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Das Internet sucht einen eigenen Superstar

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So viel ist sicher: Mehrzad Marashi, Gewinner der aktuellen "Deutschland sucht den Superstar"-Staffel soll gestoppt werden. Aber wie? Foto: ap Angestrichen: Es ist an der Zeit, den Casting-Eintagsfliegen das letzte Stündlein einzuläuten und ihnen den Erfolg zu entreißen, um so allen gewissenlosen Kaufzombies ein Stück wahren und ungefiltert-schmutzigen Rock 'n’ Roll einzutrichtern. Wo steht das denn? Im Vorspann der Facebook-Gruppe namens Tenacious D vs. DSDS, Tribute for #1!. Hier versuchen mittlerweile über 15.000 Unterstützer das britische Vorbild nachzuahmen und gegen die Macht der Casting-Shows zu opponieren. Zu Weihnachten hatte Jon Morter aus Essex dort die Single "Killing in the name of" an die Spitze der Charts gebracht - und den Sieger der vergleichbaren "Deutschland sucht der Superstar"-Sendung auf den zweiten Platz verwiesen. Etwas Ähnliches soll jetzt auch in Deutschland gelingen - das wünschen sich jedenfalls die Gründer der Gruppe, zu denen erstaunlicherweise auch Castingshow-Teilnehmer Martin Kesici zählt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Problem: So einfach wie in Großbritannien scheint die Sache in Deutschland nicht sein. Zwar ist seit Samstag der Gegner des basisdemokratischen Hitparaden-Hacks bekannt. Doch der neue Superstar Mehrzad Marashi scheint lediglich der kleinste gemeinsame Nenner des Widerstands zu sein. Auf ein Protest-Lied kann sich die Netzbewegung derzeit offenbar nicht einigen. Denn immerhin 14.000 Fans unterstützen die parallel laufende Aktion, die versucht den Song Boomerang von Blümchen an die Spitze der Charts zu bringen. Doch damit nicht genug: Auch die Aktion der Protest-Rocker hatte mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Ursprünglich sollte der Song "Tribute" von Tenacious D. gegen Mehrzad Marashi antreten. Doch beide werden von der gleichen Plattenfirma vertrieben, die "Tribute" einfach nicht meldete. So mussten die Macher ausweichen: auf den "wohl größten und besten Rocksong aller Zeiten": Stairway to Heaven von Led Zeppelin.

Jetzt ist der Plan, ab Freitag eine Woche lang einen 30 Jahre alten Song an die Spitze der Charts zu bringen - so jedenfalls steht es auf der Kampagnen-Seite Stairway to Heaven for #1, die die Nutzer auffordert, das Lied bei den bekannten Online-Shops runterzuladen.

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