei McKinsey habe ich nicht nur zahlreiche Kolleginnen und Kollegen kennengelernt, sondern auch Freundinnen und Freunde gefunden: Der Arbeitsalltag schweißt einen zusammen, denn als Einzelkämpfer könnten wir das, was wir unseren Klienten bieten wollen, nicht erreichen. Im Team ist jeder für den anderen da und bereit, für den anderen noch eine Schippe draufzulegen, wenn es darauf ankommt. Diese Einstellung geht über alle Ebenen hinweg, vom Praktikanten bis zu den Partnerinnen und Partnern.

5. Allein unter Männern? Bei McKinsey nicht!

 

Genauso unterschiedlich wie unsere Klienten sind auch unsere Teams. Der Stereotyp vom Beratermann existiert in der Realität nicht mehr. Es ist mir ein Herzensthema, Frauen zu einem Einstieg in die Beratung zu ermuntern. Wir pflegen ein Umfeld, in dem man sich als Frau wirklich wohlfühlt. Bei uns spielen das Geschlecht, die Herkunft, die sexuelle Orientierung oder der Fachhintergrund keine Rolle, auch nicht beim internen Vorankommen. Was bei uns zählt, sind die eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft, immer Neues zu lernen.

 

Bei Klienten muss man schon manchmal seine Frau stehen und beweisen, was man kann. Wenn ich da die einzige Frau im Raum bin, frage ich mich manchmal: Was kann ich als Frau an dieser Situation ändern und was müssen wir als Gesellschaft ändern? Das sind Fragen, die mich bewegen.

6. Ich habe nicht von Anfang an auf eine Karriere in der Beratung hingearbeitet.

 

Als Naturwissenschaftlerin möchte ich auch Nicht-Wirtschaftswissenschaftler motivieren, die Beratung kennenzulernen. Ich kann sagen, dass auch Nicht-Wirtschaftswissenschaftler auf jeden Fall gern gesehen sind. Ich ermutige besonders Frauen, über den eigenen Schatten zu springen und herauszufinden, ob die Beratung das Richtige ist. Für Unentschlossene bieten wir ausreichend Raum, um die Möglichkeiten bei McKinsey und die eigenen Karrierewege zu entdecken. Wenn jemand uns mit einem Praktikum kennenlernt und dann feststellt, dass die Beratung nicht das Richtige ist, hat man dennoch eine Vielzahl neuer Erfahrungen gewinnen können.

7. Es geht nicht nur um „Zahlen“ in der Beratung. Empathie ist genauso wichtig.

 

In der Arbeit mit meinen Klienten betone ich den Stellenwert einer guten Beziehung, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Auch für die Zusammenarbeit im Team sind Empathie und gute Beziehungen zueinander von großer Bedeutung. Schließlich arbeiten wir oft langfristig mit unseren Klienten zusammen und wollen auch verstehen, was sie bewegt. Eine Beziehung aufzubauen, kann auch mal bedeuten, dass man mit Klienten auf einer Kirmes Geisterbahn fährt.

8. Private Lebensplanung und der Job lassen sich gut vereinen.

 

Familie und Job unter einen Hut zu bekommen, ist für alle berufstätigen Eltern eine Herausforderung – nicht nur für Beraterinnen und Berater. Die Flexibilität des Projektgeschäfts bietet mir Zeit für Familie und Freunde, aber auch Herausforderungen wie Reisetätigkeiten und lange Arbeitszeiten. Für all das braucht man ein gutes Netzwerk aus Familie und Freunden, auf das man zurückgreifen kann und einen Partner oder eine Partnerin, der oder die diese Herausforderungen mitschultern.

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