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Naht für die Welt

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Dass Mode nicht nur gut aussehen, sondern auch gut sein kann, daran hat man sich in 2005 endgültig gewöhnt. Attribute wie „Bio“ oder „Fair-Trade“ sind nicht mehr nur bei Lebensmitteln Qualitätsmerkmal – auch das was man seinem Körper außen antut, darf politisch korrekt, unbehandelt und in weiterem Sinne „echt“ sein. Den längst fälligen Beweis, dass es dabei nicht nur um roh gestrickte Schafswollkutten geht, hat die sozialgerechte US-amerikanische T-Shirt-Firma American Apparel erbracht. Ihre Kollektionen sind schlicht, günstig und vor allem dem Geschmack der iPod-Generation auf den Leib geschneidert. Die ansehnliche AA-Expansion nach Europa (u.a. Berlin, Düsseldorf und bald auch München) beweist außerdem, dass sich auch Stil, Bewusstsein und Kommerz gut vertragen. Kleinere aber nicht weniger ehrliche Projekte wie „Mision Misericordia“ profitieren von diesem American Apparel-Weckruf. Einst von Benediktinerschwestern initiiert, kommt heute aus dem kleinen peruanischen Dorf Ventanilla, nördlich von Lima, mit Misericordia eine korrekte Sportswear-Kollektion, die von Hand aus peruanischen Rohstoffen hergestellt wird und deren Erlös vollkommen in den Aufbau von sozialökonomischen Strukturen vor Ort fließt. Das funktioniert mittlerweile ziemlich gut, dank Geheimtipp-Status im Internet und der Starthilfe von zwei Franzosen, die Misericordia auf der Durchreise entdeckten, konnten nach nur einer Saison weitere Arbeitsplätze für Dorfbewohner geschaffen werden. Die Arbeiter erhalten Sozialleistungen wie Rentenanspruch und Krankenversicherung, was in Peru immer noch eine Ausnahme darstellt. Das alles wäre nur halb so toll, würden die Misericordia-Teile nicht auch noch sehr gut sitzen und hübsch stylen. Inzwischen haben auch renommierte Modedesigner wie Bernhard Willhelm und Luetz Huelle Entwürfe für Misericordia erarbeitet, um dem kleinen Label damit weltweite Fashion-Aufmerksamkeit zu bescheren. Zu beziehen sie Stücke von Misericordia unter anderem in den Galeries Lafayette oder online unter true-fashion.com .

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