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Belauscht in Libyen

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Angestrichen:

Susanne: “Mehdi, are you carrying a gun?”

Mehdi: “No.”

Susanne: “Under the circumstances, don’t you think that might be a good idea?”

Mehdi: “We don’t need one.”

Susanne: “Why not?”

Mehdi: “I have this.” [Rummages in the beat-up Mazda's glove compartment and pulls out... wait for it... a hand grenade.]

Susanne (stunned): “What the hell are you going to do with that?”

Mehdi: “I’m going to throw it at Gaddafi when I see him.”

Wo steht das?

Auf revolutionology.wordpress.com, dem Blog des libyschen Soziologen Ryan Mc Alder.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
Worum geht es? Ryan spricht mit ganz normalen Leuten auf der Straße, erkundigt sich was sie machen, was sie denken. Er zeigt Fotos, erklärt die Revolution und schildert seine alltäglichen Erfahrungen, die er in Libyen macht. Auf seinem Blog zeigt er Libyen, wie es sich in diesen Tagen in keiner Nachrichtensendung findet.   Der Soziologe kommt eigentlich aus Kalifornien, zuvor war er in Bahrain und Ägypten. Im Moment ist er in Libyen, dort wird er bis zum 18. April bleiben. Warum er diese Reise macht? Auf seinem Blog erklärt er: What caused the Libyan revolution of 2011? This is the “big question” that motivates my research.   Seine Arbeit gibt einen guten Einblick in die Stimmung, die derzeit in Libyen herrscht. Man erfährt, dass die Libyer richtige Sarkozy-Fans sind und warum man bei einer Autofahrt herzulande niemals seine erhobene Faust zur Musik bewegen sollte. “The fist-pump in the air — that’s what Gaddafi and his guys do", sagt Ryans Freund Muhammad in einem Interview, als ein Fotograf, mit dem beide im Auto sitzen, seine Faust erhebt. Muhammad wechselt draufhin schnell die CD.   In Libyen gibt es übrigens ganz wunderbaren Espresso, da es einmal eine italienische Kolonie war, schreibt Ryan. Genauso verwunderlich ist das so genannte 'blast fishing', das in Libyen betrieben wird. Ryan erfährt davon, als seine Freunde angesichts einer Explosion gelassen erklären: “They’re fishing”.Bei dieser Technik des Fischens werden die Tiere mit Dynamit in die Luft gejagt. Illegal, aber vermutlich Libyens kleinstes Problem im Moment. Ryan ist nah dran und schafft es in sein Blog immer wieder das ernste und auch traurige Thema Libyen mit ein wenig Alltagsleichtigkeit anzugehen. 
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